Hallo Melli, entschuldige die Phrase, aber der Umgang mit Feder erfordert wirklich sehr viel Übung. Das lohnt sich aber, weil man mit
Feder (vorausgesetzt es ist eine Feder, die sich bei Druck spreizen läßt)
sehr dynamische Striche hinbekommt.
Soviel zu den allgemeinen Weisheiten
Was aber gerade bei Tusche und Feder sehr wichtig ist, ist das Material, vor allen das richtige Papier. Nimmst Du sehr raues Papier läufst Du Gefahr, das die Feder ständig hängen bleibt, dann nachfedert und Dir mit Spritzern das Bild versaut. Gut wäre sehr glattes Papier oder Karton. Frag einfach ´mal bei Druckereien bei Dir in der Nähe nach, ob die Papiermuster haben und ob Du davon ´mal verschiedene erwerben kannst. Das kostet normalerweise nicht die Welt. Dann schaust Du mit welchem Papier Du am besten klarkommst, bzw. die Feder am besten läuft. Vergiss nicht, Dir die Papiernamen auf der Rückseite der Muster zu notieren.
Das schöne ist, hast Du erst einmal Dein Papier gefunden, kann Dir die Druckerei quadratmeterweise das Papier zu sehr günstigen Konditionen besorgen (je nach Deinem Verhandlungsgeschick
)
Zu der Tusche: Tusche altert auch. Wenn Du merkst, dass, die Tusche nicht richtig von der Feder läuft, dann solltest Du die Tusche ein wenig mit Wasser verdünnen. Aber mit Fingerspitzengefühl!
Die Tusche in der richtigen Dosierung auf die Feder zu bekommen erfordert auch ein wenig Übung: Nimmst Du zu wenig, kratzt Du nur auf dem Papier herum, nimmst Du zuviel, kann es Dir passieren, dass die Feder auf einmal "ausläuft" Dann gibt es fette schwarze Flecken auf der Zeichnung. Einfach ausprobieren.
Die Reinigung: Wenn Du nicht nur einmal mit Deiner Feder zeichnen möchtest, solltest Du die Feder nach Benutzung unbedingt mit warmen Wasser auswaschen. Einmal festgetrocknet, bekommst Du die feste Tusche kaum noch weg.
Läuft die Feder trotz allem irgendwann nicht mehr so richtig, muss sie ausgewechselt werden. Ist ein ganz normales Verschleißteil. Eine neue Feder muss aber auch eingezeichnet werden. Hier reibe ich beispielsweise mit der neuen Feder ein paar mal über rauen Karton, um den Prozess ein wenig zu beschleunigen. Das ist wie mit neuen Saiten auf der Gitarre. Nach dem Neuaufziehen verstimmt sich die Gitarre noch einige Zeit sehr schnell. Das kann man dann auch umgehen, indem man etwas stärker an den Saiten zieht.
Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen.
Alles Liebe,
Micha