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FrrFrr

Comic-Kingkong

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Dienstag, 15. März 2016, 23:08

Diesen Comic habe ich vor vielen Jahren gemacht. Er ist nach einem Gespräch mit einer Freundin entstanden. Diese Freundin war entsetzt über den Comic und ich daraufhin sehr verwirrt. (Die Geschichte ist etwas komplizierter, aber ich möchte das hier nicht auswalzen.) Jedenfalls habe ich die vier Seiten daher noch nirgends veröffentlicht und damals nur ein paar Leuten gezeigt, u.a. übrigens Peter L. Opmann. (Hallo Peter, vielleicht kannst du dich nicht mal mehr dran erinnern, denn das ist schon sooo lange her.) Jetzt ist aber wohl genug Gras über die Sache gewachsen und es gab auch eine Aussprache mit der damaligen Freundin.

Mich interessiert sehr, was ihr über diesen Comic denkt, inhaltlich, zeichnerisch, egal was. Würde mich über Rückmeldungen freuen.


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Rosa (16.03.2016)

Peter L. Opmann

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Mittwoch, 16. März 2016, 07:46

Hmm, an den Comic kann ich mich tatsächlich nicht mehr erinnern. Daß Du mir den gezeigt hast, müßte wohl bei einer der Comicpartys gewesen sein, oder? Dann wäre das wirklich schon lange her.

Du gibst das Gespräch wieder und hast keine Lösung. Das ist zwar vielleicht besser, als irgendeine Botschaft zu verkaufen. Aber die Frau, die im Comic vorkommt, könnte sich auf diese Weise ausgestellt vorgekommen sein.

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Rosa (16.03.2016)

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Mittwoch, 16. März 2016, 13:51

Es ist für mich schwierig, das Ganze zu kommentieren, die richtigen Worte zu finden...

Die Thematik ist sehr wichtig und ich finde es gut, dass du sie visualisiert hast. Allerdings empfinde ich ein Ungleichgewicht zwischen den Bildern und dem Text (deshalb hatte ich Schwierigkeiten, weiter zu lesen). Die Sprecherin und der Zuhörer zeigen fast immer denselben Gesichtsausdruck, und ich persönlich tue mich leichter, wenn die Emotionen auch etwas in der Zeichnung wiedergegeben werden. Einfach um motiviert zu sein, das bis zum Ende zu lesen. Mich stören minimalistische Comics nicht, ist zwar nicht mein Geschmack, aber ich kann durchaus die Qualität erkennen :) . Allerdings ist mir das bildlich für vier Seiten solcher Thematik zu wenig. Nicht weil du nicht zeichnen kannst, sondern weil mir visuel zu wenig geboten wird..

Peter verwendet auch recht viel Text, allerdings fällt mir das Lesen seines Comics schon leichter, weil ich auf den "schnellen" Blick die Emotionen sehen kann, ich sehe eine Verbindung zwischen Text und Bild, es ist etwas "mehr" da...

Das ist aber nur ein persönlicher Eindruck von einem Laien in diesem stilistischen Bereich ;)
"Once upon a time, in a far far away land, two worlds existed as one…"

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Rosa (16.03.2016)

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Mittwoch, 16. März 2016, 18:09

Peter verwendet auch recht viel Text, allerdings fällt mir das Lesen seines Comics schon leichter, weil ich auf den "schnellen" Blick die Emotionen sehen kann, ich sehe eine Verbindung zwischen Text und Bild, es ist etwas "mehr" da... ;)


Danke für das Lob. Ich möchte nun nicht sozusagen die Hand beißen, die mich streichelt, aber doch auch für FrrFrr eine Lanze brechen.

Für mich sind Comics nicht eine Aneinanderreihung von Illustrationen. Sie sind nicht dazu da, daß man sich in jedes Panel hineinvertieft, sondern man braucht eine gewisse Lesegeschwindigkeit, denn man will ja die Story lesen. Daher bewundere ich Zeichner mit einem sehr ökonomischen Stil. Siehe etwa Charles Schulz (Peanuts) oder Walter Moers.

