(mit sehr ernster und ruhiger Stimme: )
Sehr düsteres Werk der minimalistischen figurativen Kunst. Fast ist man versucht, es "expressive Post-Popart mit surrealistischen Wurzeln" zu nennen, aber das schöne an diesem Werk ist ja, dass die Bedeutung im Auge der Betrachter entsteht und somit für jeden Kunstfreund anders erfahrbar ist. Was findet man nicht alles an bedeutungsschwangeren Symbolen.
Mit melancholisch wirkendem Blick winkt die Figur dem Betrachter zu als wolle sie sagen: "Hier bin ich! Sieh mich an!". Entgegen dazu - sehr geschickt - ist die Farbgebung. Schwarzgelb ist die Wahl des Künstlers und ist es nicht auch die Farbkombination, mit der Bienen sagen: "Bleib mir fern!"? Dies bildet einen Widerspruch und verdeutlicht die Zerrissenheit den menschlichen Seins unter Berücksichtigung des alten Testaments.
Dem Betrachter stellt sich eine Reihe von Fragen, die noch lange nach Betrachtung des Werkes im Kopf nachhallen, mit denen er jedoch allein gelassen wird:
Saugen Herrscher ihr Volk aus?
Sind Vampire die Krone der Schöpfung?
Hat der König "weiße Toblerone" auf dem Kopf?
Hat er seine eigenen Beine gegessen?
Wird er gleich umfallen?
Der Künstler beantwortet diese Fragen nicht, denn sein Bild ist nur eine Momentaufnahme im ewigen Sein, der Augenblick kurz vor der Erkenntnis, Fünf vor Zwölf. Möchte man deshalb nicht lieber im schöpferischen Kosmos dieses Bildes verweilen, um seine Einbindung darin, sich selbst und vielleicht sogar Vampire besser zu verstehen?
Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Miguel« (8. Oktober 2005, 19:09)