Solche Leute gibts gar nicht. Die Zeitschriften werden mit den fertigen Kritiken frei haus versorgt. Das läujft so: Gesellschaft macht Film, andere Gesellschaft mach´t Werbung für den Film. Beide wollen was verdienen, deshalb macht Werbefirma auch gleich Kritikbroschüre und DVD mit Trailer, Interviews und dergl. Noch ein Firma kriegt Geld dafür, dass sie die Sachen an die Medien weiterverscherbelt und setzt einen professionellen Kritikenschreiber daran. Der guckt sich aber nur Filme an, die er privat sieht und niemals dienstliche. Hat der gar keine zeit zu (Ausnahmen gibts da sicher). Der ist auch nicht dazu da, den Film zu zerpflücken, sondern um dafür zu sorgen, dass er geguckt wird (alles viele Monate vor dem Kinostart, manchmal lange vor Drehende). Die fertige Mappe geht dann per Vertragsregelung an die Verlage und Sender. Die findens cool, weil sie das nicht mehr selbst machen müssen und kopieren den krempel einfach oder schneiden ihn mit der Stimme eines eigenen Hausmoderators zusammen (selbst tausendfach gemacht, - was sag ich? Quadrilliadenfach! Nie einen der Schinken selbst gesehen, hörte sich aber immer so an. Hatt viele neidische Freunde, die alle glaubten, ich renne jeden zweiten Tag ins Kino, auf Chefkosten.).
Schon mal schlechte Kritiken gelesen oder gehört? Klar, kommt auch vor. Ist in der Regel entweder erst nach dem Kinostart in den USA, wenn der Film da schon gefloppt hat, oder er ist von der "B Liste". Das sind Filme, von denen nie jemand erwartet hat, dass sie Kassenschlager werden. Da sind manchmal ganz geplant schon die Originalkritikpakete voll mit schlechten Kritiken. Das ist aber alles nur medienpsychologisches Getue (oft um andere Filme zu pushen, die zeitgleich oder kurz danach anlaufen). In Wahrheit kann ein B-Listen Film bei uns aber auch voll gut ankommen, auch wenn er in den USA schon als Flopp produziert wird und entsprechend wenige ihn dort sehen. Andere hoch über den grünen Klee gelobte Streifen, die in den USA angeblich Hunderte von Millionen Dollar eingespielt haben, sind in den Augen des deutschen Publikums manchmal nachher eher nicht die Renner und entäuschend, besonders, wenn man bedenkt, wie gut die Kritiken vorher waren, von denen wir ja aber jetzt auch wissen, wie sie zustandekommen.
Sorry, DaGerri, ist kein Geld mit zu verdienen. Es sei denn, Du könntest Filme kritisieren, die noch gar nicht gedreht sind oder besser noch, die sich noch gar keiner ausgedacht hat. Denn manche Kritik gibts schon vor dem Film, oder glaubst Du, Leute wie Tom C. lassen sich verpflichten wenn a) die Kohle nicht stimmt und b) die Kritiken nicht schon ans Manuskript geheftet sind?