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Kellerkind

Tuscher

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1

Mittwoch, 7. Mai 2008, 18:54

Kinderbuchauftrag

Sers, hier eine kleine Geschichte mit anschließender dringenden Frage:

Ich wurde unlängst (ca. ein Jahr her) von zwei jungen Leuten angesprochen, ob ich nicht Interesse hätte, das Kinderbuch zu illustrieren, dass sie veröffentlichen wollen. Ich sagte zu, weil mich die Veröffentlichung in einem Buch reizte. Selbstredend konnte mir kein Gehalt versprochen werden.

Nach vielen vielen Monaten bekam ich endlich das Skript und zeichnete auch ein paar Entwürfe für die Charaktere, die sie begeistert angenommen hatten. In den nächsten Monaten wurde ich sporadisch über den aktuellen Stand der Verlagssuche etc. informiert.

Die Verlagssuche kam einfach nicht in die Gänge, manchen sagten zu und wieder ab und das Skript war (als ich es zum letzten Mal gesehen hatte) alles andere als fertig (= gut). Persönliche Treffen mit den Autoren kamen ebenfalls einfach nicht zustande, da sie immer wieder absagten. Entnervt gab ich weitere Mühen auf und wartete darauf, dass sie sich wieder meldeten. Nach weiteren Monaten (vor kurzem) bekam ich endlich die Mail, dass jetzt angeblich ein sicherer Verlag gefunden worden wäre. Die Deadline für die Abgabe ist auf unbestimmte Zeit und das Honorar natürlich gegen Null tendierend bzw. nicht sicher.

Inzwischen weiß ich aber eines, nämlich dass ich es hier mit zwei der größten Hippies der Weltgeschichte zu tun hab. Diese Unzuverlässigkeit ist einfach nicht aushaltbar. Aus diesem Grund hab ich beschlossen, die Geschichte ab jetzt nur noch über einen Pfandvertrag laufen zu lassen. Dh ich nehme den Auftrag nur an, wenn ich einen gewissen Pfandbetrag bekomme, den ich erst dann zurückzahle, wenn das Buch veröffentlicht wird (die Idee stammt von mir). Diese Absicherung scheint mir zwingend nötig, da es hier um gewaltige Summen geht:

24 s/w-Bilder (DINA4 mindestens, wird vom Verlag coloriert), deren Wert ich nicht einschätzen kann. Bei mindestens 30 Euro pro Seite ergibt das über 700 Euro, die ich eventuell für die Katz arbeite, wenn diese Hippies wieder irgendwas verplanen/vergessen/verschlampen/die Toilette runterspülen. Und damit ist durchaus zu rechnen.

Ich bekam jetzt eine Email zurück, in der es hieß, dass sie mir meine Arbeit nicht bezahlen können und wollen, wenn das Buch nicht veröffentlicht wird. Es sei nun mal so, dass man auf volles eigenes Risiko arbeite, wenn man etwas an einen Verlag schickt. Und selbst nach der Veröffentlichung sei das Honorar nicht sicher. Summa summarum werde der Auftrag abgebrochen, falls ich einen Pfand verlange.

Was ist eure Meinung dazu? Soll ichs machen? Lohnt es sich? Eure Erfahrungen helfen mir sehr.

Kim

großer Meister

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2

Mittwoch, 7. Mai 2008, 19:03

Finger weg, das bringt nix. Du bist schon genug in Vorleistung gegangen.
Es stimmt zwar, dass man zunächst auf eigenes Risiko mit einem Entwurf an die Verlage herantritt, aber so, wie du das schilderst, wird auch zukünftig weder Veröffentlichung noch Honorar zu erwarten sein. Oder du nimmst die Sache selbst in die Hand (ist ja Deine Idee gewesen) und trittst selbst an die Verlage heran. So bekommst du ungefilterte Infos aus erster Hand.

greta

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3

Mittwoch, 7. Mai 2008, 19:12

meine erfahrung hält sich da in SEHR überschaubarem bereich;)

ich hab einmal für eine hobby-autorin eine illustration für ein buch gemacht, das sie geschrieben hat. bis heute ist da kein verlag gefunden worden, original liegt noch bei ihr.

heute würd ich sowas auf keinen fall nochmal machen, bevor nicht die details genau geklärt sind und besonders nicht das original hinschicken.

ich würd an deiner stelle noch mal nachfragen, was das für ein verlag ist. ich kenn mich da nicht so genau aus, aber ich glaube es gibt agenturen, die sowas wie selbstverlag anbieten, wovon jeder verlags-ratgeber dringendst abrät.

das mit dem pfandbetrag ist eine coole idee, allein schon, dass dem anderen mal der wert der eigenen arbeit aufgezeigt wird. das sie dann den auftrag abbrechen wollen, spricht nicht gerade für deine kollegen.

Kellerkind

Tuscher

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4

Mittwoch, 7. Mai 2008, 19:23

Ok vielen Dank Kim. Hilft mir sehr.
Der Geldsegen wird wohl ausbleiben, aber das wusste ich schon vorher. Ich hab mir nur gedacht, dass so eine Veröffentlichung grob gesagt "ganz cool kommt", deshalb wollte ich da zuerst auch unentgeltlich mitmachen. Allerdings ist das so ziemlich das Asozialste was man als freischaffender Künstler (der ich längst nicht bin) machen kann, denke ich. Abgesehen davon ist es eine Heidenarbeit.

@Greta: Und genau das scheinen sie nicht zu wissen/realisieren. Ich am Anfang ehrlich gesagt auch nicht.

Karl

Tuscher

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5

Mittwoch, 7. Mai 2008, 19:34

Wenn du denen schon einen Entwurf geliefert hast, dann ist das eh schon genug an (unbezahlter) Vorleistung. Den Rest würde ich nur gegen Geld anfertigen. Wenn sie das nicht einsehen, sollen sie sich jemand anderen suchen.

Oder willst du umsonst für Hippies arbeiten? (selbst wenns dem Weltfrieden dient...) :D

Das mit dem Pfand find ich eine witzige Idee.
Wer regelmäßig vorbeischaut, wird beinahe jede Woche (wenn sichs ausgeht) mit einem frischen Cartoon belohnt!


Kellerkind

Tuscher

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6

Mittwoch, 7. Mai 2008, 19:58

Aight, das stimmt wohl. Oder um Kim zu zitieren: "Soll der sich das Ding doch selber zeichnen!"

Übrigens haben Hippies nichts mit Weltfrieden zu tun. Eher mit "wir sitzen solange rum, spielen Bongo und rauchen Gras bis der Weltfrieden kommt"
Ich erkläre den Pfandvertrag offiziell zum Punkt eins der Anti-Hippie-Agenda 2011.

Karl

Tuscher

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7

Mittwoch, 7. Mai 2008, 20:12

Andere Variante:
Du machst mit ihnen ein Abstandshonorar von 50% aus, für den Fall, daß die Sache nicht veröffentlicht wird...

Obwohl, die Taktik "ohne Göd ka Musi" ist in einem solchen Fall die zielführendste.
Wer regelmäßig vorbeischaut, wird beinahe jede Woche (wenn sichs ausgeht) mit einem frischen Cartoon belohnt!


oskar

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