Du weißt, ich bin ein großer Freund Deiner Geschichten. Du bist für mich der "König der leisen Töne" (<- und lies das so, wie's gemeint ist: Als ein Riesenkompliment).
Diese Geschichte fand ich auch sehr bewegend. Trotzdem ein kleines "aber" hinterher.
Ich bin in dieser Szene überhaupt nicht zuhause, im Sinne von: Nicht alles erklärt sich mir von selbst, weil ich das Umfeld und die soziale Vernetzung (doofes Wort, aber ich finde kein besseres) nicht kenne und kaum nachvollziehen kann. Das macht den Comic für mich eher unverständlich. Ich kann mir einiges denken, weil ich über 20 Jahre lang mit Seeleuten gearbeitet habe und mir einige der Probleme, die Du ansprichst, bekannt vorkommen. Dabei muß ich aber aufpassen, daß ich "Deine" Obdachlosen und ihre Sorgen nicht mit "meinen" Seeleuten vermische.
Was will ich damit sagen?
Deine sehr ambitionierte Geschichte ist etwas sperrig, weil wichtige Punkte nicht angesprochen/erklärt werden. 'FrrFrr' hat das mit seinen Nachfragen schon angedeutet. Ich meine, der Geschichte hätte eine weitere Seite gutgetan. Ich weiß, daß man nicht immer so kann/darf, wie man möchte- aber sie hätte einige erklärende Bemerkungen verdient. Dann erreicht sie den Adressaten besser. Und ich habe Dich nie als einen Zeichner verstanden, der einfach nur unterhalten will, sondern als einen, dem die Entwurzelten am Herzen liegen und der etwas für sie erreichen möchte.
Ein Frosch ohne Humor ist nur ein kleiner, grüner Haufen.
(Kermit, 1976)