Kims Comiczeichenkurs Forum

(Vielleicht gibt’s schon einen Graffiti-Thread im Forum, in den man das hier rüberschaufeln kann?)

Im Mönchengladbacher Stadtteil Hehn gab’s im Oktober ein bemerkenswertes Graffiti-Spektakel, dem wohl maßgeblich Schwester Stefanie (jetzt nur noch „Schwester S.“ genannt) zum Leben verholfen hat. Die Vinzentinerin ist die Gemeindeschwester der Pfarrei, die in Sichtweite des neuen Borussen-Stadions liegt. In Ermangelung eines Pfarrers scheint es ihr Job zu sein, die Angelegenheiten der Gemeinde zu managen.

Ursprünglich wollte man wohl auch nur dem Vandalismus und den ewigen Sprayer-„Schmierereien“ an der Turnhalle durch professionelle Graffitis an einer Wand beikommen. Daraus wurde schließlich, abgesehen von der Vorbereitungszeit, ein 8-tägiges professionell gesponsertes Ereignis, in das eine Schule und die komplette Gemeinde vom Kindergarten übers Altenheim bis zur katholischen Landjugend und der Schützenbruderschaft einbezogen waren.

Fünf professionelle Graffiti-Künstler konzipierten mit Schülern und übrigens auch einigen reuigen Graffiti-„Schmierern“ ein Rundum-Graffiti für die Halle. In Workshops erfuhren Interessierte unter anderem auch Rechtliches zum Graffitisprayen. Unter Anleitung konnte man sich in der „Allee of Fame“ auf zwischen Bäumen gespannten Folien als Sprayer ausprobieren. Es gab täglich gemeinsame Essen und viel Live-Musik. Den Berichten zufolge muss es für alle, von jung bis richtig alt, die fast ständig vor Ort waren, ein sehr bewegendes Ereignis gewesen sein. Manche sollen gar in die folgerichtige nach-eventliche Depri verfallen sein: “Und was machen wir ab morgen, wenn alles vorbei ist?“

Diese Stimmung schien mir über dem Ort zu liegen, als wir etwas später unseren Sonntagsspaziergang dorthin machten. In der Zwischenzeit waren fiese Herbststürme über die Gegend hinweggegangen. Vielleicht war auch deshalb nicht mehr viel von der „Allee of Fame“ übrig?

Leider kenne ich mich mit Graffiti nicht aus. Die beteiligten Profis jedenfalls sollen große Nummern in der Szene sein:
kj263 (Deutschland/Russland), Etnik (Italien), Ami (Deutschland), Binho Ribeiro (Brasilien) und Worm (Russland).

http://www.sprayoneworld.de/

Also hier nochmal Bilder zum obigen Bericht.

Komme frisch von einer Reise zurück, und wir haben Unmengen von Fotos gemacht. Wir konnten einfach nicht anders. Diese Stadt ist zuuu schön.

Hier ein bisschen Illusionsmalerei und Kachelbilder aus Metrostationen:

An dem Comic-Motiv waren wir leider nicht nah genug dran.

LisGraf18 zeigt mal ein Schablonengraffiti. (Seht ihr selbst, aber wenn ich dieses Feld nicht fülle, klappt das mit dem Posten nicht. )

LisGraf21 zeigt ein 3D-Objekt aus Auto-Schrott, soweit wir das erkennen konnten.

Weiter geht's:

Hier sind zum Teil Putz und Mauerwerk herausgemeißelt worden:

In der Sprechblase von LisGraf36 steht übrigens: "Remember who you are".

Zitat von »Peter L. Opmann«

Das sieht wirklich faszinierend aus. Ich hätte mir Lissabon eher trist vorgestellt.

Und ich hatte schon Sorge, hier nur die tristesten Ecken der Stadt gezeigt zu haben. Da ich mich hier auf Fotos von Wandbildern und ähnlichem beschränken wollte, ist das ja auch naheliegend. Graffitis finden sich nun mal gehäuft in den vernachlässigten Gegenden und an verfallenden Gebäuden und Mauern.

Wir haben wirklich Unmengen von Fotos gemacht, von Parks, Plätzen, Palais, engen, bunt geschmückten (wg. Fest zu Ehren des Stadtheiligen) Altstadtstiegen, schönen Buchläden, einer kleinen Bäckerei mit knallorangen Baisers in der Auslage... also wirklich idyllische Motive in Massen (sonst fotografiere ich fast nie, aber in Lissabon konnte ich nicht anders). Die Farben, das Licht, die Schatten sind in dieser Stadt wirklich besonders. Tatsache ist auch, dass viele Gebäude und Straßen sehr runtergekommen aussehen, was ihrer Schönheit aber interessanterweise nicht viel anhaben kann. Allein diese Vielfalt an Kacheln (Azulejos) an den Fassaden der Häuser überall ist großartig.

Heiß war es jetzt, Anfang Juni, auch und ganz schön laut. Schon vor 6 Uhr begann in Alfama am Tejo-Ufer, wo wir wohnten, das tosende Leben auf der Straße, und Flugzeuge donnerten schon die ganze Nacht über uns hinweg. Geschlafen haben wir trotzdem gut, vielleicht, weil Spaziergänge in Lissabon einer Eifelwanderung nicht unähnlich sind: es geht immer rauf und runter… Wir waren abends echt geschafft. Es wehte zwischendurch aber auch immer mal ein frisches Windchen und die Nächte waren immer angenehm kühl. Der Atlantik ist ja nicht allzu weit entfernt.

Und Kultur gibt’s natürlich jede Menge. Man kann auch zufällig in sie hineingeraten, z. B. in eine Art Buchmesse unter freiem Himmel oder Straßentheater in einem Kastell…

Ach, über einen coolen Comicladen (gleichzeitig Galerie und Bar) sind wir auch gestolpert, in der Rua da Rosa Nr. 14 A. http://www.tripadvisor.de/Attraction_Rev…gal.html#photos https://www.facebook.com/tascadomastai

Porto kenne ich leider gar nicht, kann daher nicht sagen, ob die Stadt irgendwie mit Lissabon vergleichbar ist.

Streetart in Mönchengladbach. Bis auf das kleine Schablonen(?)graffito wird aber sicher in näherer Zukunft alles abgerissen werden. Die Stadt verkauft gerade das Gelände, auf dem auch der Margarethengarten entstanden ist. http://waldhaus12ev.de/margarethengarten/

Nochmal was aus Mönchengladbach.

kobaltblau und ich sind zurück aus einer überwältigend schönen Stadt. Aber auch in den nicht ganz so vorzeigbaren Ecken dort findet man Schönes und/oder Interessantes:

Prager Urban Art - Teil 2

Urban Art in Prag - Teil 3

Urban Art in Prag - Teil 4

Urban Art in Prag - Teil 5