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Bonk

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1

Sonntag, 20. November 2005, 18:12

Volksopium TV, DVD undsoweiter

Zitat


Kim hat folgendes geschrieben:
Den Comic Sin City fand ich damals sehr gut. Der Film ist eine ziemlich genaue Umsetzung der ersten Originalstories. Ich war aber dennoch vom Film abgestoßen: In meinen Augen ist der frauenfeindlich und gewaltverherrlichend. Und das denke ich heute von den Comics auch. So, and now call me meinetwegen Weichei. ;)


Zitat


Kim hat folgendes geschrieben:
Es gibt ein Leben ohne DVD-Player! An anderer Stelle können wir gerne mal über das Volksopium TV, DVD undsoweiter diskutieren.


Zitat


Kim hat folgendes geschrieben:
Mach dazu doch bitte ein neues Thema auf, am besten vielleicht in der Rubrik "off topic".


Und hier ist es. :)
Benutzen wir das Fernsehen wirklich als Ersatzdroge, um uns zu betäuben, oder ist es vielmehr eine moderne Form der Kunst und dient zur Unterhaltung (und Information)?
Ich denke, es ist wie mit normalen Drogen auch:
Ein bisschen Alkohol kann den Abend schöner machen, zuviel Alkohol und der nächste Tag gelaufen, zuviel Alkohol auf Dauer und man wird ein seelisches Wrack.
Ja, ich denke, auch Fernsehen kann in gewisser Art abhängig und somit unglücklich machen kann.

Doch ich würde die Schuld nicht dem Fernsehen zuschieben. Wenn es das nicht wäre, dann würden sich manche einer anderen Sucht hingeben. Ich denke, das Problem unserer Gesellschaft ist, dass viele Menschen Tätigkeiten ausüben, die sie nicht befriedigen. Und wir sind nicht fähig, damit richtig umzugehen. In unsrer Freizeit versuchen wir, etwas zu suchen, was uns ablenkt, also "betäubt", und in irgend einer Form Glückshormone freisetzt. Und das führt zur Sucht.
Wenn ihr mich fragt, dann ist unsere Psyche nicht auf das moderne Leben eingestellt und ich denke, dass die Steinzeitmenschen in dieser Hinsicht noch zufriedener waren, als wir es sind.

Erschreckend ist allerdings, wie versucht wird, Menschen über das Fernsehen zu manipulieren. Doch ein mündiger Bürger sollte sich davon nicht beeindrucken lassen.
Da spielen Unterhaltungsfilme jedoch eine sehr geringere Rolle als Nachrichtensendungen usw. Während bei Unterhaltungsfilmen jeder weiß, dass dies nur Fiktion ist, wird in "informativen Sendungen" häufig versucht, unterschwellig eine gewisse Sicht auf die reale Welt durchzusetzen. Doch solange das Fernsehen frei bleibt, bin ich überzeugt, dass auch immer die notwendige Meinungsvielfalt vorhanden sein.
Leider ist das Bildungsniveau der Bevölkerung nicht mehr so hoch, wie es einmal war. Das spiegelt sich auch in dem Niveau der Sendungen wieder. Denn auch für die Fernsehsender gilt: die Nachfrage bestimmt das Angebot.

Kim

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Montag, 21. November 2005, 20:40

Was soll ich da groß mit Dir diskutieren - ich sehs genau so.

Rastafisch

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3

Montag, 21. November 2005, 21:14

Ich persönlich finde die Bild Zeitung aber in Sachen Volkverblödung schlimmer als alle Olli Geßen, Barby Salesch, Explodiert und wie sie nicht alle heissen zusammen.

Allein die Tatsache, dass der alte Springer nachm Krieg das Blatt gegründet hat und eine ganz wichtige Nachfrage in Trümmerdeutschland befriedigt hat - Unterhaltung.
Leider hat sich das so nicht durchgehalten und Horst vom Bau begründet seine Theorien über Arbeitslosigkeit und Kopftücher für Lehrer mit dem Satz: "Das hab ich mal neulich noch gelesen." Diese Begründung wird meist nicht hinterfragt. Wenn man Meinungen mit "Das hab ich im Fernsehen gesehen" begründet, sollte man schon noch dabei sagen, das es ein Bericht auf Arte war.

Aber ich finde jeder sollte ein Recht auf 90 Min Unterhaltung haben und den Alltag vergessen dürfen. Solange er nicht behauptet gelesen zu haben, dass Robert De Niro jetzt auf Madagascar zusammen mit Leo DiCaprisonne nach Nemo sucht ;)

Bonk

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4

Montag, 21. November 2005, 23:56

Hmmm, eine sehr kontroverse Debatte. :D
Ja, die Bildzeitung ist wirklich schlimm. Mir hat mal einer, als ich ihn darauf angesprochen habe, warum er so nen Schund liest, gesagt: "Es gibt ja sonst nix vernünftiges" :D

Vielleicht nochmal zu dem Punkt Gewaltverherrlichung. Ich bin auch nicht so ein Filmfanatiker und kann über "Sin City" nicht mitreden. Dafür hab ich Erfahrung mit Counterstrike und den anderen Gewaltspielen. :D

Und ich denke nicht, dass dieses Zeug Einfluss auf meine Einstellung zu Gewalt oder auf mein Menschenbild hat. Im Gegenteil. Ich habe trotz den ganzen Spielchen eine pazifistische Grundhaltung und verabscheue (reale) Gewalt.
Also ich denke, dass die Kritik an den Dingern weit über die Realität hinaus geht. Zum Beispiel hab ich irgendwo mal gelesen ( :D ), dass ein kluger Mensch die LooneyToons verurteilt hat. Da würden die Kinder lernen, dass sich Probleme immer mit Gewalt lösen lassen und man auch keine Schmerzen empfindet und so weiter. Die Kritik halte ich für nicht gerechtfertigt. Ich denke, dass Kinder sehr wohl den Unterschied zur Realität kennen, also wissen, was gespielt ist und was echt ist. Kinder haben eine ungeheure Phantasie, die größer ist, als sich manch ein Erwachsener vielleicht vorstellen kann. ;) Und ob sie jetzt die virtuelle Gewalt mit Lego-Männchen oder einem Computerspiel ausüben, ist doch im Endeffekt das Selbe, oder nicht?

Der Grund, warum die Gewalt immer mehr zunimmt, liegt meiner Meinung nach an der immer größer werdenden sozialen Schieflage im Land. Der Unterschied zwischen den ganz Armen und ganz Reichen steigt an und es ist eine Gesetzmäßigkeit in allen Kulturen, dass dann die Gewalt auch zunimmt.
Und Kinder und Jugendliche sind besonders häufig von Armut betroffen, deshalb nimmt auch in diesem Bereich die Gewalt besonders stark zu. So erklär' ich mir das.

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