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David Schwarz

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Mittwoch, 15. Januar 2020, 13:40

Mein von Star Trek inspirierter Comic

Hallo alle zusammen!

Ich habe viele Jahre nach der der für mich idealen Art des künstlerischen Ausdrucks gesucht. Lange habe ich mich eher im Bereich der Schriftstellerei gesehen, bin dabei aber daran gescheitert, dass ich mich in Textform immer sehr kurz fasse und einfach nicht genug für einen Roman zusammenkommt. Außerdem neige ich dazu, ewig nach der perfekten Formulierung zu suchen, wodurch ich einfach nicht vorankomme. Als wirklich guten Zeichner habe ich mich aber nie gesehen.

Durch ein Projekt während meines Studiums bin ich mit dem Thema Comic in Berührung gekommen. Dabei ging es darum, eine Internetseite für Kinder und Jugendliche mit einem Comicheft zu bewerben. Ich habe Comics also durch das Comicmachen entdeckt, ein Comicleser bin ich im Grunde bis heute noch nicht. Weil damals von keinem der Studenten große Zeichenkünste erwartet wurden, kam damals die Idee auf, die Panels als eine Art Collagen aus freien Grafiken zu erstellen, was jetzt etwas experimenteller klingt als es war. Auf jeden Fall hat mich beim Comic die Möglichkeit, das, was man nicht beschreiben kann, in Bildern auszudrücken, und umgekehrt das, was man nicht zeichnen kann, in zwei oder drei kurzen Sätzen zu formulieren, total aufblühen lassen.

Über die Jahre habe ich meine eigene Technik entwickelt. Ich zeichne alles als Vektorgrafiken und kombiniere die einzelnen Elemente dann so ähnlich, wie Animationsfilme klassischerweise produziert wurden. Als Genre habe ich mich jetzt für eine von Raumschiff Enterprise - Das nächste Jahrhundert inspirierte Science-Fiction-Parodie entschieden. Zum einen war ich immer ein sehr großer Fan, zum anderen kann ich Figuren immer noch am besten genau von vorne zeichnen, was mich doch etwas einschränkt. Bei Star Trek kommunizieren die Darsteller jedoch sehr häufig per Videochat, sitzen im Shuttle, stehen nebeneinander auf einer Transporterplattform oder im Turbolift, gehen den Gang entlang oder sind aus anderen Gründen häufig von vorne zu sehen. Weil alle Uniformen tragen, muss ich außerdem nur die Gesichter neu zeichnen und kann die Körper immer wieder für die verschiedensten Figuren verwenden.

Hier ist ein erster Eindruck. Das sind Major Theta und Sheanna Joy. Was meint ihr?


Peter L. Opmann

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2

Mittwoch, 15. Januar 2020, 14:10

Hallo David,

willkommen bei uns! Ich finde das eine sehr interessante Geschichte, wie Du zum Comiczeichnen gekommen bist.

Was Du über Deine schriftstellerischen Ambitionen sagst, hat mich an Franz Kafka denken lassen. Der hat fast nur kurze Texte geschrieben, die freilich auch zu seinen Lebzeiten kaum gedruckt und wenig verbreitet wurden. Aber man muß nicht gleich einen Roman verfassen, um sich textlich auszudrücken.

Bei Deinem Star-Trek-Comic sehe ich zunächst das Problem, daß Star Trek ein Trademark ist. Diesen Comic kannst Du wahrscheinlich nur auf Fanbasis veröffentlichen, oder Du bekommst rechtliche Probleme. Zu welchem Konzern gehört NBC heute eigentlich? Womöglich zu Disney? Disney geht rigoros gegen Plagiate vor...

