Wie versprochen, ein paar Impressionen von meiner heutigen Fototour im Raum Frankfurt:
Zuerst war ich in Kronberg im Taunus. Daran hatte ich nicht mehr viele Erinnerungen. Nur den S-Bahnhof hatte ich noch so etwa im Kopf. Ich bin also wieder mit der S-Bahn hingefahren, und die Fahrtstrecke kam mir dann doch auch wieder bekannt vor. Man kommt unter anderem durch Eschborn, wo sich viele große Firmen angesiedelt haben. Die Gebäude standen sicher nicht alle schon 1994; aber grundsätzlich sah es damals schon so aus. Um Kronberg herum gibt es Wiesen mit Obstbäumen. Kronberg war mal eine bekannte Malerkolonie – ich bin nicht sicher,ob mir das bewußt war, als ich erstmals herkam. Am Bahnhof habe ich jedenfalls relativ gut den Weg zu meiner einstigen Wohnung gefunden. Es ging durch einen Park und dann in ein Villenviertel hinein. Bloß welche Villa genau es war, habe ich nicht herausgefunden. (Damit keine falschen Vorstellungen aufkommen: In dieser Villa hatte ich nur ein Zimmer.)
Dann fuhr ich zurück und nach Frankfurt-Griesheim. In der Straße, in der ich gewohnt habe, sind ziemlich frisch ein paar Häuser abgerissen worden, und ich dachte, da war wohl meins auch dabei. Aber ich habe es dann doch wiedergefunden. Nur die Bäume im Garten waren viel mächtiger als in den 90er Jahren; daher hätte ich es beinahe übersehen. Der Charakter der Straße hat sich aber ziemlich geändert, ohne daß ich sagen könnte, was genau sich geändert hat.
In Frankfurt fand gerade ein Marathon statt, und viele Straßen waren gesperrt. Nach Griesheim bin ich daher zu Fuß gegangen, was eine größere Strecke war, als ich vermutet hatte (eineinhalb Stunden Fußweg). Zurück fuhr ich mit der Straßenbahn, aber die war mit Marathon-Publikum oder Leuten, die wie ich auch nicht das Auto nehmen konnten, völlig überfüllt. Im Vorbeifahren habe ich kurz meinen früheren Verlag fotografiert; von dem habe ich aber ohnehin noch Fotos. Danach verließ ich Frankfurt Richtung Neu-Isenburg, wo mein erster Arbeitsplatz in Rhein-Main war. Obwohl ich diese Route früher nie gefahren bin, habe ich mich dank guter Beschilderung problemlos zurechtgefunden.
Hier gab es allerdings eine Überraschung: Die Redaktion, in der ich da gearbeitet habe, gibt es nicht mehr. Der Verlag ist umgezogen. Alle Überlegungen, was passieren würde, wenn mich einer meiner damaligen Kollegen ums Haus schleichen sehen würde, waren überflüssig. Dann fuhr ich nach Rodgau, wo ich damals gewohnt habe. Ich wußte nicht mehr genau, wo ich damals gewohnt habe, und fuhr etwas ziellos durch die Gegend. Die Straße endete und setzte sich in einem kleinen Fußweg fort. Da fiel mir ein, daß ich diesen Fußweg öfters benutzt hatte. Tatsächlich befand sich auf der anderen Seite die Straße, die ich gesucht hatte, und das Haus, in dem ich gewohnt hatte, fand ich auch wieder. Viel verändert hat sich dort nicht.
Insgesamt war ich neun Stunden unterwegs auf den Spuren meiner Vergangenheit. Zeitlich nicht mehr geschafft habe ich eine Fahrt nach Offenbach, wo sich meine christliche Gemeinde befand. Sie ist inzwischen zweimal umgezogen. Die erste Adresse ist auch so eine Leerstelle in meinem Gedächtnis. Da muß ich bei nächster Gelegenheit nochmal hinfahren.
Meine Fotos muß ich noch bearbeiten - dann stelle ich ein paar davon hier rein.