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gregor42

unregistriert

1

Donnerstag, 11. Dezember 2003, 14:58

Der Weihnachtsmann- gut oder schlecht?

Ganz ehrlich!

Was haltet ihr vom Weihnachtsmann?

Meine Meinung ist, dass man an das glauben sollte, woher man kommt. Ich zum Beispiel wohne in Österreich und glaube an das Christkind. Ich hasse Geschäfte, die mit Weihnachtsmännern geschmückt sind! X(

Bitte Meinungen!

DaGerri

Chefradierer

Beiträge: 1 332

Wohnort: born in the east ;)

Beruf: Grafikdesigner und Illustrator aus München

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2

Donnerstag, 11. Dezember 2003, 16:09

RE: Der Weihnachtsmann- gut oder schlecht?

Ich denke bei diesem Glauben sollte jeder für sich entscheiden wie er damit umgeht, denn 'Gut' oder 'Schlecht' ist niemand, alles eine Ansichtssache.
Weitere Grafiken, Zeichnungen und Illustrationen von mir findet ihr auf auf www.grafiker-muenchen.com.

ballandplane

unregistriert

3

Donnerstag, 11. Dezember 2003, 17:31

ja

ich bin auch aus österreich (hallo landsmann)
und glaub auch ans Christkind.
Aber es stehen überall wheinachtsmänner und Wheinachts leuchtdinger werden schon im November aufgehängt.
Von dem halt ich nicht viel.

Mangaka D

Praktikant

Beiträge: 888

Wohnort: Österreich

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4

Donnerstag, 11. Dezember 2003, 20:31

Komm auch aus Österreich!
Kann mich nur anschließen!
mein Bleistift verrichtet Schwerstarbeit!
mein Radiergummi ist ganz aufgelöst!
und ich bin der Sklaventreiber!!! :P

Mr.Manga

Tuscher

Beiträge: 2 385

Wohnort: NF

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5

Donnerstag, 11. Dezember 2003, 21:22

Ich finde auch das der Weihnachtsman eine nerfige erfindung der C.Cola
firma ist.
Vorallem verkorkst er den Cristlichen glauben.

Kleine Kinder die meinen das der C.C. Man geschenke bringt
und keine ahnung haben warum es wirklich geschenke gibt.
Das find ich das letzte. X(

Mein Schmusekätzchen ^^

Paarolando

Hobbyzeichner

Beiträge: 505

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6

Donnerstag, 11. Dezember 2003, 22:54

RE: ja

Das mit C.Cola stimmt nur zum Teil:

Der Weinachtsmann ist eine erst exportierte und später wieder unter anderem Namen reimportierte Figur.

Der Heilige St. Nikolaus aus der Gegend des heutigen Antalia (Türkei) brachte durch seine angeblich, heimliche Geldspende durch einen Kamin, die in Form von Goldstücken vor gut 1700 Jahren in ein paar am selben zum Trockenen aufgehängten Socken, den Brauch des sich beschenkens auf. Sein Todestag, der 6 Dezember wurde so zum Geschenketag in der Weihnachtszeit. Wobei die Socken in Europa schnell zu Stiefeln mutierten, die in einigen Gegenden aus rein hygienischen Gründen dann von Tellern abgelöst wurden. Das Christkind, Symbol des neugeborenen Herrn Jesus Christus brachte damals noch keine Geschenke, was das Christentum wohl früher (vor etwa 1750) wohl auch seltsam gefunden hätte, da es selbst ja dasjenige war, das beschenkt wurde (von den 3 Königen nämlich). Sein Geburtstag viel (rein zufällig) auf einen in der ganzen bekannten Welt (überall anders aber auch) bereits weit verbreiteten Feiertag: Die Wintersonnenwende, am 24. Dezember. Zu diesem Fest machte man sich Geschenke, allerdings nur, wenn man kein Christ war. Auch nur dann stellte man den (heidnischen) Weihnachtsbaum auf. Naja irgendwann vermischte sich das ganze. Das ist aber auch erst mal gerade 250 Jahre her.

Die Chrtistianisierung hatte allerdings in vielen Teilen der Welt (besonders bei uns in Skandinavien/England/Deutschland/Österreich usw.) ziemliche Probleme, gegen die Heidenbräuche an zu kommen, an die man sich dort ja über tzeilweise mehrere Jahrtausende gewöhnt hatte. Also entstanden mit resignierender Billigung der Kirche zahlreiche Mischbräuche, die nur unter ein Christliches Licht gestellt wurden. Wie die Wintersonnenwende, die jetzt Weihnachten und ein christlicher Feiertag wurde.

In Amerika sprach man damals (um 1700 bis 1800) noch viele Sprachen. In fast allen hörte sich Sankt Nikolaus aber irgendwie ähnlich an und so blieb ein gewaschenes "Santa Claus" schließlich übrig. Der Weihnachtsmann ist also eigentlich der Nikolaus, der jetzt nur 2x im Jahr kommt!

