Am besten kann das wohl unser großer Meister Kim beantworten - der ist Illustrator.
Ich bin zumindest Freiberufler und kenne die Situation damit ein bißchen. Ich würde sagen: Einerseits... andererseits...
Als Illustrator ist man oft - vielleicht sogar meistens - Freiberufler. In dieser Hinsicht würde ich sagen: Das Grafik-Design-Studium ist gar nicht so wichtig. Du müßtest irgendwie den Einstieg in die Arbeit finden, also etwa einen Verlag, der Bedarf an Illustrationen hat, und da müßtest Du Dich bewähren. Wenn der Verlag mit Deiner Arbeit zufrieden ist und man sie gut vorzeigen kann, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, daß auch Folgeaufträge kommen, dann auch von anderen Auftraggebern. Wenn Du auch Werbung machst, hast Du es dann vielleicht auch mit Handelsunternehmen oder Markenartiklern zu tun.
Andererseits: Ich denke schon, daß das Studium für viele Auftraggeber ein wichtiges Kriterium ist, denn dann können sie sicher sein: Der Designer hat das vernünftig gelernt und wird das liefern, was wir brauchen. Trotzdem kannst Du auf das Studium verzichten, wenn Du eine Firma findest, die Dir, wegen persönlicher Kontakte oder weil sie Probearbeiten von Dir gesehen haben, eine solche Arbeit anvertraut.
Freiberuflichkeit ist allerdings generell mit Risiken verbunden. Du hast schwankende Einnahmen. Und wenn Du mit Aufträgen zu sehr eingedeckt bist, kann das genauso unangenehm sein wie wenn längere Zeit keine Aufträge reinkommen. Da empfiehlt es sich vielleicht, ein gewisses finanzielles Polster zu haben, und Du solltest auch nicht gleich die Nerven verlieren, wenn die Auftragslage nicht stimmt.