Kann mich nur dem Konsens meiner Vorredner (hier insbesondere Chaale) anschließen: Den eigenen Stil kann man nicht zwingen (okay, in den wenigsten Fällen - es gibt ab und zu Leute, die von Natur aus mehrere verschiedene Stile perfekt beherrschen und sich da entscheiden müssen - wobei ich da einfach raten würde, für jedes Projekt einzeln den passendsten zu suchen - aber das kommt seltener vor als zweiköpfige Kühe auf Rollschuhen). Man muss drauflos zeichnen und gucken, wohin es sich entwickelt. Wenn einem die Richtung nicht gefällt (und da sollte man wirklich ruhig völlig subjektiv rangehen) kann man eisern versuchen, sich in eine andere Richtung zu entwickeln, auch wenn da die Gefahr besteht, dass man dem Werk stets die Verkrampfung dahinter ansieht. Lieber gucken, was einem am eingenen Zeichenstil gefällt und das weiter ausarbeiten.
Ums an mir selbst als Beispiel zu zeigen: Ich hab früher auch immer versucht, realistischer, detaillierter und dreidimensionaler zu zeichnen, doch scheiterte stets kläglich. Wenn es mal relativ gut klappte, war es immer noch nach allgemeinen Standarts schlecht und sah eben vor allem gezwungen aus.
Dann habe ich mich (eben mit Strichmann) vollkommen neu orientiert, Faltenwurf und Schatten komplett weggelassen und bewusst eine zweidimensionale, absolut wirklichkeitsferne Welt zu zeichnen. Und auf dem Gebiet bin ich jetzt ganz zufrieden mit mir.
Vom technisch Guten ist es entfernt, wie die Erde von Mond, aber ich wage zu behaupten, dass es in sich stimmig ist.