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Kellerkind

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21

Dienstag, 3. Juli 2007, 10:57

Ok, weil sich Mulk nicht mehr dran erinnern kann: Diese Thematik ist in Kapitel 2 verteilt, aber wichtige Seiten sind wohl 44 und 49 bis 52.

Der Trick bei Spiderman, Sin City usw. ist laut Scott McCloud ja, dass der Leser sich mit den Figuren auch nicht identifizieren soll. Das sind realitätsferne Heldensagas, und aus genau dem Grund müssen sie realitätsnah gezeichnet werden.
Das hat nichts mit "gut ankommen" oder "schlecht ankommen" zu tun. Weil sie realistisch gezeichnet sind, erkennt der Leser die Geschichten als Stories aus einer fernen Welt, mit der er nichts zu tun hat. Ein Gegenbeispiel wäre Flix' "Held", dass sehr comichaft-abstrakt gezeichnet ist und deshalb den Leser auch viel mehr mitnimmt, als wie wenn es naturalistisch gezeichnet wäre.
Das ist zumindest mein Eindruck, ich denke Flix' "Held" und sein "Heldentagebuch" wären dann nicht so erfolgreich. Bei nem naturalistischen Stil denkt sich der Leser wohl "was zum Geier interessiert mich sein Leben", während man beim abstrakten Stil denkt "Woa, das könnte auch mein Gesicht da in den Panels sein".

Klee

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22

Dienstag, 3. Juli 2007, 10:58

Die Theorie klingt ziemlich plausibel, glücklicherweise müsste das Buch heute bei mir eintrudeln.

mulk

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23

Dienstag, 3. Juli 2007, 11:05

Ok, ich glaub ich muss mir das gute Stück wieder mal durchlesen, aber das was du sagst klingt wirklich logisch :D :)

Kellerkind

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24

Dienstag, 3. Juli 2007, 11:08

Dieses Buch ist meine Bibel.

Edit: Aber die ganzen Theorien darin in die Tat umzusetzen ist ein anderes Paar Schuhe. Aber wer die beherrscht, beherrscht das Medium, glaub ich ich zumindest.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Kellerkind« (3. Juli 2007, 11:10)


mulk

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25

Dienstag, 3. Juli 2007, 11:31

Glaub ich gar nicht, wer das Buch beherscht der beherscht den theoretischen Teil des Mediums, wenn man nicht Zeichnen und nicht spannend erzählen kann wird trozdem keinen Erfolg haben.

Kellerkind

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26

Dienstag, 3. Juli 2007, 11:42

Hm, ok, aber von welchem Erfolg sprichst du. Kommerziellen? Ich bin mir sicher, man kann auch gute Comics zeichnen, ohne damit Geld verdienen zu können.

Ok ich sags so: Wer "Understanding Comics" beherrscht, beherrscht zumindest die Form, und kann dadurch eventuellen Inhalt besser und geschickter vermitteln.

Nur so als Randbeispiel: Scott Adams (http://www.unitedmedia.com/comics/dilbert/) ist übrigens erfolgreich, mit "schlechten" Zeichungen und guten Gags, also mit gutem Inhalt, statt "guten" Zeichnungen.

mulk

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27

Dienstag, 3. Juli 2007, 12:04

Mit "Erfolg" mein ich eigentlich schon dass ein Comic und ankommt und gern gelesen wird.
Das man seinen Inhalt durch Understanding Comics besser umsetzen kann glaub ich auch, allein bei solchen Sachen wie die Darstellung von Zeit wird man sich ohne hilfe schwer tun.

Dass es bei Cartoons mehr um die Gags als um die Zeichnungen geht sieht man eigentlich ziemlich oft, ein gutes Beispiel wäre auch Nicht lustig.

Hekki

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28

Dienstag, 3. Juli 2007, 17:34

Zitat

Original von mulk
Dass es bei Cartoons mehr um die Gags als um die Zeichnungen geht sieht man eigentlich ziemlich oft, ein gutes Beispiel wäre auch Nicht lustig.


Die Nicht lustig Comics sind aber garnicht schlecht gezeichnet, sie unterstreichen die Gags, und die sind total geil :D
Nöööööt, nööööt!

mulk

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29

Dienstag, 3. Juli 2007, 18:16

hmm na gut, so schlecht sind die eigentlich wirklich nicht, war wohl ein schlechtes beispiel.

Kellerkind

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30

Dienstag, 3. Juli 2007, 21:09

@Klee: Wenn du das Buch durchhast: Welche Theorien sind dir deiner Meinung nach die wichtigsten?

Klee

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31

Sonntag, 8. Juli 2007, 22:06

Achsoja, ich bin durch! Und, oh Gott, die wichtigsten Theorien? Ich hab keine Ahnung, ich fand das Buch durchweg informativ und interessant. Ich glaube am besten haben mir die Kapitel über den "Rinnstein" und die Darstellung und Wahrnehmung von Zeit gefallen, weil das Dinge waren über die ich mir bisher kaumGedanken gemacht habe. Gerade das mit der Zeit ist bei mir immer eher unterbewusst passiert, aber jetzt hab ich das Gefühl Panels in zukunft besser und vor allem bewusster einteilen zu können. Aber der Rest war auch so super, ich wüsste jetzt gar nicht was man davon als wichtiger bezeichnen kann. Wie siehst du das Kellerkind?