Das ist aber tatsächlich sehr von C.Cola unterstützt worden.

In der ganzen Welt kennen ihn die Menschen als Weihnachtsmann, Father Christmas, Sint Nikoloses, Père Noël, Sinterklaas, Nikolaus oder Santa Claus.

Aber gleich, wie er genannt wird, über eins sind sich alle Kinder einig:

Der Weihnachtsmann ist pausbäckig, trägt einen roten Mantel, hat einen weißen, langen Bart und rosige Wangen.

Dieses Aussehen hatte der Weihnachtsmann aber nicht immer.

Ursprünglich gab es eine Vielzahl unterschiedlicher Entwürfe und kein allgemein vertrautes Aussehen. 1809 trägt der Weihnachtsmann in dem Buch "Knickerbockers Geschichten aus New York" des Schriftstellers Washington Irving einen "tiefen Hut mit breiter Krempe, eine riesige flämische Kniehose und lange Pfeife":

In dem berühmten Gedicht "A Visit From St. Nicholas " von Clement Moore aus dem Jahr 1822 wird der Nikolaus als "pausbäckiger, pummeliger, alter Kobold" beschrieben. Viele Zeichnungen wurden nach diesem Gedicht angefertigt.

Erst in den zwanziger Jahren schließlich begann der heute übliche rot-weiße Weihnachtsmanndress über die anderen Farben zu dominieren. Am 27. November 1927 schrieb die New York Times: "Ein standardisierter Santa Claus erscheint den New Yorker Kindern. Größe, Gewicht, Statur sind ebenso vereinheitlicht wie das rote Gewand, die Mütze und der weiße Bart."

Erst 1931 beauftragte die "The Coca-Cola Company" den schwedisch-amerikanischen Zeichner Haddon Sundblom, den "Santa Claus" für eine Werbekampagne zu zeichnen. Sundblom schuf einen sympathischen "Weihnachtsmann zum Anfassen". Seine Vorlage: das Gesicht eines pensionierten Coca-Cola Fahrverkäufers.

Das stammt alles aus ganz verschiedenen Quellen und ich habe es hier nur mal zusammengefasst. Rein historisch sind also beide Figuren als Idealbesetzung für das Weihnachtsfest eher fragwürdig.

Aber es gibt eine schöne Geschichte zur Frage, ob es den Weihnachtsmann gibt, die ich Euch ans Herz legen möchte:

(Kommentar in der New York Sun im Jahre 1897)

Wir freuen uns, an dieser hervorragenden Stelle den unten wiedergegebenen Brief beantworten zu dürfen, und drücken unsere große Befriedigung darüber aus, dass sein vertrauensvoller Autor zum Freundeskreis der Sun gehört:

Liebe Redaktion,
ich bin 8 Jahre alt. Einige meiner kleinen Freunde sagen, es gibt keinen Weihnachtsmann. Papa sagt: "Wenn es in der Sun steht, stimmt es auch." Bitte sagt mir die Wahrheit, gibt es einen Weihnachtsmann?
Virginia O'Hanlon
115 West 95th Street
Virginia, Deine kleinen Freunde irren sich. Sie haben sich von der Skepsis eines skeptischen Zeitalters beeinflussen lassen. Sie glauben nichts, was sie nicht auch sehen können. Sie denken, dass nichts existieren kann, was ihr kleiner Verstand nicht begreift. Jeder Verstand, sei es der eines Menschen oder eines Kindes, ist klein. In unserem gewaltigen Universum ist der Mensch mit seinem Intellekt nur ein Insekt, eine Ameise, verglichen mit der grenzenlosen Welt um ihn herum, gemessen an dem Intellekt, der Wahrheit und Wissen umfassend begreifen kann.

Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann.

Er existiert so sicher wie Liebe und Großzügigkeit und Hingabe existieren, und Du weißt, dass sie reichlich vorhanden sind und in Dein Leben Schönheit und Freude bringen. Ach, wie trostlos wäre die Welt, wenn es keinen Weihnachtsmann gäbe! Sie wäre so trostlos, als gäbe es keine Virginias. Dann gäbe es keinen kindlichen Glauben, keine Poesie, keine Romantik, um diese Existenz erträglich zu machen. Außer unserem Verstand und Begriffsvermögen würden wir keinerlei Freude und Genüsse kennen. Das strahlende Licht, mit dem die Kindheit die Welt erfüllt, würde ausgelöscht.

