Klar, diese Autoren kannten halt die neuen Vampirstoffe noch nicht, die Gefühlsdramen sind.
Mir fällt gerade ein, daß ich mal gelesen habe, solche Geschichten wie "Biss" oder "Twilight" sind deshalb Horror, weil da Jugendliche das Zwiespältige von Gut und Böse in sich entdecken. Auch erste Liebe ist ein Mix von Gut und Böse - man fühlt sich zu jemandem hingezogen, aber auch wieder nicht; man möchte ihm/ihr nahe sein, aber irgendwie ist es auch böse, verboten oder gefährlich (Geschlechtskrankheiten!). Das läßt sich gut im Vampirgenre ausdrücken - habe ich gelesen.
"Blade Runner" ist der Film, den Du meinst. Das war eins meiner ersten großen Kinoerlebnisse 1982. Der Film war ziemlich erfolglos, denn das war das Jahr von "E.T." Aber er hat sich dann langsam zum Kult entwickelt. Weil ich Science-Fiction-Fan bin, war ich natürlich schon früh drin.
Rick Deckard ist - für mich - eine sehr interessante Figur. Der Name ist eine Anspielung auf René Descartes, den großen Vertreter der Vernunft. Deckard macht aber eventuell eine Erfahrung, die ihn fast verrückt macht. Obwohl sein Beruf ist, Androiden zu jagen und "in den Ruhestand zu versetzen", ist er vielleicht selber ein Android! Die haben alle ein künstliches Gedächtnis und merken normalerweise gar nicht, daß sie kein Mensch sind. Er hat aber einen Verdacht, nachdem er sich in die schöne Androidin Rachel verliebt hat... eigentlich muß er sie "eliminieren" und vielleicht auch sich selbst! Da ist wieder die Konstruktion des Halbwesens, aber hier Technik-bedingt.
Ich fand damals schon, daß das mit meinem Leben etwas zu tun hat. Aber es ist natürlich auch einfach nur Unterhaltung, gebaut aus Genreregeln, spannend und gruselig.