Die wichtigsten Vorzüge wurden ja schon genannt. Ich weiß auch, dass Freehand viele Fans hat... da das Programm aber nicht mehr weiter entwickelt wird, haben auch genug umgeschult. Branchenstandard ist Adobe Illustrator, was sogar älter ist als Adobe Photoshop (1987 vs. 198
.
Ich brachte mir die Vektorensache selber bei. Damals beim Zeichnen störte es mich, dass ich nicht so viel nachträglich ändern kann. Auch digital müsste ich ganze Ebenen austauschen oder wieder neu zeichnen, kolorieren etc. Auch ist bei Bitmaps/Pixdelbildern immer nur Verkleinerungen möglich. Habe ich also eine tolle Zeichnung, die ich nie für den Druck (Poster etwa) vorgesehen hatte und die im Ursprung zu klein angelegt war, muss ich alles neu zeichnen. Also legt man in Photoshop die Dateien sehr groß an... damit man für viele Anwendungsmöglichkeiten gerüstet ist. Da war ich zu faul für. Meine ersten Veröffentlichungen waren dennoch Photoshop-Arbeiten.
Als ich dann aber an einer regelmäßigen Comicstrip-Serie arbeitete, hatte ich das Problem, dass ich zu dem Zeitpunkt Student war und Nebenjobs hatte. Ich hatte also gar keine Zeit, die Strips auf Papier zu skizzieren, dann zu tuschen, dann einzuscannen, dort dann lettern und zu kolorieren. Damit ich Comicstrips in mein Leben unterbringen konnte, musste ich den Arbeitsablauf also beschleunigen. Schnell kam ich da auf Vektoren. Einmal eine Grafik erstellt, kann ich diese nachträglich einfach manipulieren und zur Not auch auf eine Hauswand drucken.
Adobe Illustrator war mir damals zu teuer und die Demo machte mich wahnsinnig... absolut steile Lernkurve. Ich fand also ganz schnell Flash. Hatte Flash nur als Animationstool aufn Schirm... aber Flash hatte nen wunderbaren Pinsel und war sehr intuitv zu bedienen. Machte gut 100 Folgen mit Flash und hatte auch kein Problem für eine Buchveröffentlichung Panels neu anzulegen oder Sachen zu optimieren. Machte dann sogar Illustrationen in Flash aber auch Logos und Webgrafiken für Kunden.
Irgendwann kam ich aber an die Grenzen von Flash. Ich wollte mehr Einfluss, genauer arbeiten können und einfach noch viel mehr Möglichkeiten haben. Da kam dann Adobe Illustrator ins Spiel... und ja, es war ein Kampf. Es ist für Anfänger sehr schwierig Bezier-Kurven zu verstehen und das Pen-Tool richtig zu bedienen (da es wenig mit einem normalen Stift zu tun hat). Wenn das aber alles überwunden ist, hat man ein tolles Programm. Zwar gibt es immer noch verschiedene Dinge die Freehand oder Flash besser lösen, aber dass ist in jedem Programm so. Seit 2-3 Jahren ist Illustrator mein Hauptwerkzeug. Es war eine tolle Übung, meine ganzen Folgen in Illustrator neu zu bauen, da lernte ich viel. Und jetzt könnte ich noch mehr.
Man kann mit dem Programm tolle Logos machen, Comics, natürlich auch Illustrationen (von comichaft bis fotorealistisch), Diagramme, Interfaces, Webgrafiken.... Illustrator kann halt alles... außer Bitmap
Weswegen ja viele Künstler beide Programme (also Photoshop und Illustrator) nutzen. Beide Programme ergänzen sich ziemlich gut und arbeiten gut zusammen.
Hatte dann auch Inkspace, Lineform und co kurz getestet, aber kommen an Illustrator nicht ran. Außerdem bin ich eh an Adobe gekoppelt, da Kunden mir ständig Photoshop- oder Illustrator-Dateien schicken. Daher gibt es für mich berufsbedingt keine Alternative.