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Mittwoch, 15. Februar 2006, 21:02

Der zweite Teil

Diesmal geht es um Fußball

http://www.spiegel.de/politik/deutschlan…,400867,00.html
http://www.berlinonline.de/berliner-zeit…ung/526292.html

Hier die Zeichnung:
http://www.stuttmann-karikaturen.de/archivseq.php?id=1618

Interview mit Klaus Stuttmann:
http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/14.02.2006/2351964.asp

Und eine Unterschriftensammlung der deutschen politischen Karikaturisten:
http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/15.02.2006/2354644.asp

Zitat

Solidarität mit Stuttmann

Karikaturisten schreiben an den Tagesspiegel


Mit Bestürzung haben wir von den einschüchternden E-Mails und Anrufen, ja sogar Morddrohungen erfahren, denen sich Ihr Zeichner Klaus Stuttmann aufgrund seiner Karikatur vom letzten Freitag ausgesetzt sieht und die allem Anschein nach dem Protestaufruf eines iranischen Sportmagazins folgen.

Im Fall des gegenwärtigen Streites um Mohammed-Karikaturen galt schon, dass Reaktionen, die zu Gewalt auffordern oder sich ihrer bedienen, absolut intolerabel waren; hier aber gingen die Drohbriefschreiber noch einen Schritt weiter, denn die betreffende Zeichnung hat keine religiöse, sondern eine sehr weltliche, dazu rein innenpolitische Zielrichtung und operiert mit der Ironie, ein Szenario darzustellen, das eben gerade nicht der Realität entspricht. Diese Ironie wurde entweder nicht verstanden oder aber bewusst übersehen und fehlinterpretiert, um als Trittbrettfahrer des Karikaturenstreits die Stimmung weiter anheizen zu können. Und selbst wenn die Zeichnung missverständlich wäre: Dürfen wir von nun an – nach dem Propheten – auch die iranische Fußballnationalmannschaft nicht mehr karikieren, ohne um unsere Sicherheit fürchten zu müssen?

Gerade aber dies zeigt, auf welch gefährlichem Weg wir uns befinden, wenn wir hinnehmen, dass die Tabuzonen der Satire und Meinungsäußerung je nach politischem Kalkül und Interesse (denn um nichts anderes handelt es sich dabei) willkürlich immer stärker ausgeweitet werden. Als Karikaturisten haben wir die Aufgabe, alle Probleme und Konflikte, die die Öffentlichkeit und somit auch uns bewegen, zu kommentieren, seien sie politischer, gesellschaftlicher oder auch kultureller Art. Und wir bedienen uns dabei jener Mittel, die eine Karikatur per definitionem erst zur Karikatur machen: nämlich der Kritik, Polemik, Übertreibung und Ironie. Würden wir durch den Druck von außen oder auch durch die eigene ihm vorauseilende Selbstzensur ständig wachsende Zugeständnisse bei der Wahl der Themen oder der Mittel machen müssen, so wären wir, so wäre das Medium Karikatur bald am Ende.

Umso mehr und einhelliger begrüßen wir es, wie deutlich und offensiv Sie Ihrem Zeichner den Rücken stärken, denn Sie verteidigen damit auch unser Recht, frei und unzensiert zu arbeiten. Wir alle sind darauf angewiesen, dass die Redaktionen unserer Zeitungen sich in einem ähnlichen Fall ebenso verhielten. Klaus Stuttmann ist einer der erfahrensten und besten Karikaturisten Deutschlands, und er verteilt seine Kritik ohne ideologische Beschränktheit auf alle, die es verdient haben: Er hat die Kirche ebenso kritisiert wie die politischen Parteien, er hat Karikaturen ebenso gegen islamistischen Terror gezeichnet wie gegen den Krieg im Irak, und er wird auch in Zukunft hoffentlich die Möglichkeit und geistige Freiheit haben, sich beispielsweise mit dem iranischen Atomprogramm auseinander zu setzen, wenn es ihm geraten scheint. Klaus Stuttmann verdient und erhält unsere, seiner Kollegen, Solidarität.


Es unterzeichnen:

Gerd Bauer
Harm Bengen
Gabor Benedek
Peter Butschkow
Thomas Richter Eigenhufe
Klaus Espermüller
Ulf Graupner
Greser + Lenz
Burkhard Fritsche
Pepsch Gottscheber
Utz Peter Greis
Horst Haitzinger
Walter Hanel
Dieter Hanitzsch
Barbara Henninger
Wolfgang Horsch
Tom Körner / ©Tom
Erik Liebermann
Eckart Löser
Luff
Dirk Meissner
Gerhard Mester
Til Mette
Burkhard Mohr
Nel
Andreas Nicolai
Thomas Plaßmann
Ari Plikat
Marlene Pohle
Andre Poloczek
Bernhard Prinz
Albert Radl
Tassilo Rau
Peter Ruge
Stephan Rürup
Andreas Rulle
Heiko Sakurai
Diana Sasse
Gerhard Schlegel
Karlheinz Schönfeld
Reiner Schwalme
Berndt A. Skott
Peter Thulke
Jan Tomaschoff
Jürgen Tomicek
Ernst Volland
Goetz Wiedenroth
Freimut Wössner
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Bonk

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62

Mittwoch, 15. Februar 2006, 22:12

Also ich fand diese Gegenüberstellung der Nationalmannschaften nicht sonderlich gelungen. War nicht witzig und die Intention des Autors konnte ich auch nicht erkennen. Es war einfach nur stumpf. Und man muss auch sehen, dass Karikaturen natürlich als Instrument für Rufmord eingesetzt werden können und das darf nicht sein.

Trotzdem... die Reaktionen sind zu heftig.
Proteste gegen Karikaturen find ich völlig in Ordnung. Wie der Karikaturist haben auch die Leser ein Recht auf Meinungsfreiheit.
Aber Mordrohungen und Gewalt ist einfach völlig unangebracht. Da wird eine rote Linie überschritten, über die man nicht gehen darf. Natürlich sind das Ausnahmen, die Mehrheit ist friedlich.

Mir gefällt's auch nicht, dass die Deutschen immer wieder als Nazis dargestellt werden, aber deswegen will ich doch niemanden umbringen.

Ich unterschreib den Brief der Karikaturisten auch:
Bonk

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Bonk« (15. Februar 2006, 22:14)


Death Eye

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63

Montag, 20. Februar 2006, 15:51

"...die spinnen, die islamisten" grundsätzlich bin ich auch der Meinung dass diese Karikatur zu weit geht, aber wie bonk schon gesagt hat, sie übertreibens einfach. Und ausserdem ist die besagte Karrikatur schon vor einem halben Jahr erschienen....was soll man dazu sagen


mfg Death Eye

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