Ich muß auch sagen, ich sehe es schon als Defizit, wenn Du Figuren immerzu in Frontalsicht zeichnest. Das wirkt nämlich schnell langweilig. Umgekehrt gehört es auch zu Deinen Ausdrucksmöglichkeiten als Comiczeichner, in welcher Pose und aus welchem Kamerawinkel Du Deine Comicfiguren darstellst. Das fehlt dann in Deinen Comics. Ich glaube, es ist nur Übungssache. Schau zum Beispiel in Kim's Comiczeichenkurs: Wenn Du die Figuren als Drahtpuppen auffasst und die Zeichnung so beginnst, kannst Du sie in allen denkbaren Posen zeichnen. Erfordert halt ein bißchen Übung - aber wenn Du übst, kriegst Du das auch hin.

Man kann zu dem einen Bild noch nicht allzu viel sagen. Grundsätzlich gefällt es mir gut - die Details, die Farbgebung. Leider habe ich TNG kaum gesehen und weiß daher nicht, ob die Figuren gut getroffen sind. Aber ich würde es mal vermuten.

Auf jeden Fall wäre es schön, wenn Du hier noch mehr von dem Comic zeigen könntest. Dann würden wir auch etwas von der Parodie mitbekommen oder könnten beurteilen, wie schlimm die dauernden Vorderansichten sind. Also: Ich bin jedenfalls gespannt...

David Schwarz

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3

Mittwoch, 15. Januar 2020, 16:21

Hallo Peter,

ich sage auch gar nicht, dass ich nie Figuren aus anderen Perspektiven zeichnen will. Ich meinte damit nur, dass ich für mich Lösungsansätze gefunden habe, trotz meines noch bestehenden zeichnerischen Defizits schon jetzt Geschichten fertigzustellen und nicht erst in vielen Jahren, wenn ich noch besser zeichnen kann. Im Übrigen beschäftige ich mich sehr intensiv damit, wie Fernsehserien gemacht werden. Und bei vielen Zeichentrickserien wird im Laufe der Jahre der Animationsstil besser oder bei Realserien werden im Laufe der Jahre immer mehr zusätzliche Kulissen gebaut, durch die sich die Möglichkeiten des darstellbaren erweitern. Außerdem ist eine Grundlage für meinen Zeichenstil der Animationsstil von South Park und dort werden seit über 20 Jahren die Figuren nur von vorne, hinten un der Seite dargestellt. Insgesamt finde ich es eigentlich auch interessant, wenn ein Medium gewisse Begrenzungen hat, man aber immer neue Wege findet, das Beste daraus zu machen.

Ich bin mir auch bewusst, dass meine Geschichten keine typischen Comicgeschichten werden. Doch ich denke, dass Comics in ihrer Machart so vielfältig sind, dass auch für meine Geschichten Platz sein dürfte.

Zur Urheberrechtsgeschichte habe ich mir auch schon sehr viele Gedanken gemacht. Nicht umsonst habe ich die Figuren statt Commander Data und Deanna Troi Major Theta und Sheanna Joy genannt. Die Uniformen weichen ebenfalls bereits in mehreren Details von der Darstellung in der Serie ab, wobei ich es tatsächlich schwierig finde, sie so zu gestalten, dass keine Ähnlichkeit zu irgendeiner Star-Trek-Serie besteht. Ich weiß auch gar nicht, wie groß die Rolle dieser beiden Figuren auf Dauer in meinen Geschichten sein wird. Für das Raumschiff habe ich mir den Arbeitstitel Interface statt Enterprise ausgedacht und die Innenansichten haben auch keine größeren Ähnlichkeiten zu Star Trek als zu jeder beliebigen anderen Serie.

Aber um genau zu solchen Fragen eine Rückmeldung zu bekommen, habe ich mich ja hier angemeldet.

bene

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4

Mittwoch, 15. Januar 2020, 17:15

Oh, ein Trekkie - sehr schön! :)

Wegen der Urheberrechtsfrage würde ich erstmal keine große Panik verbreiten:
Solange es sich nicht um bloße Fan-Fiction/Nachahmung handelt, sondern klar als Parodie erkennbar ist, gilt das als eigene künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema und kann man generell machen.
Von deinem Bild her kann man das zwar noch nicht wirklich beurteilen, aber die abgewandelten Ulk-Namen weisen schon mal stark darauf hin.
Wäre mal auf einen fertigen Comic in der von dir beschriebenen Technik gespannt.

