Hoppla, hier ist ja heute viel los ...
@ Flo: Vielen Dank! Ich habe dieses Jahr zeichnerisch nochmal einen großen Sprung gemacht - in ziemlich allen Bereichen, insofern kann ich gerade einfach keine durchgehende Qualität liefern. Wenn ich jetzt einen Comic anfange und chronologisch zeichne, sehen die letzten 5 Seiten ganz anders (besser) aus, als die ersten 5. Da ich aber momentan kein komplettes Skript habe und mich in meinen Projekten - durch Arbeit und Privatleben bedingt, nur Stückchen für Stückchen vortaste, wäre ein marktreifer Comic in durchgehender Qualität gerade nur schwer durchführbar. Zudem habe ich noch einige (!) zeichnerische Baustellen, die ich angehen muss (s.u.)
@ Captain: Spotten wir den Göttern der Zeichnerei! Recken wir die Hand gen Himmel, ballen sie zur Faust und rufen: "Heute nicht! Ich bin noch nicht reif dafür!" Aber Danke! Zur Hand - guter Hinweis - Die ist eigentlich schon ein ganz klein bisschen detaillierter, allerdings sind die Linien vom Scanner gefuttert worden (waren ein bisserl zu zart). Ich werde bei der Koloration nochmal drauf achten, dass da ein bisschen was zurück kommt, zumindest die Trennung von Mittel- und Ringfinger wird wieder angelegt. Der Rest ist ein wenig stilabhängig - so als Kinder-Comic - mal schauen
. Bei den Erwachsenen-Comics sieht das bei mir natürlich auch anders aus, da stecke ich in meine Hände *etwas* mehr Mühe, versprochen.
@ Qualle: So "kurz" lässt sich das leider nicht beantworten, ich will es dennoch gern versuchen. Wie ich Flo (s.o.) schon geschrieben habe, fällt es mir gerade schwer, eine durchgehende Qualität zu halten. Das zum einen. Zum anderen fühle ich mich auch einfach noch nicht so weit. Ich habe einige Baustellen, wie Perspektive, Bildkomposition, Koloration und Linework (also Inken/Tuschen), wo ich einfach noch viel lernen muss. Gebäude, Autos, alles technische eben fällt mir bspw. unglaublich schwer. Natürlich arbeite ich trotzdem nebenher an Publikationsmöglichkeiten. So sitze ich mit einer Zeichnerkollegin an einem Comic über den D-Day (also die Landung der Alliierten in der Normandie) und schreibe nebenher an einem Comic im Jugendbereich (ob das was wird, ist allerdings fraglich, der Plot steht auf tönernen Füßen). Hinzu kommt, dass ein Comic rasend viel Arbeit ist. Ein "stinknormales" Album hat ja schon einige hundert Bilder - mit Zeichnung, Farbe, Layout und Lettering sind das gut und gerne anderthalb bis zwei Jahre Arbeit - sofern man denn täglich seine 4-5 Stunden Zeit findet ... Und dann ist fraglich, ob sich ein Verlag überhaupt für das Projekt interessiert ... Glücklicherweise ist bis zum nächsten Comic-Salon noch ein wenig Zeit (2014). Es wird sich zeigen, ob ich mich dahin so weit gefestigt und entwickelt habe, bzw. ob der Stoff gut genug ist, um damit vorstellig zu werden.
Ich habe sicherlich viele Zeichner, die ich bewundere, Idole und Inspirationsquellen (Kenneth Rocafort schaue ich mir bspw. momentan sehr gern an), direkte Vorbilder, denen ich nacheifere, gibt es aber nicht (mehr). Ich vermute, ich bin jetzt mittlerweile an dem Punkt angelangt, wo ich mir zwar sicherlich noch ab und an zeichnerische Anstupser von außen hole, aber ich versuche vielmehr etwas eigenes daraus bzw. aus meinem jetzigen Stil zu machen und ihn damit zu festigen. mein Stil ist nicht mehr so wandelbar wie früher, da kristallisiert sich langsam schon eine Linie heraus - bzw. eine Linie für Erwachsenen-Illustration und eine für Kinder- und Jugendbuch.
@ SpaceDog: Vielen Dank! So eine große Kunst ist das mit der Dynamik nicht - und es klappt auch nicht immer ... es hilft aber, sich vorher ein Thumbnail aufzuskribbeln - also wirklich ganz klein anzufangen. Diese kleinen Skizzen haben meist deutlich mehr Dynamik, die man in die Reinzeichnung retten kann, als wenn man das Bild sofort im Endformat durchkonstruiert.
@ Wandkrabbler: Ich liebe Marvel, aber das Universum ist da einfach so unübersichtlich, dass ich mich da erzählerisch nicht rantraue. Bei DC kann man da besser auf ein, zwei Figuren eindampfen und muss sich nicht so tief in ihre Geschichte und "internationalen Verstrickungen" reinarbeiten. Ich kann einfach eine kleine Handlung um Batman udn Superman stricken, ohne Wonder-Woman, Justice-League, Constantine und Co. Die Marvel-helden sind viel Stärker über ihre Gruppen definiert. Grad dein Wandkrabbler ... ohne Gwen Stacey, MJ und so weiter, würde der leser den Kopf schütteln - da sind die "einsamen Wölfe" bei DC etwas leichter zu händeln. Die Innenseiten werden natürlich - wie Leo schon richtig vermutet, nicht so aufwändig koloriert. Da bleibe ich recht klassisch - denke ich
. Die Story, die ich im kopf habe, bietet sich für Experimente auch nicht so an ...
---
Apropos "Innenseiten" - interssiert euch, wie meine Comicseiten entstehen? Dann zeichne ich das mal nebenher auf, wenn ich jetzt dran sitze. Oder reicht es euch mit dem ganzen unfertigen Kram, den ich die letzten Wochen gepostet habe und ihr wollt lieber mal was fertiges (!) sehen?
~mandel