Es kommt ja auch meine Fantasie ins Spiel. In stark reduzierte und abstrakte Zeichnungen kann ich als Leser selbst Emotionen hineinlegen. Meine eigenen Comics entsprechen nicht meiner Idealvorstellung, ich wäre aber froh, wenn ich mit ein paar Strichen dasselbe erreichen könnte wie mit dem ewigen Rumgestrichel. Aber auf jeden Fall will ich nicht, daß ein Leser bei einem einzelnen Panel hängenbleibt (Ausnahme: gelegentliche Splash-Panels).

Bei einem Künstler-Portfolio ist das ganz anders. Da wetteifert jede Zeichnung darum, am auffälligsten Platz in der Wohnung aufgehängt und immer wieder angeschaut zu werden. So würde ich auch Deine Fantasy-Märchen-Comics einordnen. Zum Lesen reizen die mich allerdings nicht so.

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Mittwoch, 16. März 2016, 18:43

Beiss ruhig die Hand :D
Ich weiss nicht Peter, aber ich glaube nicht, dass ein einfacher Stil automatisch eine bessere Lesegeschwindigkeit bedeutet oder der Fantasie mehr Raum lässt. Das wäre zu pauschal. Genauso wie zu behaupten, die Zeichnungen aus einem Portfolio seien dazu da, den besten Ausstellplatz zu ergattern - da werden dir einige Künstler widersprechen 8)

Ich denke es ist viel von den persönlichen Vorlieben abhängig, wie so oft. Stünde ich vor der Wahl, ein Comic-Heft zu erwerben, so wären es mit Sicherheit nicht die Peanuts (die ich noch nie mochte :whistling: ), sondern eher aufwendige, kolorierte Graphic novels, weil ich das einfach mag, wie viele andere Leser auch. Ich kann mich erinnern, dass ich ein Geschichtsbuch in Comicversion hatte als ich so 8 oder 9 war. Sehr aufwändig und detailfreudig, war damals ein Verkaufsrenner. Und es war bewusst so gemacht, dass man immer wieder die Panels anguckt - was wir auch fleissig taten ;)




Und dann gibt es mindestens genauso viele Leser, die eben auf die Peanuts und solche ähnlichen Comics "abfahren", oder gar was Anderes suchen. Und das ist das Schöne: die unendliche Vielfalt in der Welt der Comics.


So gesehen bin ich wahrscheinlich nicht die richtige Person, um hier Tips zu geben, weil ich als Leserin mit solchen Comics von Haus aus wenig anfangen kann. Nichts destotrotz ist das Thema interessant und FrrFrr weiss mit dem Stift umzugehen.




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Peter L. Opmann

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Mittwoch, 16. März 2016, 18:52

"Elfquest" vielleicht? 8o In diese Richtung könnte gehen, was Du bevorzugst?

Jeder hat einen anderen Geschmack, auch bei Comics. Absolut richtig! Ich wollte nur meinen Geschmack beschreiben und stehe nicht an zu behaupten, jeder könne mit Deinen Comics nichts anfangen. Mitnichten!

Jedenfalls freut es mich, daß Du bei "Daphne" in den Gesichtern einen Ausdruck erkennen kannst.

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Mittwoch, 16. März 2016, 18:57

Klar kann ich das, weil sie gut sind. Auch wenn ich mir mit DIESER Leseart schwer tue, so bin ich nicht (ganz) auf den Kopf gefallen :D und mag gute Qualität. Muss gucken, was elfquest ist...(*neugierig sein*)

Nachtrag: nachgeguckt, ja, sowas, da hast du mich verstanden. Vielleicht weniger Manga, mehr Realität.
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Mittwoch, 16. März 2016, 21:55

Hmm, an den Comic kann ich mich tatsächlich nicht mehr erinnern. Daß Du mir den gezeigt hast, müßte wohl bei einer der Comicpartys gewesen sein, oder? Dann wäre das wirklich schon lange her.

Nein, den habe ich dir als Kopien in einem Brief geschickt. Das könnte so Anfang/Mitte der 90er-Jahre gewesen sein.


Du gibst das Gespräch wieder und hast keine Lösung. Das ist zwar vielleicht besser, als irgendeine Botschaft zu verkaufen. Aber die Frau, die im Comic vorkommt, könnte sich auf diese Weise ausgestellt vorgekommen sein.