"Star Trek - Die nächste Generation" hab ich früher auch hin und wieder gerne parodiert, einfach weil es so viel dankbare Materie bietet. ^^
(Hoffe es ist ok, wenn ich ein Beispiel hier mal frech in deinen Thread reinposte...)



Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »bene« (15. Januar 2020, 17:26)


Schoenii

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5

Mittwoch, 15. Januar 2020, 17:35

Hallo David,

auch von mir: herzlich Willkommen im Forum! Deine Vorgeschichte erinnert mich sehr stark an mich, wie ich früher auch auf der Suche nach einem kreativen Betätigungsfeld war. Ich scheiterte auch damals in der Schriftstellerei und da ich schon seit der Kindheit gern zeichnete (bzw zeichne), landete ich relativ schnell bei den Comics oder ganz frei nach Scott McCloud: im Bereich der "sequenziellen Kunst". :D

Zum Thema Urheberrecht haben meine Vorredner eigentlich alles gesagt.

Bin gespannt, was du uns hier noch so zeigen wirst. Auch wenn ich mit dem Thema "Star Trek" bzw "Science Fiction" nicht viel anfangen kann, bin ich doch sehr gespannt, wie es bei dir weiter geht.

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kurisuno

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6

Mittwoch, 15. Januar 2020, 18:15

Herzlich Willkommen David
Ich zeichne alles als Vektorgrafiken und kombiniere die einzelnen Elemente dann so ähnlich, wie Animationsfilme klassischerweise produziert wurden.
Hut ab, du kannst gut mit Vektorgrafiken umgehen.
Ich habe gerade erst angefangen mit Illustrator und bin begeistert.


Ich finde die Figuren gut dargestellt.
Schatten würden den Figuren oder dem Raum noch mehr Tiefe geben.
Aber dann würde es nicht mehr nach South Park aussehen ;)


Mit welchem Tool hast du den Panel erstellt?
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Peter L. Opmann

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7

Mittwoch, 15. Januar 2020, 19:43

Ein paar Anmerkungen noch von mir.

Gut, daß Du mit dem Effekt rechnest, daß Du mit der Zeit besser wirst. Das geht meist schneller, als Du denkst - da muß man nicht Jahre warten. Es ist halt wichtig dranzubleiben.

Ich bin nicht der absolute Spezialist für Copyrightverletzungen, aber wenn Du die Figuren verfremdest und es eindeutig eine Parodie ist, müßte das gehen. Dann stellt sich mir aber die Frage: Warum verfremdest Du Deinen Comic nicht noch ein bißchen mehr, machst eine eigene lustige Serie daraus und läßt Dich nur von TNG inspirieren?

An "Southpark" hatte ich auch kurz gedacht. Aber das ist für mich keine überzeugende Entschuldigung, auf bessere Zeichnungen zu verzichten. Ich glaube auch, die "Southpark"-Macher haben diese Darstellungsform nicht deshalb gewählt, weil sie Figuren aus verschiedenen Perspektiven nicht zeichnen können, sondern weil sie sich abheben wollten. Aber Du hast ja gesagt, daß Du üben und Dich verbessern willst. Das ist der richtige Weg!

Übrigens: Bin auch Trekkie - ich bevorzuge allerdings Kirk, Spock und Bones; das Original ist einfach unübertroffen...

David Schwarz

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8

Mittwoch, 15. Januar 2020, 22:06

Das geht ja hier zu wie im Taubenschlag! Aber genau nach so etwas habe ich gesucht. Im letzten Forum, das ich ausprobiert habe, kommt manchmal nur alle paar Wochen eine Reaktion. Ich versuche mal, auf alle Fragen ud Kommentare einzugehen.


Ich habe tatsächlich geschrieben, dass ich die Figuren derzeit nur von vorne zeichne, dass schließt aber die Rückansicht quasi mit ein.Das könnt ihr aber natürlich nicht wissen! So wie ich meine Figuren zeichne, muss ich im Grunde nur die Haare in die oberste Ebene verschieben. Das sieht dann beispielsweise so aus:

Theta ist in dieser Geschichte unterwegs auf einer Konferenz. Weil er seinen Kater Wuschel vermisst, fragt er bei Sheanna, die auf ihn aufpasst, nach, wie es ihm geht.

