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lila

Hörnchen

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21

Sonntag, 24. Dezember 2017, 16:47

Eine Meinung ist, wenn jemand begründete Rückschlüsse zieht, die u. a. auf Wissen, Statistiken, Erfahrung beruhen. Einfach irgendetwas anzunehmen, ist KEINE valide Meinung. Jener begründet gar nichts, sondern schreibt jeweils in der "ist-Form".

Tu tust im Grunde genommen mit deinem Cartoon nichts anderes. :)
Diejenigen, die sich so gerne dieser "Schläfer"- / "Erwachet!"-Rhetorik bedienen, haben übrigens leider selbst oft nur sehr sehr schlechte oder sogar gar keine Quellen im Angebot.


Mal weg von der politischen Meinung zur Ursprungsfrage. Einen rechtlich abgesicherten Rat wirst du von mir nicht bekommen können, aber ich glaube der Knackpunkt ist das mit dem eigenständigen Werk.
Ralph könnte dir vorwerfen, dass du seine Figuren einfach übernommen hast. Die sind nämlich kaum bis gar nicht verändert. Ich würde hier daher nicht von einem "eigenständigen Werk" sprechen.

Falls der Plagiatsvorwurf zutreffend sein sollte (was ich nicht einschätzen möchte), würde das wohl in diese Richtung gehen. Wikipedia ist ja eine sehr unbeliebte Quelle für alle "Aufgewachten", aber vielleicht hilft dir das trotzdem irgendwie weiter. :P
"I never let schooling interfere with my education." - Mark Twain

Nachtgold

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22

Montag, 25. Dezember 2017, 02:42

Zur Wirkung: Ich finde das schon ganz passend, wenn dem mal etwas von seinem Eigenen, in genau der gleiche, oberflächlichen Weise dargeboten wird. Eine große Wirkung wird es nicht erzielen, aber egal, war ja auch nicht viel Arbeit:).


Ich werde mich wegen der rechtlichen Frage nochmal in juristischen Kreisen umhören.
In welcher Weise die „Kopie“ verändert werden muss, wird vermutlich schwierig klar zu definieren sein. Aber ich vermeide ja die Nennung meiner Seite und Signatur, also ist gar nicht nachzuvollziehen, dass / wie ich daraus einen finanziellen Vorteil für mich schaffen könnte.


Zitat

In den Presse-Veröffentlichungen zur Kriminalitätsstatistik las sich das immer sehr viel undramatischer. Ich hoffe, du begnügst dich jetzt nicht damit, mir ebenfalls Ahnungslosigkeit etc. vorzuwerfen, sondern bringst mal ein paar Zahlen / Argumente / Quellen?
Öhm, jeden Tag in jeder regionalen Zeitung?!
Zusammengefasst werden diese Meldungen z. B. Hier: http://www.politikversagen.net/
Weitere Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=H1i-jKwfK7c

Zitat

Tu tust im Grunde genommen mit deinem Cartoon nichts anderes.

Zitat

Diejenigen, die sich so gerne dieser "Schläfer"- / "Erwachet!"-Rhetorik bedienen, haben übrigens leider selbst oft nur sehr sehr schlechte oder sogar gar keine Quellen im Angebot.