Blöderweise habe ich das damals nicht kapiert. Allerdings dachte und denke ich noch immer, dass die Botschaft des Comics genau das ist, was meine Freundin mir damals so eindringlich schilderte, und was ich der Figur im Comic auf sehr verdichtete Weise in den Mund gelegt habe. Die Situation in den Behinderteneinrichtungen ist sicher nicht besser geworden. Denn es wird nach wie vor immer noch ein bisschen mehr gespart, vor allem am Personal. Der Blick auf Schwerstbehinderte ist allgemein wohl auch nicht liebevoller geworden. Der entsteht ja auch nicht von selbst.

Die Thematik ist sehr wichtig und ich finde es gut, dass du sie visualisiert hast. Allerdings empfinde ich ein Ungleichgewicht zwischen den Bildern und dem Text (deshalb hatte ich Schwierigkeiten, weiter zu lesen). Die Sprecherin und der Zuhörer zeigen fast immer denselben Gesichtsausdruck, und ich persönlich tue mich leichter, wenn die Emotionen auch etwas in der Zeichnung wiedergegeben werden. .


Eigentlich bin ich nicht der Ansicht, dass man grundsätzlich keinen Comic über Behinderte machen kann, aber ich kann das nicht, deshalb habe ich ja auch nur ein Sprechen über das Thema wiedergegeben. Geht das überhaupt als Comic? Kann durchaus sein, dass die Zeichnungen auch gar nicht zu Thema und Text passen. Aber ästhetisch sollten sie sein. (Vom Stil her sind sie vielleicht auch ein bisschen dem Zeitgeist der 90er geschuldet.) Emotionen kann ich ja nun wirklich zeichnen ('ne Menge anderes dagegen nicht), aber hier gehörte das für mich nicht so hin. Aber das gilt natürlich nur für mich. Dass du da mehr erwartest, kann ich nachvollziehen, so wie du es darlegst. Aber ich habe mehr auf die Worte gesetzt. Da war mir wirklich jedes einzelne wichtig. In dem realen Gespräch gab's auch nur ihr eindringliches Schildern und mein intensives Zuhören, soweit ich mich erinnere. Möglicherweise sahen wir dabei für andere ziemlich langweilig aus. Die Umgebung in dem Comic ist allerdings hier und da schon ein wenig anders als in der Realität. Ist dir gar nicht aufgefallen? :)

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Mittwoch, 16. März 2016, 22:29



Eigentlich bin ich nicht der Ansicht, dass man grundsätzlich keinen Comic über Behinderte machen kann, aber ich kann das nicht, deshalb habe ich ja auch nur ein Sprechen über das Thema wiedergegeben. Geht das überhaupt als Comic? Kann durchaus sein, dass die Zeichnungen auch gar nicht zu Thema und Text passen. Aber ästhetisch sollten sie sein. (Vom Stil her sind sie vielleicht auch ein bisschen dem Zeitgeist der 90er geschuldet.) Emotionen kann ich ja nun wirklich zeichnen ('ne Menge anderes dagegen nicht), aber hier gehörte das für mich nicht so hin. Aber das gilt natürlich nur für mich. Dass du da mehr erwartest, kann ich nachvollziehen, so wie du es darlegst. Aber ich habe mehr auf die Worte gesetzt. Da war mir wirklich jedes einzelne wichtig. In dem realen Gespräch gab's auch nur ihr eindringliches Schildern und mein intensives Zuhören, soweit ich mich erinnere. Möglicherweise sahen wir dabei für andere ziemlich langweilig aus. Die Umgebung in dem Comic ist allerdings hier und da schon ein wenig anders als in der Realität. Ist dir gar nicht aufgefallen? :)
Ja, das habe ich gesehen, das hat mir gut gefallen!

Ob man über Behinderte einen Comic machen sollte? Hm, ist wohl auch kulturell bedingt...letztens haben die hier eine Sendung gestartet, die gewisse Kontroversen ausgelöst hat, im Gesamten aber gut ankam. Kennst du vielleicht die Reihe "Bad Grandpa"? Sowas ähnliches wurde mit Behinderten gedreht, mit einem Team von Menschen mit Down-Syndrom, Kleinwüchsigen und Rollstuhlfahrern. Recht irre Szenen mit versteckter Kamera. Zum Beispiel im Supermarkt, wo Menschen mit Down-Syndrom Tüten einpacken, und sich ungeniert an den Einkäufen bedienen, so als Snack zwischendurch. Menschen, die ihre eigene Behinderung aufs Korn genommen haben, und so das Umfeld etwas schockiert haben...