Für den Anfang finde ich eigentlich wie gesagt, dass man so schon viele Situationen darstellen kann. Man muss sich halt überlegen, wie man die Figuren interessant im Panel anordnet und den Rest muss dann der Text richten.
Wegen der Urheberrechtsfrage würde ich erstmal keine große Panik verbreiten:

Solange es sich nicht um bloße Fan-Fiction/Nachahmung handelt, sondern klar als Parodie erkennbar ist, gilt das als eigene künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema und kann man generell machen.
Das denke ich auch. In dem angesprochenen Studienprojekt haben wir auch Filme und Serien parodiert und die Idee dazu kam von unserer Professorin für Medienrecht, die das Ganze geleitet hat.
Auch wenn ich mit dem Thema "Star Trek" bzw "Science Fiction" nicht viel anfangen kann, bin ich doch sehr gespannt, wie es bei dir weiter geht.
Ich fand an Star Trek, bzw. eigentlich wirklich ganz speziell an Raumschiff Enterprise - Das nächste Jahrhundert immer gut, dass es um sehr universelle Themen ging, die nur einfach in ein futuristisches Umfeld verlagert wurden. Was ich beleuchten möchte, ist der ganz normale Alltag mit Problemen, die jeder normale Mensch auch hat.
Schatten würden den Figuren oder dem Raum noch mehr Tiefe geben.
Daran, wie ich die Kulissen noch plastischer gestalten könnte, habe ich auch lange geknobelt. Meine Versuche, realistische Schatten oder Texturen hinzukriegen, haben mich nicht so recht überzeugt. Aber so, wie mich beim Geschichtenschreiben die ewige Suche nach der perfekten Formulierung nur vom eigentlichen Ziel abgehalten hat, möchte ich mich mit solchen Detailfragen beim Thema Comic (zumindest am Anfang) eigentlich nicht zu sehr aufhalten.
Mit welchem Tool hast du den Panel erstellt?
Ich benutze gar nicht viele verschiedenen Programme für die unterschiedlichen Arbeitsschritte. Weil ich ja ursprünglich mal Schriftsteller werden wollte, habe ich lange versucht, den Einstieg in die Verlagsbranche zu finden. Im Zusammenhang damit war eines der ersten Computerprogramme, die ich überhaupt kennengelernt habe, InDesign. Und davon war ich gleich begeistert, weil man damit alles machen konnte, was mich interessiert hat. Bei meinen Comics zeichne ich die Kulissen, Figuren und Requisiten jeweils in InDesign und erzeuge dann PDFs davon. Diese ordne ich in einem neuen InDesign-Dokument an und ergänze dann Sprechblasen und dergleichen. Zum Schluss mache ich wieder ein PDF. Wenn ich das dann online hochladen will, wandle ich es noch in Photoshop in ein JPG o.ä. um. ich habe das jetzt etwas vereinfacht, weil es sich beim Lesen sehr kompliziert angehört hat. Ich könnte das Ganze aber auch in einem Tutorial mit Bildern erklären.

Dann stellt sich mir aber die Frage: Warum verfremdest Du Deinen Comic nicht noch ein bißchen mehr, machst eine eigene lustige Serie daraus und läßt Dich nur von TNG inspirieren?
Die Frage verstehe ich nicht ganz. Genau das habe ich ja vor. Um mit der Borgkönigin zu sprechen: Du siehst einen Widerspruch, wo keiner ist. Eine Parodie oder auch eine Hommage ist ja zwangsläufig von der Vorlage inspiriert, geht aber immer auch darüber hinaus.

