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Yabba

Chefradierer

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61

Sonntag, 28. Oktober 2007, 14:28

Zitat

Original von O.D.T.
jaja. 8)

dafür opfert der yabba nun über eine stunde seines lebens. bravo.
mach doch einen "odt diskutiert gaanich, merkt das keiner außer mir?"-thread auf! ha ha! sorry, aber ich kann nicht mehr. das scheint dir echt nah zu gehn.

yabba, du hast mit allem recht. ich bin doof. viel spaß noch beim wütendsein.


Höh ? Bin nicht wütend. Nicht mal ansatzweise. Die Male, die ich wütend gewesen bin in meinem Leben kann ich an den Fingern einer Hand abzählen.

Und Du kannst Dich gern per PN, Email, Brief, Telefon bei mir melden oder bei mir an die Tür klopfen (alle nötigen Daten dazu sind öffentlich zugänglich für jeden), dann diskutier ich das gern mit Dir aus. :)
Aber im öffentlichen Rahmen scheint das nicht zu gehen :rolleyes:

EDIT:

Zitat

Original von Michael
Leute...
Less talk, more rock!
Also, ab an den Schreibtisch und den Pinsel schwingen.
Oder gleich den Simpsons-Marathon gucken.
;)


Ich sitze am Schreibtisch und bin am kolorieren. Nur dabei langweile ich mich immer so, dass ich Pausen einlege und Foren besuche :D
meine cartoons online:

(3 mal pro Woche ein neuer Cartoon)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Yabba« (28. Oktober 2007, 14:30)


Lance911

Stiftehalter

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62

Dienstag, 30. Oktober 2007, 10:47

soooo, nach dem ich mich nun seitenlang durch ein streitgespräch gelesen habe, möchte ich auch mal meinen senf dazugeben. zum streit:

odt hat recht, wenn er sagt, das kommunikation immer die bessere wahl ist gegenüber dem einstellen der diskussion, durch gesprächsabbruch überzeugt man in der regel niemanden.

yabba hat recht, wenn er sagt, dies gilt in einer talkshow nicht, denn eine fernsehtalkshow dient nicht der diskussion sondern der möglichst spektakulären gegenüberstellung gegensätzlicher, unverrückbarer standpunkte. ich kenne außer dem philosophischen/literarischen quartett keine diskussionen im fernsehen.

aber zum grundsätzlichen thema zurück, auch wenn darüber schon länger nichts mehr gesagt wurde.

zu evas verhalten:
da sie eigentlich ein medienprofi ist (jedenfalls nach ihrer karriere) finde ich es einigermaßen erstaunlich, dass ihr die folgen ihrer äußerungen nicht im vorhinein klar waren. wie auch immer man dazu steht, dass solche vergleiche in deutschland aufregung und empörung hervorrufen ist nicht überraschend. ich könnte mir vorstellen, dass sie bewusst einen kleinen eklat provozieren wollte (promotion für ihr buch) und nur vom ausmaß überrumpelt wurde.

zur familie im 3. reich:
es ist ein großer irrtum zu glauben, die nationalsozialisten wären für den schutz der familie eingetreten. es genügt auch nicht zu sagen, der zweck sei zwar die vergrößerung des volkes gewesen, aber immerhin hätten sie die werte der familie hochgehalten.
eine intakte familienstruktur ist im gegenteil eine echte gefahrenquelle für einen autoritären staat bzw. eine diktatur. sie bildet einen bereich, in den die herrschenden nicht eindringen können, eine keimzelle für meinungsbildung und aufstand. insofern war es gerade nicht das ziel der nationalsozialisten, die familien zu stärken, sondern die jugendlichen frühzeitig den familien zu entreißen und in der schule (vielfach internaten), jugendorganisationen und später der partei auf die linie der führung zu bringen.
insofern ist evas vergleich nicht nur heikel, weil etwas am 3. reich gelobt wird, sondern grundlegend falsch.
In Aachen gibts nur zwei Sorten Wetter:
1. Es regnet.
2. Es fängt gleich an.

Wasty

leeres Blatt

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63

Dienstag, 30. Oktober 2007, 12:00

Das ist wie mit der Autobahn, die ersten gab es schon unter Hindenburg, das scheint aber keinen zu interessieren. Die Menschen hören nur das, was sie hören wollen.
Fußnote: Eine schwache Hand gehört gebrochen;
vielleicht wächst sie ja stark wieder zusammen!
-Die Partei

Jähling

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64

Donnerstag, 1. November 2007, 17:59

Interessantes Thema, wenn auch die Diskussion manchmal etwas, öh, redundant ist. Bewunderung, snoopinchen, dass Du dich da so gut zurückhalten kannst, ich kann's nicht.

Zur Meinungsfreiheit: Die wurde bei Kerner in keinster Weise beschnitten. Hermann hat ihre beschränkte Meinung zwanzig Minuten lang frei geäußert, bis es keiner der anderen Gäste mehr hören konnte und sowohl Schreinemakers als auch Berger drohten zu gehen. Erst dann hat Berger sie (nicht herausgeworfen, sondern) gebeten zu gehen, damit er den Rest der Sendung wie geplant zu Ende führen konnte. Alternativ hätte er auch noch eine halbe Stunde mit Hermann da sitzen können, aber das hätte niemandem was gebracht.

Zu Hermanns beschränkter Meinung:
Hat jemand den ursprünglichen Nazi-Vergleich von Hermann zur Hand? Hat sie nicht sogar mit dem Hinweis angefangen, dass "damals ja nicht alles schlecht" war? Damit fangen gewöhnlich ja die übelsten Pöbeleien an. Damit oder mit "Ich bin ja kein Rassist, aber..."

Wenn sie einfach nur gesagt hätte "früher hat die Familie mehr gezählt", hätte sie dasselbe Argument ohne Nazivergleich überstanden und hätte keine Probleme gekriegt. Das ging schließlich weder bei den Nazis los noch hörte es da auf. Noch in den Fünfzigern galten arbeitende Mütter als "Rabenmütter" und wurden öffentlich geächtet. Comics und Filme, in denen ein Leben außerhalb der Familie als erstrebenswert dargestellt oder Scheidungen als Lösung dargestellt wurden, wurden indiziert. Das dürfte doch genau nach Hermanns Geschmack sein. Aber nein, sie wollte nicht dieses Familienbild, sondern das mit den Gebärmaschinen. Dazu hat Lance911 zu recht darauf hingewiesen, dass es weniger ein Familienmodell war als ein Produktionsmodell für die Arisierung Deutschlands.

Damals war nicht alles schlecht in dem Sinne, dass jedes Etwas für sich genommen eine schlechte Sache war. (Konnten die Bäume ja nichts für, dass sie in Deutschland blühten.) Es war schlecht in dem Sinne, dass es durch das System korrumpiert und zum Teil eines Vernichtungsapparats wurde. (Die Familienpolitik war in meinen Augen auf beide Arten schlecht.) Das einzige, was nicht im zweiten Sinn schlecht war, war der Widerstand.

Für mich spricht aus Hermanns Bemerkung nicht die rechte Gesinnung, sondern die Dummheit. Oder besser: Ignoranz. Davon gibt es im Fernsehen genug, aber es liegt im Ermessen der Fernsehproduzenten, wieviel sie davon in ihren Sendungen zulassen.

Und Hermann hat sich bei Kerner durch ihre Weigerung disqualifiziert, inhaltliche Kritik auch nur zur Kenntnis zu nehmen. (Hat es ja früher auch nicht gegeben.) Nee, nee, war schon richtig so.

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