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Bonk

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1

Sonntag, 12. Februar 2006, 17:07

Das "Inken"

Wenn ich Tutorials von guten Zeichnern sehe, dann wird dort immer zuerst eine Bleistiftzeichnung gezeigt und im nächsten Schritt eine perfekt geinkte Seite. Die Striche wirken flott und präzise. Die genaue Vorgehensweise wird nirgends beschrieben und bleibt mir ein Mysterium.
Ist natürlich auch abhängig vom Zeichenwerkzeug. Ich zeichne mit Finelinern.
Von Kim kam der Tipp, dass man Fineliner mit unterschiedlicher Strichstärke benutzen soll, für die Silouette nen dickeren und für die Details nen dünneren.
Aber wie der Vorgang beim Inken genau abläuft, erzählt einem keiner.

Also ich hab mir da mal zwei grundsätzliche Vorgehensweisen überlegt und jeweils einen Ansatz, wie man sie leicht verbesser könnte:

1a) man zieht die Linien langsam nach. Vorteil: Präzision Nachteil: man "verwackelt". Mit viel Übung könnte man jedoch wohl einen sauberen Strich erreichen.
1b) man fängt die Linien langsam an und lässt sie dann mit leichterem Druck und einer schnellen Bewegung auslaufen. Dadurch trifft man die Linien ziemlich präzise und erzeugt auch gleichzeitig einen leichten Pinseleffekt.

2a) man zeichnet das ganze Bild sehr schnell. Vorteil: ein dynamischer Strich. Nachteil: Man zeichnet die Linien nicht da, wo sie sein sollen. Mit viel Übung könnte man wohl die Präzision verbessern.
2b) Man überlegt sich zuerst genau, wie man den Strich ziehen möchte. Anschließend macht man ein paar "Teststriche" ohne das Blatt zu berühren, um die Bewegung einzuüben. Anschließend zieht man den Strich auf dem Blatt schnell durch. Das sieht auch flott aus, aber auch hier geht hin und wieder ein Strich daneben.

Würd mich freuen, wenn sich auch ein paar von den guten Zeichnern äußern würden, wie sie ihre Linien ziehen. Wahrscheinlich geht das hauptsächlich unbewusst, aber vielleicht könnt ihr eure Vorgehensweise mal gedanklich nachvollziehen. Wäre mir eine große Hilfe.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Bonk« (12. Februar 2006, 17:09)


Tom Sausen

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2

Sonntag, 12. Februar 2006, 17:14

Schonmal digitales inken probiert? So habe ich es früher öfters gemacht und würde ich heute wahrscheinlich auch machen, wenn ich inken müsste. E&H müssen ja nicht geinkt werden.

Hillerkiller

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Sonntag, 12. Februar 2006, 17:41

Digitales Inken hört sich gut an.
Ich mach das aber mit der Feder, und zwar ziemlich langsam. Später im Computer sieht man dann die paar kleinen Stellen wos verwackelt is nicht mehr.
Aber ich denk mal, jeder hat seine eigene Ink-art, und das macht auch den jeweiligen, individuellen Stil aus. [geschwollen daherred-Modus/aus] :P

Tom Sausen

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4

Sonntag, 12. Februar 2006, 17:54

Digitales inken ist ja wie das normale inken, nur halt am Computer. Habe ich für mich schnell als mein Werkzeug gewählt, da ich doch manchmal bisserl schlampig mit den echten inken war. Auf einmal waren da Klekse wo keine hin sollten und ich suchte verzweifelt die Undo-Taste.

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5

Sonntag, 12. Februar 2006, 23:02

...

Moin,
da hast Du ja tatsächlich mal alle Probleme angesprochen, die auch mich beim Inken immer wieder beschäftigen.B
isher ist es meist darauf hinausgelaufen, dass ich sehr langsam geinkt habe, in Kombination mit dem "in-die-Luft-zeichnen" der Linien und mich nachher geärgert, dass es trotz variierendem Druck (Pinseleffekt) nicht besonders dynamisch aussieht. Oft ist es so, dass mir meine mit Kuli hingekrickelten Skizzen eigentlich besser gefallen als die mit Feder getuschten, und das, obwohl sie anatomisch und perspektivisch eigentlich falsch sind.