Aber das ist für mich keine überzeugende Entschuldigung, auf bessere Zeichnungen zu verzichten. Ich glaube auch, die "Southpark"-Macher haben diese Darstellungsform nicht deshalb gewählt, weil sie Figuren aus verschiedenen Perspektiven nicht zeichnen können, sondern weil sie sich abheben wollten. Aber Du hast ja gesagt, daß Du üben und Dich verbessern willst. Das ist der richtige Weg!
Ich habe über die Macher von South Park genau das gelesen. Aber völlig unabhängig davon habe ich meinen persönlichen Stil gefunden und sehe gar keinen Grund, mich für den bei irgendwem zu entschuldigen.

Peter L. Opmann

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9

Mittwoch, 15. Januar 2020, 23:05

Das geht ja hier zu wie im Taubenschlag! Aber genau nach so etwas habe ich gesucht. Im letzten Forum, das ich ausprobiert habe, kommt manchmal nur alle paar Wochen eine Reaktion.


Kann leider hier auch mal passieren. Bitte dran bleiben.

Schoenii

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10

Donnerstag, 16. Januar 2020, 13:21

Bei meinen Comics zeichne ich die Kulissen, Figuren und Requisiten jeweils in InDesign und erzeuge dann PDFs davon. Diese ordne ich in einem neuen InDesign-Dokument an und ergänze dann Sprechblasen und dergleichen. Zum Schluss mache ich wieder ein PDF. Wenn ich das dann online hochladen will, wandle ich es noch in Photoshop in ein JPG o.ä. um. ich habe das jetzt etwas vereinfacht, weil es sich beim Lesen sehr kompliziert angehört hat. Ich könnte das Ganze aber auch in einem Tutorial mit Bildern erklären.

Das hört sich doch ziemlich aufwendig an. :D Aber jeder soll und muss seinen Weg finden, wie er sich am leichtesten tut. :thumbup: Darf ich fragen, wie lange du durchschnittlich an einem Panel sitzt?

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David Schwarz

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Donnerstag, 16. Januar 2020, 19:39

Wenn man ein ästhetisch ansprechendes Ergebnis erzielen möchte, ist das wohl generell mit einem gewissen Aufwand verbunden. Andere zeichnen von Hand vor, pausen das dann nochmal sauber ab, ziehen die Konturen mit Fineliner nach, scannen das ein und kolorieren das Ganze dann in Photoshop. Dann wäre für mich persönlich viel umständlicher.
Ehrlich gesagt bin ich aktuell etwas aus der kreativen Arbeit raus. Die letzten Monate habe ich mich mit dem Internet und Social Media beschäftigt, um irgendwo Kontakt zu Gleichgesinnten zu finden, weil ich gemerkt habe, dass für mich Rückmeldung von anderen sehr wichtig ist. Außerdem habe ich ein sehr schlechtes Zeitgefühl und Zahlenverständnis. Deswegen finde ich es schwierig, da Werte anzugeben. Generell arbeite ich aber nicht wahnsinnig schnell. Gerade deswegen versuche ich, möglichst viel zu rationalisieren.

Früher habe ich eher parallel gearbeitet, d.h. zuerst für alles Panels den jeweiligen Text festgelegt, dann geguckt, wie man diesen möglichst ansprechend anordnen könnte, die Sprechblasen angelegt, danach habe ich dann entschieden, welches Panel welche Ausrichtung braucht, und wie ich diese anordne u.s.w. Bei dieser Arbeitsweise geht alles ineinander über und es lässt sich schlecht ein Wert für ein Einzelnes Panel bestimmen.
Heute ist das Erstellen des Panels im Grunde der letzte Arbeitschritt, wenn alles fertig ist, und dauert im Extremfall nur wenige Minuten. Das Zeitaufwändige ist das Entwerfen der Kulissen und der Figuren. Die kann ich aber ja immer wieder verwenden, wenn sie einmal fertig sind.

David Schwarz

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Samstag, 18. Januar 2020, 17:55

Ich habe mich etwas mit den Proportionen meiner Figuren beschäftigt. Wenn man sich die Zeichnungen immer unter den gleichen Rahmenbedingungen ansieht, gewöhnt man sich irgendwann an ihr Aussehen. Nachdem ich das Bild mit Theta und Sheanna hier gepostet hatte, fand ich plötzlich, dass sie noch etwas kopflastig aussahen.

