Ich mache es wie folgt (bei Gordon):
Technik:
Die erste grobe Skizze mache ich mit einem 4B Bleistift. Den muß man kaum aufdrücken, um ein verwertbares Ergebnis zu erzeugen. Wie Peter L. Opmann mag ich den Schwung, der sich dabei einstellt.
Bei der darauffolgenden eigentlichen Bleistiftzeichnung verwende ich teilweise den 4B, teilweise einen HB. Der HB zwingt mich zu langsamerem Arbeiten (ich zeichne sonst eher ziemlich schnell), dadurch entsteht eine verwertbare Rohzeichnung.
Diese Rohzeichnung ziehe ich dann mit schwarzen Stiften in verschiedenen Stärken nach. Die Rohzeichnung radiere ich anschließend aus. Schöner wäre es, sie mit einem Lichtpult durchzupausen, aber sowas habe ich noch nicht. Wenn die schwarzen Striche trocken sind, male ich den Cartoon meistens mit Bunststiften an.
Material:
Die Linien (Outlines) habe ich bis vor einiger Zeit immer mit einem Schulfüller von Lamy nachgezogen. Wenn man den "falschrum" hält, dann kann man damit auch ziemlich feine Linien ziehen- sonst ist der Strich eher kräftiger. Vor einiger Zeit bin ich über dieses Forum aber auf "Faber-Castell artist-pens" aufmerksam geworden und habe mir einen Satz (S, F, M, B, wobei der B eine Art kleiner Pinsel ist) bei Amazon bestellt (
Link), damit komme ich hervorragend zurecht- wenn ich mir auch noch einen Stift wünschen würde, der noch feiner ist als der "S". Ganz toll ist die Tinte, mit denen die Dinger befüllt sind- die ist nämlich nachtschwarz, während die Tinte im Lamy manchmal eher ein sehr, sehr dunkles Grau aufs Papier bringt.
Zum Anmalen benutzte ich bis vor kurzem ein paar billige Buntstifte von Aldi, die mir meine Frau mal mitgebracht hat. Da Gordon aber ein ziemlicher Ressourcenfresser ist, sind die Hauptfarben (bei G. sind das grau, orange, Hellgrün/Dunkelgrün und Hellblau/Dunkelblau) schon lange alle. Ich habe mir mal (ebenfalls bei Amazon) einen Satz Faber-Castell Buntstifte "Colours of Nature" (
Link) gegönnt. Ob die wirklich besser sind als die Aldi-Dinger... ich weiß es nicht. Die Aldi-Stifte sind vielleicht etwas "fettiger", bei starkem Farbauftrag neigen sie dazu, eine glänzende Oberfläche zu erzeugen. Die teuren Faber-Castell lassen sich vielleicht 'nen Tick besser "dosieren"- aber ob das den Preisunterschied rechtfertigt... ich bin mir noch unsicher. Auf jeden Fall sind sie mindestens einen Grad härter als die Stifte der Firma "Feinkost, Multimedia und Fahrzeugtechnik Albrecht".
Papier:
Ich zeichne Gordon grundsätzlich auf Zeichenkarton der Größe DIN A 5. Zeichenkarton, weil der dicker ist (120 - 160 g) und daher beim temperamentvollen Radieren (vor allem in den Ecken) nicht so schnell verknickt. Außerdem verläuft die Tinte der Feinliner kein bißchen, das macht exakteres Zeichnen möglich.
Sonstiges Material:
Ich habe mit mal einen guten teuren Anspitzer gegönnt (Dahle 133,
Link). Der hat sich schon mehr als bezahlt gemacht, denn er spitzt einfach prima, kürzt den Stift nur soviel wie unbedingt nötig und die Form der Spitze ist einstellbar. Natürlich kann man noch mehr Geld für so'n Ding ausgeben, aber mit dem hier bin ich sehr zufrieden- und für einen teureren zu geizig.
Löscher: Ich verwende bei Zeichnungen mit Tusche oder Tinte einen einfachen Rollllllllöscher (mit wieviel "L" schreibt man den eigentlich? Streicht einfach ganz nach belieben alle, die Euch zuviel sind, durch!) Von WeDo (
Link)
Radiergummi: Nach einigen Experimenten bin ich auch hier bei Faber-Castell gelandet, und zwar beim 7041-40. Das Equivalent von Läufer ist genauso gut, nur weiß ich gerade die Bezeichnung nicht. Eher ungeeignet für mich sind die Radiergummis aus der "Plast"-Reihe von Läufer. Die schmieren eionfach wie Sau und sind eher ungenau. Für feinere Korrekturen habe ich noch einen Radierstift. Ich sehe gerade zu meinem Schrecken, daß der auch von Faber-Castell ist. Hey, ich kriege von denen keine Provision, das ist nur Zufall! Auch von Amazon kriege ich kein geld- nur haben die eben alles da und lassen sich leicht verlinken. Die Sachen kann man aber genausogut im Schreibwarenladen an der Ecke bekommen!
Das alles gilt aber nur für Gordon.
Das meiste Zeug zeichne ich einfach schwarz-weiß, sparsamst schraffiert. Siehe dazu auch meinen "Mülleimer"-Thread in "Meine Comix". Dazu verwende ich entweder das, was gerade da ist und lange genug still hält, am Liebsten jedoch möglichst dünne Filzstifte oder Fineliner auf reinweißem Papier. Sehr gut konnte ich immer mit 'nem "GeHa Inky" zeichnen, das war mein absoluter Lieblingsstift und ich habe -zig davon verbraucht. Aber die gibt's anscheinend nicht mehr. Ich weiß gar nicht mehr, ob die eine Filz- oder Ballspitze hatten, aber die schrieben/zeichneten wunderbar leicht. Auch, weil sie eine sehr "schmierige" Tinte hatten, die den Stift herrlich gleiten ließ. *Seufz!*
./. edit: P.S.: Ich habe jetzt auch die ersten Copics im haus und übe damit rum. Bis jetzt überzeugt mich das Ergebnis noch nicht, und für Gordon habe ich noch nicht genug Farben. Aber mal sehen, was so noch passiert!