Genau - "Verschwörungstheoretiker" :).Es ist ja gerade die Absicht, genauso oberflächlich zu reagieren, wie er agiert.
Wie wäre es denn mal mit der Realität als Quelle? Seit 2015 „darf“ jeder einfach so, bedingungslos nach Europa / Deutschland einwandern. Deklariert wird das als „Flüchtlingshilfe“. Bei den Ankommenden handelt es sich zu 90% um Männer im besten Kampfesalter, also um genau DIE Gruppe, die es eigentlich gar nicht sein dürfte. Nimmt man in einer Phase Kriegsflüchtlinge aus dem nahen Osten auf, würde man doch denken, dass dabei einiges zu tun ist – warum „dürfen“ dann gleichzeitig Leute aus (Nord-) Afrika AUCH NOCH hier ankommen? Und warum redet man von Integration – Kriegsflüchtlinge bleiben doch gar nicht auf Dauer – wozu dann Integration? Plötzlich war die Rede von „Fachkräftemangel“ - achso, die gerade ankommenden Flüchtlinge könnten ja praktischerweise unseren (nicht vorhandenen, wie wir ja alle aus unseren Leben und unserem Umfeld wissen) Fachkräftemangel beheben, obwohl sie aus Ländern kommen, die völlig andere bzw. gar keine Ausbildungssysteme haben? Nach dem Motto „werden schon die Richtigen dabei sein“. Dazu gibt es noch die importierte Terrorgefahr, die Kriminalität, die 500.000 Untergetauchten, von denen keine Behörde weiß, wer das ist, und wo er sich aufhält.
Und nachdem dieser Irrsinn seit über 2 Jahren läuft, findet eine Diskussion statt zum Thema „Flüchtlingsobergrenze“, und 200.000 pro Jahr (also 2 NEUE Großstädte nur mit fremden Personen ohne Sprachkenntnisse und Ausbildung und ohne Zukunftsperspektive außerhalb der sozialen Hängematte) wird bereits als fremdenfeindlich (!) und räääächts bezeichnet! Also DAS ist manchen noch ZU WENIG!!! Dazu dann noch ein Familiennachzug – also Leute ohne Ausweis, die ohnehin illegal hier sind, haben das „RECHT“, ihre Familie nachzuholen – was widerum völlig unprüfbar ist (wer nun wirklich zur Familie gehört...).
Was das für Probleme verursacht und verursachen wird – gesellschaftlicher Natur (Männerüberschuß, kulturelle Unvereinbarkeit, …), finanzieller Natur SOWIESO...

Ich verstehe nicht, wie man das anders sehen kann, bzw. wie man nach über 2 Jahren dieser Zustände immer noch nicht "alarmiert" sein kann?!?!?! Das hat mit "Nazi" und "fremdenfeindlich" überhaupt nichts zu tun, diese Begriffe werden aber bekanntermaßen gerne als Totschlagargumente verwandt.

Dass so viele Leute das im Jahr 2017 immer noch nicht erfasst haben, finde ich VIEL bedenklicher als den sog. „Rechtsruck“ (der übrigens nur entstanden ist, weil die handelnde Politik total ver-rückt agiert(e)) ;).

Ist es nun klar geworden, warum mich das so „anficht“, dass ausgerechnet der "Mario Barth der Cartoonisten" auch noch aktiv dazu beiträgt, dass mancher weiter „schläft“ ("wenn der Prominente ... das sagt, wird es wohl stimmen, da muss ich mich dann nicht mehr mit dem Thema befassen - nur die ewig gestrigen Rechten sind das Problem", z. B.)?! :)
Eigentlich wollte ich gerade diese Diskussion vermeiden, und würde vorschlagen, es auch dabei zu belassen...

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Peter L. Opmann

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23

Montag, 25. Dezember 2017, 08:01

Nur kurz zur Klarstellung, wie ein Teil der Leute hier das Flüchtlingsthema sieht:

Es gab mal eine Zeit, in der Deutsche vor einem verbrecherischen Regime fliehen mußten. Und sie wurden in anderen Ländern aufgenommen. Deshalb steht im Grundgesetz: Politisch Verfolgte genießen Asylrecht - ohne irgendwelche Einschränkungen oder Zusätze.

Ich denke, alle Menschen sind im Durchschnitt gleich. Es gibt nicht Gruppen, die überwiegend oder gar allesamt auf Böses aus sind; ebensowenig, wie alle Einheimischen rechtschaffen und unschuldig sind.