Ich hatte vor längerer Zeit mit sehr realistischen Proportionen begonnen, fand meine Figuren aber immer etwas leblos. Als ich dann mit einem höheren Abstraktionsgrad experimentierte, konnte ich mich gleich viel stärker mit den Figuren identifizieren. Deswegen nähere ich mich der sache jetzt aus der anderen Richtung und versuche, das nötige Mindestmaß an Realismus zu finden.

Die Entwürfe sind noch provisorisch, ich habe die Figuren erstmal in mehrere Teile zerschnitten und diese dann in unterschiedlichem Maße skaliert. Bei Theta sieht das in der hier verwendeten Auflösung schon gar nicht so schlecht aus. Bei Sheanna sieht man mehr seltsame Stufen in der Kontur, über die ihr versuchen müsstet, hinwegzusehen.

Was meint ihr, welche Variante sieht besser aus?


bene

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13

Samstag, 18. Januar 2020, 23:41

Ich finde, das kann man so pauschal erstmal nicht sagen, welche Variante davon "besser" ist, sondern es kommt halt immer sehr darauf an, was du wie erzählen möchtest:
Die linke 'kopflastige' Version wirkt etwas cartooniger/knuffiger, die rechte etwas realistischer/wohlproportionierter.

Ich würde dir generell raten, weniger Arbeit in die Vorbereitung zum eigentlichen Comic zu stecken, sondern anhand der Geschichten selbst deinen Stil zu entwickeln - muss ja nicht immer alles gleich perfekt sein. Das mag beim händischen Zeichnen, das unsere Altvorderen - und ich auch - bevorzugen, vielleicht einfacher sein, eben weil man immer neu zeichen muss - wie das bei digitalen Vorlagen ist, kann ich nicht beurteilen.

Um das mal an einem Beispiel der ganz Großen zu veranschaulichen, was ich meine: Als Morris seine "Lucky Luke"-Reihe startete, sah das noch so aus. Nach und nach hat er seinen Stil entlang der Geschichten völlig verändert - und bei den meisten Comiczeichnern (wenn auch nicht immer so krass) findet man eine ähnliche Entwicklung. Ich denke, das ist der einzige Weg...

David Schwarz

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Sonntag, 19. Januar 2020, 00:52

Naja, so ganz ohne Figuren und Schauplätze wird es dann eben kein Comic, sondern eine Kurzgeschichte. Von daher sind die ja nicht ganz unwichtig. Und gerade die Proportionen der Figuren haben, wie ich gemerkt habe, großen Einfluss auf die Proportionen der Kulissen. Wenn ich die später umändere, muss ich alles doppelt und dreifach zeichnen, was ich ja gerade vermeiden will.

Peter L. Opmann

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15

Sonntag, 19. Januar 2020, 08:12

Wäre schon hilfreich, wenn wir mal zwei oder drei Panels im Zusammenhang sehen könnten, damit man sich eine Vorstellung machen kann, wie das als Comic funktioniert.

David Schwarz

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Sonntag, 19. Januar 2020, 17:46

Das ist jetzt im Grunde, als wolltest du fünf Minuten von einem fertigen Film sehen, während das Casting für die Hauptdarsteller noch läuft und die Kulissen immer noch gebaut werden.
Ich merke langsam, dass ich mich hier zu früh angemeldet habe. Ihr erwartet eigentlich schon sehr fertige Ergebnisse. So wie ich arbeite, habe ich drei fertige Panels erst kurz bevor die erste Geschichte auch insgesamt fertig ist. Ich werde mich erstmal wieder von hier zurückziehen und noch ein bisschen an meinem Comic arbeiten.

