Vorrede
Das kleine Festival begann am Freitagabend und endete Sonntagnachmittag. Christina und ich machten uns aber schon am Montag per Bahn auf den Weg in die Holsteinische Schweiz. Bei ordentlich Schmuddelwetter kamen wir in Preetz an. An den folgenden sonnigen Tagen konnten wir aber schon im Städtchen und der Umgebung herumradeln. (Ein Torknauf (siehe Foto) erinnerte uns übrigens an jemanden...) Es ist richtig schön da. Wir fuhren durch leicht wellige Weide- und Waldlandschaft und waren zweimal am Lanker See, denn wo Wasser ist, ist es vor Christina nicht sicher. Sie muss da rein. Mit ihr teilten diese Leidenschaft nur zwei andere Menschen, eine Kuh und mindestens zweihundert Gänse. Also, die Kuh schlenderte wahrscheinlich nur an der gegenüberliegenden Landzunge herum. Aber aus der Entfernung sah es aus, als wandelte sie auf dem Wasser. Die Gänse gehörten zu einer großen Kolonie, die sich mal unter lautem Getrööte geschlossen vom Land zu Wasser ließ, mal in wechselnden Formationen den See überflog. Permanente Flugshow sozusagen. Großartig.
Ab Freitag widmeten wir uns dann ganz den papierenen Shows des Festivals. Die meisten fanden im gemeinsamen Gebäude von Volkshochschule und Pestalozzischule statt. Dort kam es am Samstagvormittag zu Stromausfällen. Man sah nachdenkliche Herren vor dem Gebäude irgendwelche Messgeräte in kleine Bohrlöcher zwischen den Gehwegplatten halten. Wenige Stunden später klaffte dort ein Loch im Gehweg, aus dem noch bis in den späten Abend hinein nur die Köpfe von ein paar geschäftigen Männern der Stadtwerke lugten. Wir hatten aber Glück. Die Vorstellungen, die wir uns für diesen Tag ausgesucht hatten, fanden sowieso woanders statt, und am Sonntag war die Stromversorgung wieder in Ordnung.
Insgesamt gab es 17 verschiedene Stücke zu sehen. Wir haben uns 11 davon angeschaut. Verständlicherweise war es nicht erwünscht, während der Vorstellung zu fotografieren. Danach konnte man aber alles ablichten, hinter der Bühne rumschnüffeln und die Künstler ausfragen. Wir haben wenig Gebrauch davon gemacht, denn manchmal herrschte ziemliches Gedränge und die Zeit bis zur nächsten Aufführung an anderem Ort drängte ebenso. Außerdem war klar, dass schon bald nach dem Festival auf der entsprechenden Website jede Menge schöne Fotos des Hausfotografen zu sehen sein würden. So ist es auch. Deshalb werde ich hier nur wenige eigene Bilder posten und ansonsten jeweils zur entsprechenden Seite einen Link setzen.
Über die Atmosphäre einer Vorstellung sagen solche Bilder übrigens wenig aus. Da spielen Timing und Musik eine große Rolle, und oft steht und fällt der Unterhaltungswert mit den Fähigkeiten der Sprecher bzw. der Performer. Aber was das betrifft, war für uns nur eine der besuchten Vorstellungen ein ziemlicher Ausreißer nach unten. Dazu demnächst mehr.
Der Spruch auf dem Proszenium ("Ei Blot Til Lyst") soll übrigens so was heißen wie: Nicht zur Befriedigung, nicht zum Spaß.