Mag sein, daß es derzeit Leute gibt, die hierher kommen und nicht unters Asylrecht fallen. Das bedeutet für mich noch lange nicht, daß wir die sofort wieder abschieben müssen. Wir sind sehr wohl imstande, auch die (zumindest befristet und so lange, bis für die eine Lösung gefunden ist) aufzunehmen. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen die Heimatvertriebenen. Damals mußte man für die in seinem Haus Wohnungen abgeben, damit die untergebracht werden konnten. Damals hatten auch die Einheimischen wenig Geld und wenig zu essen - und es ist doch gegangen. Heute können die Flüchtlinge allein mit Steuergeld versorgt werden; ich persönlich habe keine Einbußen. Ich glaube kaum, daß meine Steuern niedriger wären, wenn die Flüchtlinge nicht da wären.

Zuletzt: Die meisten Teile Deutschlands sind schon lange Einwanderungsland. Ich weiß es genauer nur für Bayern, wo ich lebe. Man hat große Anstrengungen unternommen, das Urvolk der Bajuvaren ausfindig zu machen. Aber wo man auch nachschaut, die Bajuvaren waren immer schon ein Mischvolk. Nach Bayern wanderten seit der Antike immer wieder alle möglichen Stämme aus dem Osten, aus der Alpenregion und von anderswo zu und vermischten sich mit den Ansässigen. Und so war es auch in vielen anderen Teilen Deutschlands. Im Großen und Ganzen hat es uns nicht geschadet, sondern genutzt.

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lila

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24

Montag, 25. Dezember 2017, 13:09

Ich möchte jetzt gar keine inhaltliche Diskussion zur "Flüchtlingskrise" anzetteln, obwohl ich da selbst viele Punkte kritisch sehe.

Nur kurz zu deinen Quellen, die ich jetzt nur sehr fix überflogen und nicht akribisch durchgearbeitet habe: Die einzigen mir auf Anhieb bekannten Autoren der "politikversagen"-Seite sind Herr Sarrazin und Herr Fleischhauer. Beide haben sich in der Vergangenheit ebenfalls nicht grade durch Qualitätsjournalismus einen Namen gemacht. Was fast allen Autoren solcher Seiten gemein ist: Sie schimpfen (zurecht!) über mangelnden qualitativ guten Journalismus in Deutschland, machen es aber selbst nicht besser. In deinem verlinkten Video geht der Typ beispielsweise auf bild.de (dazu schon kein Kommentar) und welt.de (Herr Pispers hat es mal sehr schön formuliert: "Auch nur die Bild-Zeitung für Abiturienten") und holt sich da seine Informationen her, weil die ihm grade in den Kram passen. Das übrigens auch völlig undifferenziert, sprachlich und inhaltlich.

In weiteren unsinnigen Videos (wie zum Beispiel "Deutsche sollen arabisch lernen und aussterben") faselt der einfach ewig vor sich hin und springt ohne roten Faden von Gedankengang zu Gedankengang und schustert sich seine Begründungen vollkommen unsinnig zurecht. (In dem Beispiel geben angeblich die Migranten hier besonders häufig auf Deutsch ebenjene Suchanfrage bei Google ein. Dass das wohl viel wahrscheinlicher AFDler/NPDler/Flüchtlingspolitikkritiker sind, darauf kommt der gar nicht und stellt das einfach so als Tatsache hin).

Was ist denn das bitte für eine Quelle?


Ich finde es auch schade, dass sich die meisten in Deutschland überhaupt nicht für Politik interessieren. Nicht weniger schade ist es allerdings, dass viele derjenigen, die es doch tun, sich als Träger der absoluten Wahrheit sehen und dabei noch viel schlimmer und unseriöser sind als unsere Massenmedien. Ich möchte diesen Menschen nicht mal schlechte Intentionen unterstellen, mit Sicherheit meinen sie es eigentlich gut. Es gibt auch ab und an mal interessante Beiträge zum Beispiel bei den Jebsen-Videos, aber wer dann beispielsweise Jürgen Elsässer für ne gute Quelle hält, dem ist nicht zu helfen.
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Kim (27.12.2017)