Nicht an den Weihnachtsmann glauben! Du könntest genauso gut nicht an Feen glauben. Du könntest Deinen Papa dazu bringen, Leute einzustellen, die am Weihnachtsabend alle Kamine der Welt beobachten, um den Weihnachtsmann einzufangen, aber selbst wenn sie ihn nicht kommen sehen würden, was würde das beweisen? Niemand sieht den Weihnachtsmann, aber das ist kein Zeichen dafür, dass es keinen Weihnachtsmann gibt. Die realsten Dinge in der Welt sind diejenigen, die weder Kinder noch Erwachsene sehen können. Hast Du jemals die Feen im Garten tanzen sehen? Natürlich nicht, aber das ist kein Beweis dafür, dass sie nicht da sind. Niemand kann sich all die Wunder vorstellen, die ungesehen und unsichtbar in der Welt vorhanden sind.

Du zerlegst die Babyrassel und kannst sehen, was das Geräusch darin verursacht, aber es gibt einen Schleier, der die ungesehene Welt verdeckt und den weder der stärkste Mensch noch die vereinte Kraft aller stärksten Menschen, die jemals gelebt haben, zerreißen könnte. Nur Glaube, Poesie, Liebe und Romantik können diesen Vorhang beiseite schieben und die übernatürliche Schönheit und Herrlichkeit dahinter sichtbar machen. Ist das alles echt? Oh, Virginia, in der ganzen Welt ist nichts sonst echt und unvergänglich.

Kein Weihnachtsmann? Gott sei Dank, dass er lebt und für immer lebt. In tausend Jahren, Virginia, nein noch in 10 mal 10.000 Jahren wird er immer noch Kinderherzen glücklich machen.

Dazu:
Der Kommentar "Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann" von Francis P. Church war eine absolute Sensation und wurde einer der berühmtesten aller jemals geschriebenen Kommentare. Er erschien erstmalig in der New York Sun im Jahre 1897, vor über hundert Jahren also, und wurde bis zur Einstellung der Zeitung im Jahre 1949 jährlich erneut abgedruckt.



Und die Frage: Wer behauptet eigentlich, dass das Christkind und der Wihnachtsmann nicht ein und die selbe Person sind? Ein Blinder würde den Unterschied nie erkennen. Warum machen wir so ein Theater davon? Ist die Botschaft der Weihnacht nicht eigentlich das Wichtigste?

Der Komentar ist einer der Lieblingstexte eines meiner besten Freunde und der ist christlicher Pfarrer. So anfällig ist das Christentum nicht, dass es sich vom Weihnachtsmann, der ja nur christliche Ideale verkörpert, verderben lassen würde. Wir Christen machen es einfach wie in den letzten 2000 Jahren: Wir nehmen was gut ist einfach mit dazu. :]

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Paarolando« (11. Dezember 2003, 23:04)


Kim

großer Meister

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7

Freitag, 12. Dezember 2003, 09:22

Ich bin platt, echt interessant. Wo hast du das denn schon wieder ausgegraben?

Paarolando

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8

Freitag, 12. Dezember 2003, 09:43

Eine meiner Hauptaufgaben ist die Recherche. Den größten Teil des Textes habe ich von hier:

http://www.kaiserslautern.de/Anwendung/W…PRA-5TQB6G-DE-p

Der Rest kommta aus verschiedenen Artikeln. Das Thema ist nicht ganz neu und wird immer wieder gern diskutiert. In allen Diskussionen kommt aber unter dem Strich heraus:

Weihnachten selbst hat eine Botschaft an uns alle, ganz unabhängig von, Figuren, Werbeträgern, Kult und Kaufrausch.

Charles Dickens hat sie, wie ich finde, sehr schön interpretiert. Und weder der Weihnachtsmann, das Christkind noch irgendeine Religion kommen darin vor.

Für mich ist Weihnachten für alle da. Egal, ob Christen, Juden, Muslimen oder sonstwie. Und um ehrlich zu sein: Der Weihnachtsmann ist da schon irgendwie die insgesamt neutralere Figur. Deshalb funktioniert sie wahrscheinlich auch so gut. In jeder Hinsicht, auch kommerziell.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Paarolando« (12. Dezember 2003, 09:44)


Hate

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9

Sonntag, 14. Dezember 2003, 23:32

@Paarolando:
Du hast ja viele Namen aufgezählt, aber ausgerechnet den Zeichner Thomas Nast (1840-1902) ausgelassen, der dem amerikanischen Santa Claus sein heutiges Aussehen gegeben hat, lange bevor Coca Cola erfunden wurde.

www.bv-pfalz.de/04.kultur/04.InstitutGV/…cht2002/94.Nast

Paarolando

Hobbyzeichner

Beiträge: 505

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10

Montag, 15. Dezember 2003, 09:09

Absolut richtig!!! :))
Damals gehörte ja die Pfeife noch zum Standardoutfit des Weihnachtsmanns, der allerdings ganz unterschiedliche Klamotten trug. Manchmal aber auch schon das Rot. Obwohl Coca Cola noch nichts damit zu tun hatte.
Gute Arbeit. Und danke für die Ergänzung. :))

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