Moin zusammen!
Hab schon länger nichts mehr von mir hören lassen, was zum Teil daran lag, dass ich die letzten Jahre echt zeichenfaul war. Also genauer gesagt hatte ich vor allem keine Lust, am Schreibtisch zu sitzen und das Zeug am Computer nachzubearbeiten...
Dann bekam ich ein iPad geschenkt.
Erst konnte ich damit nichts anfangen. Es soll zwar Leute geben, die mit dem Finger tolle Gemälde hinkriegen, aber ich gehöre nicht dazu. Dann entdeckte ich, dass es druckempfindliche Stifte dafür gibt, und DANN fand ich die (für mich) perfekte App. Mittlerweile ist mein iPad das beste Zeichengerät das ich jemals hatte!
Mein Setup:
iPad 4, Wacom Intuos Creative Stylus (kostet ca. 80€), ProCreate App (ca. 5€)
ProCreate hat mehr Brushes als ich je brauchen werde (die übrigens auch schon mit jedem normalen Stylus echt gut funktionieren), und genau die richtigen Funktionen um damit quasi professionell malen und zeichnen zu können. Ebenen, Auswahl- und Kopierfunktionen, diverse Werkzeuge und (Ebenen-)Effekte, eine unglaublich geile Flächen-Füll-Funktion, und nicht zuletzt die Möglichkeit, verschiedene Formate zu exportieren, u.a. ein voll kompatibles psd mit allen Inhalten. Was fehlt, sind Formen, Pfade und Text, dafür kann man Text ja auch einfach ganz klassisch von Hand schreiben wenn man den Stift schon in der Hand hat...
Der Creative Stylus verbindet sich mit ausgewählten Apps (u.a. ProCreate) über Bluetooth und verhält sich dann im Prinzip wie jeder Grafiktablett-Stylus. Er hat zwei Tasten, die mit "Rückgängig" und "Wiederherstellen" belegt sind (weiß nicht ob man das umkonfigurieren kann, für mich passt das so) und eine mini-Batterie (die ist zwar unpraktisch weil es keine "normale" Batteriegröße ist und es keine Akkus dafür gibt, aber meine erste Batterie hält nach 1 Jahr und gut 30 Comicseiten und sonstigen Zeichnungen immer noch), und wenn er nicht verbunden ist, geht er automatisch auf Standby.
Die dicke Gummispitze ist zwar am Anfang gewöhnungsbedürftig, aber dadurch dass man innerhalb der App beliebig zoomen kann, funktioniert es erstaunlich gut - und ist wohl auch Übungssache, mittlerweile hab ich ganz gut im Gefühl wo meine Linie langgeht. Die Gumminöppel (Fachbegriff "tips") an der Stiftspitze scheuern sich bei regelmäßiger Benutzung irgendwann durch, es gibt aber Ersatznöppel und man kann sie sehr leicht austauschen.
Hier mal ein paar Beispiele, was man (bzw. ich) damit so machen kann, die Bilder sind alle bis zu dem Punkt komplett auf dem iPad entstanden:
einfacher Cartoon und aufgemotzte Version mit Texturen und verschiedenen Brushes:
"Bleistift"-Skizze und fertige Comicseite (Rahmen aus ner anderen App importiert):
Comic-Titelbild (Da brauch ich später tatsächlich noch Photoshop für den Text und das "Mastering" für den Druck)
Sind die Bilder dann fertig, kann man sie mit dem iPad auch gleich hochladen. Von der Idee bis zur Veröffentlichung im Internet - ohne das Sofa zu verlassen. Oder das Cafe mit kostenlosem WLAN. Für mich das perfekte Werkzeug! :-D