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25

Montag, 25. Dezember 2017, 18:18

Wie kann man denn nach 2 Jahren IMMER NOCH nicht begriffen haben, dass hier etwas ganz ordentlich schief läuft!!!??? Was muss denn NOCH passieren, damit mancher mal ins Nachdenken gelangt?!
@Peter L. Opmann:
Was du im lezten Beitrag geschrieben hast, nennt man eine "Strohmann-Argumentation". Zunächst waren die genannten Flüchtlinge damals echte Flüchtlinge.
Ob manche "Gruppen" krimineller sind als andere - k. A. Scheinbar allerdings schon. Zu erläutern, warum das so sein könnte, würde hier den Rahmen sprengen.
Die "Augenöffner" sind: NUR junge Männer, meist aus Ländern die keinen Grund zu einer "Flucht" liefern, und 3. die ABARTIGE Anzahl. Wie kann man sich das denn als "ok" zurechtreden????? Die von dir beschriebene frühere Einwanderung ist aber auf natürlichem Wege erfolgt, und nicht erzwungenermaßen, in dieser Geschwindigkeit.

@Lila: Diese "Diskussionsart" kenne ich (wenn auch in gesitteter Weise von dir vorgebracht): Valide Argumente werden einfach ignoriert, dann werden "Quelle" diskreditiert. Wenn man eine Quelle nennt, heißt das doch nicht automatisch, dass man nicht selbst denkt, und der Quelle einfach blind vertraut - das ist evtl. EIN Beispiel, sonst nichts. Zunächst wurden alternative Medien als unseriös deklariert, und nun, da die offiziellen Medien das Gleiche berichten, da sich die Realität Bahn bricht, heißt es z. B. "ach, die Welt, ist auch nicht gerade die Seriöseste":). Die von mir genannte Seite "politikversagen" verlinkt auf Originalartikel regionaler Zeitungen, die Straftaten beschreiben, und zwar in einer bemerkenswert HOHEN Zahl! Und die Art und die Täterprofile lassen MUSTER erkennen. Solche Fälle gab es vor z. B. 3 Jahren NICHT, bzw. nicht in dieser Häufigkeit.
Eine Frage: Bist du in der Lage, jemandem, den du nicht magst (z. B. Sarrazin) zuzuhören, und anzuerkennen, dass er evtl. in einer Sache recht hat? Also rein auf der Sachebene?
Zu Oliver Janich: Dieser z. B. erklärt ja nicht in jedem Video alles von vorne; wenn man sich noch nie mit der Materie beschäftigt hat, findet man das, was er in genanntem Video sagt, "schwachsinnig". Aber auch hier gilt: Das ist ja NUR EIN Bsp., NUR EIN Video!

Wie ist denn nur dieses schwarz-weiß-Denken in die Köpfe gekommen? Wieso nimmt man an, dass wenn z. B. ein Attribut einer großen Geschichte falsch ist, dann die ganze Geschichte falsch ist, bzw. das Gegenteil dann RICHT sein MUSS?!?!?!

Und: Mir, und vielen anderen, wäre es wesentlich lieber, das Ganze würde nicht stimmen, bzw. wäre nicht so dramatisch. Das so hinzustellen, als hätten die "Rechten" endlich Wasser auf ihre Mühle bekommen, ist doch dämlich;).

lila

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26

Montag, 25. Dezember 2017, 18:33

Auch schön:

A: Hier sind meine Quellen!!!!!
B: Das sind keine guten Quellen.
A: Aber das war ja nur ein Beispiel, es gibt so viele Quellen!!!!


Wie ist denn nur dieses schwarz-weiß-Denken in die Köpfe gekommen? Wieso nimmt man an, dass wenn z. B. ein Attribut einer großen Geschichte falsch ist, dann die ganze Geschichte falsch ist, bzw. das Gegenteil dann RICHT sein MUSS?!?!?!

Das ist "euer" Fehler: Ihr beschwert euch, dass unsere Medien alles weiß sehen, also seht "ihr" nur noch schwarz als *die* Wahrheit. Obwohl es vielleicht viele, viele Graustufen gibt, und schwarz mit Sicherheit nicht richtiger als weiß ist.


