Donnerstag, 25. April 2024, 0:46 UTC+1

Du bist nicht angemeldet.

auris

leeres Blatt

  • »auris« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 10

  • Private Nachricht senden

1

Montag, 8. Oktober 2012, 17:07

life happens (wie durchbreche ich eine Blockade?)

Hallo zusammen,

ich denke jeder hat es schon einmal erlebt, dass man eine Zeit lang eine Blockade vor sich her schiebt und nichts mehr aufs Papier bekommt. Was tun wenn die Zeit verstreicht und man kein Stück weiter kommt?

Seit über einem dreiviertel Jahr habe ich eine Blockade, die mich mittlerweile sehr weit weg vom Malen/Zeichnen getragen hat. Ich habe nahezu täglich gezeichnet, war ständig voller Ideen und Motivation und habe mit dem Malen/Zeichnen einen schönen Ausgleich gehabt. Nicht nur das: ich habe dadurch auch Geld verdient. Zwar nicht viel, aber es war eine nette Bestätigung meiner Fähigkeiten.
Doch irgendwann kam der Punkt, indem mich das Leben mit Stress, Problemen und Veränderung konfrontierte und es kam zu einer Blockade. Die Kreativität war weg, man fängt an stunden auf ein leeres Blatt zu starren und unternimmt lustlose Versuche zumindest irgend etwas aufs Papier zu bringen. Unter der Annahme, dass es nur vorübergehend ist, habe irgendwann die Situation akzeptiert und mich nicht mehr versucht zu zwingen "Hauptsache irgendwas" aufs Papier zu bekommen. Ich habe mir gesagt, dass es die Sache nicht besser macht wenn ich mich unter Druck setze. Doch um ehrlich zu sein hat es sich nicht verändert. Im Gegenteil. Ich habe angefangen mich immer weniger mit Kunst, Malen, Zeichen und alles was damit zu tun hat zu beschäftigen. Vermutlich aus dem Grund, dass ich nicht daran erinnert werden wollte, dass ich im Moment vor einer kreativen/künstlerischen Blockade stehe. Ich habe noch ein paar wenige versuche unternommen den Stift in die Hand zu nehmen doch irgendwann sind selbst alle Utensilien die ich normalerweise ständig Griffbereit hatte vom Schreibtisch verschwunden.
Das Verdrängen und nicht-damit-beschäftigen geht eine ganze Zeit lang recht gut, doch den Umstand dass man ständig einen wichtigen Teil des Lebens vermisst, kann man nicht einfach ausradieren. Auch wenn es irgendwie blöd klingt: aber ich fühle mich irgendwie nicht komplett.

Irgendwann kommt man dann an den Punkt, wo man merkt, dass es so nicht weiter gehen kann. Die Erkenntnis, dass ich jetzt etwas Ändern will war der erste Schritt doch wohin setze ich den zweiten?
Die linke Hirnhälfte schaltet sich recht schnell ein und geht analytisch an die Sache heran: Als erstes die Ursache finden. Kein Problem, die weiß ich: Der Klassiker: Stress, Probleme, Veränderungen. Kann ich diese abstellen? Teilweise ja, teilweise nein. Manche Dinge lassen sich nicht ändern/abschalten. Aber sie lassen sich akzeptieren.
Und nun? Ich habe die Ursache, die sich teilweise auch beheben lässt. Und ich habe das Symptom. Ich weiß aber dennoch nicht wie den nächsten Schritt setzen. Ich denke, das hat auch viel mit Angst zu tun. Allein die Tatsache, dass eine so lange "Zeichenabstinenz", ohne Übung und Training auf die Fähigkeiten schlägt, macht die ganze Sache nicht leichter.

Wie seid ihr mit einer Blockade umgegangen? Wie schafft man wieder den Einstieg?
Ich bin über alle Tipps, Anregungen, "Motivatoren", Hilfen, Meinungen, Erfahrungen sehr dankbar.
-------------

Vielleicht sind noch ein paar Infos über mich hilfreich:
Ich bin - sagen wir ende Zwanzig :D - männlich und Selbständig im Bereich Mediendesign, Webdesign.
Mit dem Malen habe ich schon angefangen da war ich noch nicht einmal im Kindergarten. Laut Erzählungen meiner Mutter habe ich mich entweder unter den Tisch oder auf die Toilette verzogen um da in Ruhe malen zu können. ^^
Irgendwann kam dann die Musik als weiterer "kreativer Pfeiler" hinzu und dann die Idee einen kreativen Beruf auszuüben (nachdem ich erfolglos nach dem "richtigen" Beruf für mich gesucht habe) indem ich mich selbständig machte. Meine Fähigkeiten aufs Malen/Zeichnen bezogen würde ich als "Fortgeschritten" bezeichnen. (Bilder hier im Forum ) Profi bin ich bei weitem nicht - diese Bezeichnung wollte ich auch nie zulassen um immer weiter zu üben, lernen, und mich fortgehend zu verbessern und die Motivation oben zu halten. Eine Ausbildung im Künstlerischen bereich habe ich auch nie genossen. Ich bin durch und durch Autodidakt und fahre eigentlich ganz gut damit. :)
Soweit erstmal, einfach Fragen wenn ihr mehr wissen wollt.

Grüße
Dom

DMJ

Chefradierer

Beiträge: 1 059

Danksagungen: 594

  • Private Nachricht senden

2

Mittwoch, 10. Oktober 2012, 12:53

Uh, das ist heftig.
Kenne ich auch (nur zumindest mit dem "Vorteil", dass ich mit meinen Zeichnungen nie Geld verdient habe, also auch keine Verluste dadurch hatte), aber ich fürchte fast, ein sicheres Mittel dagegen gibt es nicht. Es hilft wohl nur, es nicht auf Krampf zu versuchen, zu akzeptieren, dass man auch mal nichts produziert und - ohne sich unter Druck zu setzen - fremde Sachen anzugucken... und manchmal springt einen dann die Inspiration wieder an. Wünsche alles Gute!
Webcomics für unbestimmte Zielgruppen - beim Buddelfisch!

Ähnliche Themen

Social Bookmarks


Thema bewerten