Jetzt hab ich eigentlich nur von mir erzählt und nicht gerade zur Klärung beigetragen. Bin mal auf die Profi-Antworten gespannt :D
-Zynismus ist Wurst im eigenen Darm-

Miguel

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Montag, 13. Februar 2006, 00:21

Du solltest nicht schreiben: "Die guten Zeichner", dann gibt hier aus Bescheidenheit nämlich NIEMAND Tipps. Ich tu's trotzdem mal, aber nur, weil ich mich vor einer Weile mal mit dem Thema beschäftigt habe.

Es gibt Bücher, die sich nur mit dem Inken beschäftigen.

Zum Beispiel
The Complete Art of Comic-Book Inking
von Gary Martin, Steve Rude
US-Preisempfehlung*: $24.95
Amazon-Preis: EUR 23,50 Kostenlose Lieferung.

Cartoons inke ich zu langsam, das weiß ich. Bei Finelinern habe ich mir einen schnellen Strich angewöhnt, der mir viel besser gefällt als der langsame, zitterige. In unseren digitalen Zeiten kann man sowas ja am Rechner begradigen, aber das wär ja gemogelt.

1. Ein schneller Strich sieht immer gut aus, auch wenn er nicht ganz sitzt. Damit man besser trifft, gibt es das "Ghosting". Man zieht den Strich vorher ein paar mal knapp über dem Papier, damit sich Hirn und Hand schonmal drauf einstellen können, danach erst auf dem Papier. Das bringt mehr, als man zuerst glaubt!

2. Die Linien, die auf der Schattenseite liegen, sollten dicker sein als andere. Wenn man zum Beispiel einen ausgestreckten Arm zeichnet, sollte die Unterseite mit einem dickeren Fineliner (nach)gezeichnet werden. Das gibt der unkolorierten Figur schon ohne Schatteneffekte eine Dreidimensionalität.

3. Zeichnen sollte man nie aus dem Handgelenk, sondern immer aus dem ganzen Arm!

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Miguel« (13. Februar 2006, 00:39)


Bonk

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7

Montag, 13. Februar 2006, 00:38

@Tom: Was meinst du mit "digital Inken"? Mit einem Grafiktablett arbeiten, oder direkt die Bleistiftzeichnung colorieren? Das was ich bisher mit Grafiktabletts gesehen habe, hat mir ehrlich gesagt nicht so gefallen. Das mit der Bleistiftzeichnung ist interessant, aber krieg ich irgendwie nicht so ganz gebacken. ?(

@Lindener: Du darfst dich ruhig zu den Leuten zählen, von denen ich ohne zögern annehme, dass sie es besser wissen, als ich. Also Tipps sehr gerne erwünscht, zumindest von mir. :D

Danke Miguel, vor allem auf den dritten Tipp werde ich mal achten.
Bei meinen Strichen bewegt sich nichtmal das Handgelenk, sondern nur die Finger. :D Hab grad ein paar Striche ausprobiert. Also wenn ich den ganzen Arm bewege, dann sehen die Striche noch grobmotorischer aus als sonst. ?( Aber ich bleib da mal dran und werd weiter ausprobieren. Hatte ja nichtmal die Idee, in diese Richtung zu experimentieren.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Bonk« (13. Februar 2006, 00:41)


Miguel

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Montag, 13. Februar 2006, 00:40

Üben üben üben...

Bonk

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9

Montag, 13. Februar 2006, 00:44

Zitat

Original von Miguel
Üben üben üben...


;(
Ich glaub', alle guten Comiczeichner sind leicht masochistisch veranlagt. :P :D

Tom Sausen

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10

Montag, 13. Februar 2006, 00:52

Jwohl, digitales inken ist quasi die Skizze/Strichzeichnung einscannen und dann in Photoshop mittels Grafiktablet inken. Sehr sauberes arbeiten, gibt eine Undo-Funktion und man kriegt sehr schöne Ergebnisse. Einige professionelle Inker bei Marvel, DC und co. inken mittlerweile auch digital. Und Grafiktablets sind doch sehr schön, ohne wre die Spawn-Koloration zwar auch evtl. gegangen, aber nicht so schön und schnell.

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