Und: Ich habe mich bereits in der Vergangenheit immer wieder sehr intensiv mit alternativen Medien auseinander gesetzt, bin aber offensichtlich zu einer anderen Konklusion gekommen als du.
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Nachtgold

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27

Dienstag, 26. Dezember 2017, 17:19

...ich glaube nicht, dass tausende Originalartikel von regionalen Tageszeitungen frei erfunden sind, das ist eher die Spitze des Eisberges, gerade bezüglich einer Thematik, die nicht so sehr an die große Glocke gehängt werden sollte (warum nur).
Ich kann das nicht fassen, dass es immer noch Leute gibt, die diese katastrophale Lage nicht sehen (wollen).

Kim

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28

Mittwoch, 27. Dezember 2017, 10:06

Lieber Nachtgold: Ich lese nur "Schwarzweiss-Denken", "Spitze des Eisbergs", "Terrorgefahr", katastrophale Lage"...

Katastrophale Lage? Ernsthaft? Da empfehle ich mal einen Kurztrip nach Syrien, in den Jemen oder nach Somalia...
Wir sind hier in unserem gemütlichen, beheizten, breitbandversorgten, sozial- und krankenversicherten Vollkasko-Deutschland Lichtjahre von einer Katastrophe entfernt. Ich spreche aus einer nun 2 Jahre langen Arbeit mit Flüchtlingen. Sicher, im September 2015 war alles ziemlich chaotisch, vieles lief ungeordnet, es wurde viel improvisiert. Aber inzwischen hat sich die Lage deutlich entspannt: die Flüchtinge sind in Sprachlernprogrammen, machen Fortbildungen und stecken in Ausbildungen. Ich habe Leute kennengelernt, die waren Analphabeten, haben bereits als Kleinkinder in Somalia Feldarbeit verrichtet. Jetzt wollen sie hier ihren Beitrag leisten und sehen ihre Chance: Sie gehen hier zur Schule, haben eine Wohnung gemietet und sind auf dem Weg ins Berufsleben. Kann man es ihnen verdenken? Wer will sie zurückschicken in Lebensgefahr und soziales Elend? Ich habe jedenfalls erfahren, dass unser Staat und unsere Behörden funktionieren. Vieles läuft oft schwerfällig, aber es funktioniert. Das betrifft auch Migranten, die ich kenne, die strafällig geworden sind.

Was mir wirklich Sorgen macht, sind genau diese Diskussionen und Argumentationsketten, die mit Horrorszenarien arbeiten. Sorge bereiten mir Leute, die auf Demonstrationen selbstgebastelte Galgen schwenken, an denen sie gern einige Politiker aufhängen würden. Sorge bereiten mir die hohe Zahl von Gewalttaten an Migranten. Sorge bereiten mir Politiker, die auf Flüchtlinge an dn Grenzen schießen lassen wollen. Sorge bereiten mir politische Führer, die die Ängste der Menschen schüren, sie manipulieren und gegeneinander aufhetzen. Sorge bereitet mir eine Wirtschaftsordnung, deren Hauptprämisse die maximale Gewinnerzielung ist und Millionen von Menschen zwingt, den elenden Verhältnissen in ihrem Land zu fliehen und auch hierzulande viele Menschen einfach abhängt und vergisst.

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Lesemaus (27.12.2017)

Peter L. Opmann

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29

Mittwoch, 27. Dezember 2017, 11:37

Das entspricht auch meinen Erfahrungen.

Ich bin zwar kein Flüchtlingshelfer, sondern verfolge die Dinge überwiegend als Journalist. Aber wir haben auch ein paar Flüchtlinge in meiner (christlichen) Gemeinde. Was mich am ehesten bedrückt, ist, daß Christen in den Flüchtlingsunterkünften von Angehörigen anderer Religionen bedroht werden. Es wäre besser, die würden alle in kleineren Einheiten wohnen.

Ich empfehle, sich nicht Angst einjagen zu lassen, sondern selbst nachzusehen, was passiert.

