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Neve

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1

Donnerstag, 27. April 2006, 15:04

Zeit im Medium Comic

Hallo an alle, und vorallem an alle alten hasen, die schon evtl etwas Literatur verschlungen haben.

Ich werde eine Uniarbeit machen zum Thema "Zeit im Comic"

Ich suche nun dringend Literatur.
Habe natürlich schon Scott McCloud, aber für jeden anderen Tipp, sei es ein Link, eine zeitschrift u.ä., seien es Themenanregungen, Tipps für besonders prägnante Comics....

Bitte immer her damit.
Vielleicht kennt Kim auch was?
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oskar

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2

Donnerstag, 27. April 2006, 16:16

Scott McClud erwähnt ja immer wieder Will Eisners Comic& Sequential Art. Ich habs selber nie in der Hand gehabt aber könnte mir vorstellen dass das in die richtige Richtung geht?!

Miguel

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3

Donnerstag, 27. April 2006, 19:10

Will Eisner geht nicht auf die Zeit ein, allerdings auf andere schöne Sachen - erzählerische Anwendung der Perspektive zum Beispiel. An Deiner Stelle würde ich das Thema etwas weiter fassen und auf die verschiedensten Dinge eingehen.

Wenn Du bei der Zeit bleibst: Nicht nur der Text in den Sprechblasen bildet einen Zeitfaktor, lässt also so viel Zeit vergehen, wie man zum Lesen braucht, auch kurze oder lange Soundwörter (Onomatopöien oder kurz Onpos) können durch ihre grafische Gestaltung, räumliche Anordnung etc. eine Menge aussagen - und ebenfalls einen Zeitfaktor darstellen. "WOSH!" ist natürlich viel kürzer als "WHOOOOOSSSHH!!!". Man kann die Zeit ablesen, die der Verursacher des Geräusches oder des Lautes braucht und daraus unter Umständen sogar kausale Zusammenhänge erkennen.

Neve

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4

Donnerstag, 27. April 2006, 20:15

Jau, jetzt, wo Du`s sagst...habe bisher viel über Panelsgrößen nachgedacht.
Habe mir auch aus der Germanistik die begriffe "Erzählzeit" und "erzählte Zeit" mit all seinen Facetten zu gemüte geführt.
Thema kann ich leider nicht ausweiten, Andere Arbeiten dazu sind schon vergeben, aber ich denke, man kann da genug Stoff und vorallem Beispiele finden.

habe also jetzt folgende zeitbestimmende Faktoren:

Panels
Onpos
Der text an sich...

Bewegungslinien fallen mir noch ein (gibts dafür ein Fachwort?), also, diese Streifen hinter schnellen Bewegungen

Mehr mag mir nicht in den Sinn kommen, wahrscheinlich weil ich mich bis jetzt noch nicht so tiefgehend damit beschäftigt habe.
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Michael

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5

Donnerstag, 27. April 2006, 20:23

Auch ein Artikel, der zum Thema passt. Sorry, falls der schon mal geposted wurde.
http://www.comic-i.com/aaa-icom/docs/tip…_bewegung1.html

Neve

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6

Donnerstag, 27. April 2006, 20:24

Beim Durchschauen ist mir Folgendes aufgefallen:
schnelle Momente sind entweder sehr vollgepackte Bilder oder Details.

Wird aber nicht immer so sein

In stillen oder langsamen Momenten scheint mir entweder der Hintergrund simpler gehalten oder der Hauptaugenpunkt absolut dominant.
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Neve

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7

Donnerstag, 27. April 2006, 20:25

Sehr geil, danke Micha :rolleyes: - hatte bei ICOM nur einen andren Artikel dazu gefunden, den gibts aber nur halb, weil im neuen ICOM Katalog.
Gleich mal bestellt :D

P.S.:Da fällt mir ja doch noch ein Merkmal auf:
Gedoppelte/verdreifachte etc. Zeichnungen, wie wenn Obelix den Kopf schüttelt - sehr schnell!
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oskar

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8

Donnerstag, 27. April 2006, 20:26

Speed-lines heißen die "Bewegungslinien", glaube ich. Zumindest sage ich das immer.
In Funny-Comics gibts halt manchmal noch Symbole, die signalisieren: Seit dem letzten Bild ist viel Zeit vergangen: zB bei Clever& Smart haben die Figuren dann plötzlich weiße Rauschebärte, oder es sind überall Spinnennetze. Ich fürchte nur das trifft nicht ganz worauf du hinauswillst?! :D

____________
Edit: Jetzt habt ihr mir dazwischengepostet. Also die Idee dass Bilder während denen ein kurzer Zeitraum vertreicht irgendwie voller sind ist glaube ich garnicht verkehrt. Mit vielen Details kann man zB Chaos gut darstellen, und das steht ja im Gegensatz zu Ordnung, und damit zur Ruhe und zur langsamkeit....oder ist das jetzt an den Haaren herbeigezogen?:D

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Neve

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9

Donnerstag, 27. April 2006, 20:29

Alles, was für die Verzögerung oder Raffung von zeit benutzt wird, interessiert :)
Also danke.
Je mehr auffällt, desto besser!

Übrigens auch für uns, weil wer weiß, kann mehr bewusst einsetzen :) Logisch,wa?
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oskar

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10

Donnerstag, 27. April 2006, 20:36

Und noch was: Jetzt habe ich gerade deine Beispiele im "Zeichenübung mal anders"-Thema gelesen und mir ist aufgefallen, dass evtl. viele Perspektivenwechsel die Zeit verkürzen? So wie rasante Kamerafahrten und Schnitte im Film?! Nur so ne Idee...

Neve

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11

Donnerstag, 27. April 2006, 20:38

Dachte ich auch, aber beim durchschauen der comics hier habe ich keinen roten strang gefunden...
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Miguel

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12

Donnerstag, 27. April 2006, 22:18

Über die Zeit kann man auch aus einem anderen Blickwinkel was schreiben.

- Symbolik wie z.B. flatternde Kalenderblätter
- Dinge, die dem Film entlehnt sind, z.B. die Darstellung in S/W oder Sepia wirkt wie schon vergangen.
- Handlung kann Indikator für Zeit sein (wie lange dauert es z.B., auf einer Bananenschale auszurutschen?)
- mehrere Momente in EINEM Panel (Hast Du "Felsfest" zur Hand? Die Szene, in der der Skinhead Frederik an die Wäsche will? Das nächste Bild ist so ein Beispiel (von links nach rechts gelesen): 1. Delli kommt ins Bild, 2. er räuspert sich und packt den Skinhead, 3. der Glatzkopf erschrickt, 4. lässt Frederik los und 5. Frederik zupft sich die Jacke zurecht. Schätzungsweise 5 Sekunden in einem Bild, das als Foto nicht funktionieren würde.)

So. Viel Spaß noch, ich gehe jetzt ins Bett. Gute Nacht.

ferdi

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13

Donnerstag, 27. April 2006, 23:43

Bei "Zeit im Comic" dachte ich zuerst an Zeit als Thema eines Comics... Aber sowas betrachtest du wohl nicht, oder?!

Neve

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14

Freitag, 28. April 2006, 01:10

Miguel, danke für die weiteren guten Anstösse!!!!!


Ferdi: So meinte ich das grundsätzlich erst mal nicht....
es geht eher darum, wie das Medium comic das "Problem" der Zeitintervalle -und übergänge klärt, also, mit welchen Mitteln.
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