Kims Comiczeichenkurs Forum

nun ja einmal auf jedenfalls die Problematiken des Alleinerziehenden Onkels, der sich um die Neffen kümmert.

Dann das wenn man Schulden hat ausgenutzt wird (Donald von Dagobert)

Dann aber auch, dass ausserschulische Aktivitäten sinnvoll sind für Kinder (Pfadfinder Tick Trick und Track)

Verbrechen zahlt sich nicht aus (Panzerknacker)

Das Wissen der älteren Generation erhalten (Oma Duck wird gefragt)

Leichtgläubigkeit von Landmenschen (vor allem Franz als er mit der Oma in die Stadt gefahren ist oder als Donald und Dussel eine Werbung gemacht haben für Schaufeln.)

Da gibt es viele Sachen die man nehmen kann.

Ich habe zwar nicht so viele LTBs gelesen, aber ich würde da zur Vorsicht raten.

Donald ist Alleinerziehender - aber wo wird das problematisiert? Hintergrund ist doch, daß Donald nicht verheiratet sein und Kinder haben darf, um unschickliche Themen von vorneherein völlig auszuschließen. Das gibt's auch in vielen anderen Comics. Die Panzerknacker sind Verbrecher - aber wo wird da Kriminalität oder Resozialisierung problematisiert? Ihre Überfälle auf Onkel Dagoberts Geldspeicher dienen doch allein der Unterhaltung. Das gleiche gilt fürs "Fähnlein Fieselschweif" und anderes. Das dient nie zur Reflektion oder zum Erkenntnisgewinn.

LTB zur Leseförderung funktioniert, das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Ich habe meiner Nichte ein Buch geschenkt, als sie kurz vor der Einschulung war, und sie hat es sich völlig begeistert vorlesen lassen und bald darauf selbst gelesen. Das Buch war nebenbei zienlich zerfleddert, aber ich habe es für sie mit einem neuen Umschlag versehen und etwas aufgearbeitet. Ich glaube, dadurch wurde es für sie attraktiver, als wenn ich ihr ein neues gekauft hätte.

Panzerknacker wurden einmal aufgefordert keine Verbrechen mehr zu begehen, da Sie sonnt Einzelhaft kriegen, daraufhin haben Sie mehrere Wochen versucht sich ohne Verbechen über Wasser zu halten, Sie wurden aber von der Gesellschaft (Donald, Dagobert, usw.) immer als Verbrecher gesehen und in eine Falle gelockt, somit könnte man sagen, da diese eine schlechten Ruf haben könne Sei sich nicht resozialisieren.

Vielleicht solltest Du die Perspektive umkehren: Die Lustigen Taschenbücher sind, soviel ich weiß, die am meisten verbreiteten Comics in Deutschland. Neulich habe ich gelesen, daß die Werbeagentur Jung von Matt den statistisch durchschnittlichen Jugendlichen kreiert hat: Er hatte früher in seinem Zimmer Aufkleber von Donald und Micky und heute noch, hinten im Regal, ein paar Lustige Taschenbücher, für die er sich jetzt aber zu alt fühlt.

Wenn die LTB so verbreitet sind, kann man sich fragen: Was für eine Gesellschaft, was für Werte, was für Verhaltensweisen werden da eigentlich dem Lesern vermittelt? Denn auf jeden Fall üben sie sehr großen Einfluß auf ihre Leser aus.

In erster Linie geht es doch darum, die Kinder ans Lesen heranzuführen. Die LTBs eignen sich meiner Meinung nach weil sie zum einen inhaltlich völlig harmlos sind und zum anderen einfach gut unterhalten.