Nachtgold

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30

Mittwoch, 27. Dezember 2017, 19:05

@Kim: Ich habe noch niemanden behaupten hören, dass nur Menschen hier ankommen, die ihren Wohlstand noch weiter vermehren wollen. Die meisten Menschen wollen einfach nur gut und in Frieden leben. Allerdings birgt die Thematik "Füchtlingskrise" derart viele Widersprüche in sich, dass man mit dem Aufzählen dieser gar nicht fertig wird.
Dass es den Bewohnern von Industrieländern besser, na ja, eher komfortabler ergeht, ist doch schon lange bekannt. Indem man aber einfach willkürlich jeden der mag hier aufnimmt, löst man keine Probleme. Da stellt sich doch die Frage nach der Moral - sollte man nicht zuerst die aufnehmen, die es am nötigsten haben? Wer entscheidet das denn? Achso, die Leute selbst...Und wir haben nicht unendlich viel Wohnraum, unendlich viele Arbeitsplätze, die meisten der Asylbewerber werden zeitlebens vom Sozialsystem abhängig sein, mit dem finanziellen Aufwand der dadurch hier ensteht, könnte man vor Ort zigfach mehr Menschen helfen,...
Dann gibt es da noch die, die das ausnutzen, sich hier z. T. mehrfach registrieren, Geld nach hause senden (einfach, weil es geht), und Plätze für wirklich bedürftige belegen. Und dass das zu 95% nur junge Männer sind, die hier ankommen, ist schwerlich seriös zu begründen.
Die Sozialsysteme wird uns das mittelfristig kosten, und die innere Sicherheit IST ja bereits "durch" - DAFÜR? Da ist mir der Preis viel zu hoch, angesichts der vielen Widersprüche in der Geschichte.
Mir wäre es am liebsten, es ginge allen gut, und ich wäre auch bereit, alles was ich habe zu teilen. Aber ggf. sollten zuerst die wenigen Familien, die 50(?) Personen, denen ungefähr die Hälfte des Vermögens der Welt "gehört" zuerst mal "teilen".
Ich verstehe es aber, wenn man sich daran erfreut, dass jemand aus dem Elend entkommen ist, und sich in Europa wohlfühlt. Ich war selbst in einer gemeinnützigen Einrichtung aktiv, in welcher auch Migranten mitgearbeitet hatten. Ich fand diese durchweg sehr sympathisch. Ich kenne Flüchtlingshelfer persönlich, habe aber auch "nähere" Informationen aus Polizeikreisen...
Ich wünsche uns, dass diese Geschichte gut ausgeht!!!

@Peter L. Opmann:

Zitat

daß Christen in den Flüchtlingsunterkünften von Angehörigen anderer Religionen bedroht werden.
Das ist auch noch so ein Thema...


Nun, soweit, guts´ Tägle:).

lila

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31

Donnerstag, 28. Dezember 2017, 18:48

Und wir haben nicht unendlich viel Wohnraum, unendlich viele Arbeitsplätze, die meisten der Asylbewerber werden zeitlebens vom Sozialsystem abhängig sein [...]

Mein Lieblingsargument... obwohl, Moment. Klauen die uns jetzt die Arbeitsplätze oder sind die vom Sozialsystem abhängig? Was, beides gleichzeitig? 8o


Als kleines Schmankerl im Anhang: Ein Foto der Flüchtlingsausweise meiner Eltern, die ohne ein Wort Deutsch zu können kurz vor meiner Geburt nach Deutschland kamen.
Deren Ausbildungen hier nicht anerkannt wurden und die hier einen komplett neuen Beruf erlernt haben.
Die beide seit vielen Jahren hier arbeiten (die schönen Jobs hätten ja auch an "richtige Deutsche" gehen können) und sogar die Dreistigkeit besaßen, hier auch noch Kinder wie meinen Bruder und mich in die Welt zu setzen (das schöne Kindergeld hätte ja auch an total deutsche Kinder verteilt werden können, oder noch besser an die deutschen Obdachlosen).
Wir Kinder haben dann sogar auf deutsche Staatskosten die Schule besucht und studieren jetzt hier (deutsches Steuergeld sei Dank). :whistling:
»lila« hat folgendes Bild angehängt:
  • Ausweise_MamaPapa.jpg
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Kim (29.12.2017)

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32

Freitag, 29. Dezember 2017, 00:21

Zitat von »Nachtgold«
Und wir haben nicht unendlich viel Wohnraum, unendlich viele Arbeitsplätze, die meisten der Asylbewerber werden zeitlebens vom Sozialsystem abhängig sein [...]