bene

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17

Sonntag, 19. Januar 2020, 18:23

Ja, aber - um in deinem Bild zu bleiben - wäre dann ja deine Alternative so, dass du uns nach dem "Cast" befragst, ohne dass wir das "Drehbuch" kennen. ;)
Du musst ja auch keine fertigen Ergebnisse vorzeigen, sondern kannst auch so schon ein bisschen was zu deiner Comic-Idee schreiben, damit man sich ein Bild machen kann.
Zum Beispiel, ob eher der Witz & Humor im Vordergrund steht (du schriebst ja "Star Trek-Parodie") oder ob du mehr philosophische Alltagsgeschichten im Science-Fiction-Setting und mit Star Trek-Anleihen erzählen willst (in dem Fall müsstest du allerdings tatsächlich aufpassen, wenn es eher in Richtung Nachahmung/Fan-Fiction geht).
Wünsche dir jedenfalls erstmal viel Erfolg/Spaß und bin gespannt, wie's weitergeht... :thumbup:

kurisuno

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Dienstag, 21. Januar 2020, 18:34

Was meint ihr, welche Variante sieht besser aus?
Mir gefällt die rechte Figur bei Theta und Sheanna besser, sie spricht mich mehr an.

Also von mir aus kann es losgehen...Ich bin gespannt.:)
Lass dich nicht hetzen, weder von dir noch von mir oder anderen.
Aber manchmal stimmt es schon, man lernt bei jeder Geschichte/Arbeit dazu.
Also lieber zuerst machen und Erfahrungen sammeln bevor die Figur perfekt ist.
Never give up :thumbup:

David Schwarz

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Freitag, 24. Januar 2020, 20:49

Ich bin nochmal in mich gegangen. Eure Antworten verwirren mich insgesamt noch mehr als dass sie mir helfen. Ihr seid alle ganz aufgeregt, wann es losgeht, obwohl der Thread ja schon längst läuft, und gespannt auf die nächsten Bilder, über die ihr auch viel spekuliert, ohne so recht auf die einzugehen, die schon da sind.


Ich hätte meinen Thread vielleicht besser "Zeichnungen, die zu meinem unter anderem von Star Trek inspirierten Comic führen sollen" nennen müssen (das wäre allerdings nicht so griffig gewesen) und ihn in die Kategorie "Meine Zeichnungen" einsortieren sollen. Dort sind einige Comics schon fertiger als das, was euch hier in der nächsten Zeit erwarten wird. Für mich ist in dieser Hinsicht der Weg eher das Ziel.

Wenigstens zwei von euch hatten dann aber doch etwas zu meinem letzten Bild zu sagen:
Die linke 'kopflastige' Version wirkt etwas cartooniger/knuffiger, die rechte etwas realistischer/wohlproportionierter.


Zitat von »David Schwarz«

Was meint ihr, welche Variante sieht besser aus?



Mir gefällt die rechte Figur bei Theta und Sheanna besser, sie spricht mich mehr an.

(Eine kurze Antwort auf eine klar formulierte Frage. So habe ich es eigentlich am liebsten.)


Das hat mich in meinem Gefühl bestärkt und gleichzeitig auf eine Idee gebracht:

Die eine Variante werde ich für erwachsene Figuren verwenden und die andere behalte ich für Kinder im Hinterkopf, obwohl ich derzeit noch keine Geschichten in Planung habe, in denen welche vorkommen würden.

Ich habe aktuell mittelschwere Computerprobleme, die mich sehr stressen und in meiner Arbeit einschränken. Deshalb habe ich an den Figuren außer der Größe noch nichts weiter verändert. Ein kleiner Junge hätte vermutlich weniger breite Schultern, ein kleines Mädchen noch keine so weiblichen Formen. Außerdem würde es sich noch nicht schminken. Beide würden außerdem keine Uniform tragen. Aber das kann ich derzeit alles nicht ändern.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »David Schwarz« (24. Januar 2020, 20:54)


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kurisuno (24.01.2020)

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Samstag, 25. Januar 2020, 08:19

Das kleine Mädchen ist sicher kein kleines Mädchen, aber ansonsten finde ich die Details, die Du nennst, viel weniger störend, als Du meinst. Aber ich sehe immer noch keinen Comic... :D

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