Kellerkind

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32

Montag, 9. Juli 2007, 10:40

Jo ist schwer zu sagen, irgendwie darf man nix weglassen an dem Buch. Aber um ein paar Sachen aufzuzählen:

Die Universumskarte, die von Bildebene zu Realismus und Abstrahierung geht, ist sehr interessant. Schon weil viele Zeichner ja nach dem Realismus streben, und dabei völlig vergessen, dass es für ihre Geschichten nicht nur nicht nötig, sondern sogar schädlich ist. Aber das hamma ja schon angesprochen.

Dann die Induktion im Comic, also diese Interpretation über den Inhalt des Rinnsteins. Ganz elementar in jedem Comic, und trotzdem sind sich einige Zeichner nicht drüber bewusst (ich würde sagen die wenigsten).

Das Kapitel über Verbindung von Bild und Sprechblasen ist auch Pflichtlektüre. Unglaublich wie klar einem da der ganze Kram wird, also wie diese beiden Sachen zusammenspielen, sehr geil. Umsetzen könnt ichs trotzdem noch nicht, damned.

Das Kapitel über die Aussagekraft von nackten Linien und Formen ist jetzt schon sehr theoretisch und schwer anwendbar. Aber sowas muss man eigentlich wissen, wenn man zeichnet, denk ich.

Ah, und natürlich das wichtigste für die Farbfetischisten in diesem Forum: Das Kapitel Farbe. Ich zitiere:
"[...] Farben vergegenständlichen ihr Objekt. Sie lenken unser Augenmerk stärker auf die äußer Gestalt, als schwarz-weiße Zeichnungen. Ein Ball (s/w), eben noch in Bewegung, steht plötzlich in der Luft (farbig). Aus einem Gesicht (s/w), dass Emotionen ausdrückt, werden ein Kopf und zwei Hände (farbig)."
und
"In Schwarzweiß werden die Ideen der Kunst direkter vermittelt. Die Bedeutung transzendiert die Form. Die Kunst näher sich der Sprache. In vollflächigen Farben hat die Form selbst mehr Gewicht. Die Welt wird zu einem Spielplatz von Form und Raum."
und
"Die oberflächlichen Eigenschaften der Farbe werden auch weiterhin stärkere Anziehungskraft auf den Leser ausüben, als Schwarzweißdruck."

Mit anderen Worten: Farbe ist oberflächlich und pusht das Erscheinungsbild von Zeichnungen nach oben. Fast schon meine Lieblingstheorie in diesem Buch.
Aus diesem Grund halte ich es auch für daneben, Ideenlosigkeit und mangelhafte Linienführung mit literweise Farbe zu kompensieren. Das scheint hier im Forum ja ein regelrechter Volkssport zu sein.
Edit: Ich meine nicht, dass man jetzt unbedingt ohne Farbe arbeiten sollte. Ich finde nur, dass gute Photoshop-Fähigkeiten eine ungute Zeichnung nicht gehaltvoller machen. Sie sind eher eine Art Täuschungsmanöver.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Kellerkind« (9. Juli 2007, 11:16)


33

Montag, 9. Juli 2007, 15:07

Wo habt ihr das Buch denn her? Die Buchhandlung in Stadt hat das Buch nicht.

Kellerkind

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34

Montag, 9. Juli 2007, 15:16

Ich habs von amazon. Aber du kannst des eigentlich auch in jeder Buchhandlung bestellen lassen, geht oft sogar schneller.

35

Montag, 9. Juli 2007, 15:19

Und was hast du gelöhnt?

Kellerkind

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36

Montag, 9. Juli 2007, 15:22

Zuerst hieß es, ich müsste dafür eine Nacht in einem Geisterschloss verbringen. Aber nach ner halben Stunde Dauerquengeln hab ichs dann für 20 Titten bekommen.

37

Montag, 9. Juli 2007, 15:28

Die Firma d@nkt :]

Kellerkind

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38

Dienstag, 10. Juli 2007, 11:38

Zitat

Von Kellerkind
Mit anderen Worten: Farbe ist oberflächlich und pusht das Erscheinungsbild von Zeichnungen nach oben. Fast schon meine Lieblingstheorie in diesem Buch.
Aus diesem Grund halte ich es auch für daneben, Ideenlosigkeit und mangelhafte Linienführung mit literweise Farbe zu kompensieren. Das scheint hier im Forum ja ein regelrechter Volkssport zu sein.
Edit: Ich meine nicht, dass man jetzt unbedingt ohne Farbe arbeiten sollte. Ich finde nur, dass gute Photoshop-Fähigkeiten eine ungute Zeichnung nicht gehaltvoller machen. Sie sind eher eine Art Täuschungsmanöver.


Na kommt schon Leute. Das kann doch nicht sein, dass mir hier jeder kommentarlos zustimmt. Verteidigt euch mal n bisschen. hophop

LilaLaunemary

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Dienstag, 10. Juli 2007, 12:11

Ich kann nur sagen, dass Farbe toll ist. :P

Nicht immer, manchmal passt schwarz-weiß einfach, aber deshalb zu sagen, dass Farbe nur fürs Aufpushen schlechter Comics ist, ist für mich immer ein Hinweis darauf, dass der- oder diejenige nicht kolorieren kann oder zu faul dafür ist. :D

Mit Farben kann man halt so schön Stimmungen unterstreichen, verstärken, hervorrufen.
Farbe ist toll.
"I never let schooling interfere with my education." - Mark Twain

mulk

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40

Dienstag, 10. Juli 2007, 18:53

Ich nehm Farbe weil ich selber nur ungern schwarz weiß Comics lese, bei längeren Comics hat man da nämlich das gefühl das die dynamik flöten geht weil man sich die Bilder genauer anschaun muss. :) :D

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