Mein Lieblingsargument... obwohl, Moment. Klauen die uns jetzt die Arbeitsplätze oder sind die vom Sozialsystem abhängig? Was, beides gleichzeitig?
Du bist offensichtlich nicht imstande, 2 Informationen miteinander zu verknüpfen. Keine Arbeitsplätze = Sozialsystem, oder?

Und die rechtswidrige Überflutung mit Millionen Männern, ohne Asylgrund einfach zu ignorieren, und das mit "die bösen Rechten haben Angst, dass die armen Ausländer ihnen die Arbeitsplätze wegnehmen" ist SO "intelligent", dass ich das nicht fassen kann. Es geht um die ANZAHL der seit 2 Jahren Ankommenden, die ART (NUR MÄNNLICH und jung), und die vielen LÜGEN und WIDERSPRÜCHE um die ganze Sache.
Das hat NICHTS damit zu tun, dass irgendwelche ewig gestrigen Rechten keine weiteren Fremden hier haben wollen.

Zitat

Sorge bereiten mir Politiker, die auf Flüchtlinge an dn Grenzen schießen lassen wollen.
Es wäre evtl. eine gute Idee, sich mal das Interview (oder auch nur diese eine Stelle) anzusehen, in welchem "das" gesagt wurde, dann würde auch klar, wie primitiv die Meinungsmache gegen z. B. die AfD aufgebaut wurde (aber es scheint ja funktioniert zu haben).

So kurz dieser Beitrag existiert, sind in dieser Zeit WIEDER Leute zu Schaden bzw. zu Tode gekommen, und es ist immer das gleiche Muster, das häuft sich so sehr, dass ich nicht begreife, was es hier noch zu diskutieren gibt, bzw. was in Köpfen vorgeht, die es schaffen, die Realität zu ignorieren, wenn sie ihnen ins Gesicht klatscht (seit mehr als 2 Jahren).

Hier noch ein kleines "Schmankerl" von Leuten aus brutalisierten Gesellschaften, die ihre Probleme mit Messern lösen, und hier herzlich willkommen sind:
https://www.rheinpfalz.de/lokal/artikel/…cher-angezeigt/

Ich bin raus aus diesem Beitrag - wen es betrifft: Fange an, selbst zu denken und zu hinterfragen, oder trage die Konsequenzen, ohne zu "Murren";).

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Nachtgold« (29. Dezember 2017, 19:49)


FrrFrr

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Samstag, 30. Dezember 2017, 16:41

Zitat


Sorge bereiten mir Politiker, die auf Flüchtlinge an dn Grenzen schießen lassen wollen.
Es wäre evtl. eine gute Idee, sich mal das Interview (oder auch nur diese eine Stelle) anzusehen, in welchem "das" gesagt wurde, dann würde auch klar, wie primitiv die Meinungsmache gegen z. B. die AfD aufgebaut wurde (aber es scheint ja funktioniert zu haben).


Nach folgender Einschätzung hat zumindest Beatrix von Storch zur "rechtswidrigen Körperverletzung" aufgerufen: http://blogs.deutschlandfunk.de/berlinbr…-an-der-grenze/ Als Juristin hat sie das sicher nicht irrtümlich gemacht. Ach nee, sie ist ja auf der Computermaus ausgerutscht... http://www.spiegel.de/politik/deutschlan…-a-1076209.html

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »FrrFrr« (31. Dezember 2017, 12:26)


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