Kann man gut finden oder nicht, aber es war ein Ansatz, anders mit dem Thema umzugehen. Wie so etwas in einem Comic aussehen sollte??? Sehr heikle Frage...
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Freitag, 18. März 2016, 21:03

@BetweenTwoWorlds: Die Serie "Bad Grandpa" kannte ich nicht. Hab' im Internet nachgeschaut. Schön anarchischer Humor. Mir gefiel vor allem das hier: https://www.youtube.com/watch?v=wBQn-oPqdrA

Sowas ähnliches wurde mit Behinderten gedreht, mit einem Team von Menschen mit Down-Syndrom, Kleinwüchsigen und Rollstuhlfahrern. Recht irre Szenen mit versteckter Kamera. Zum Beispiel im Supermarkt, wo Menschen mit Down-Syndrom Tüten einpacken, und sich ungeniert an den Einkäufen bedienen, so als Snack zwischendurch. Menschen, die ihre eigene Behinderung aufs Korn genommen haben, und so das Umfeld etwas schockiert haben...

Das klingt schon interessant. Aber ich fand auch ganz gut, was der SWR im deutschen Fernsehen ab 2006 gesendet hat, nämlich ein Talkshow-Format namens "Guildo und seine Gäste". Gastgeber Guildo Horn gab dort Menschen mit geistiger Behinderung ein Forum, indem er mit ihnen über die vergangene Woche plauderte. Alle waren aus seinem eigenen Bekanntenkreis, denn er hatte vor seiner Schlagerstar-Laufbahn als Pädagoge und Musiktherapeut in Behinderteneinrichtungen gearbeitet. Ich habe nur ein paar Folgen gesehen. Ich fand das klasse. Man hat einfach Leute mit ihren Hobbies und ihrer Lebensfreude erlebt. Und Guildo Horn hat ihnen einfach die Scheu genommen. Das war sehr schön und gar nicht schrill oder effektheischend. Es wurde auch niemand vorgeführt. Einfach nur eine kleine, eher stille Sendung, die Menschen porträtiert hat, die zufällig geistig behindert waren.

Aber diese fitten Behinderten sind Agierende, verstehen (hoffentlich) was sie da im TV machen und welche Wirkung das haben kann. Sie haben nicht viel mit Schwerstmehrfachbehinderten zu tun, um die es in dem Comic geht. Das sind Menschen, die kein bisschen selbstbestimmt leben können, weil sie z. B. ständig auf Hilfe von anderen angewiesen sind und z.T. ihre Bedürfnisse nicht mitteilen können. Ob sie gerade Schmerzen haben und wo, können sie z.B. nicht sagen oder zeigen. Es ist vielleicht gar nicht möglich zu erkennen, was genau sie wahrnehmen und verstehen, oder weshalb sie jetzt gerade so verstört zu sein scheinen etc. Vielleicht muss man manchmal wirklich jahrelang und sehr wachsam mit einem Menschen umgehen und ihn beobachten, um ihn verstehen zu können. Darum geht es in dem Gespräch: dass da nicht jeder, der ein bisschen nett ist und keine Berührungsängste hat, so einen Pflege-Job mal ein paar Wochen oder Monate machen kann, und mehr braucht's da nicht. Ich will nicht sagen, dass das so ist. Ich habe selbst kaum Kontakt zu Behinderten. Meine Frau arbeitet zwar auch mit Behinderten in einer Werkstatt, aber das ist eben nicht das Gleiche. Doch schon da merkt man ja, dass was falsch läuft, dass Heilpädagogik unter ökonomischem Sachzwang nur möglich ist, wenn alle über ihre Kräfte gehen. Aber wie lange halten die das durch?

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Sonntag, 27. März 2016, 00:13

Da mögen wir beide die gleiche Folge am besten :D

Interessant mit Guildo Horn, wusste gar nicht, dass er in diesem Bereich tätig war...

Schwerbehinderte Menschen sind ein anderer Fall...habe es nicht direkt verstanden, dass es um sie in deinem Comic geht ...das ist klarerweise etwas Schwieriger, in Bildern darzustellen, da hast du Recht, dass man sich damit auf ein sehr dünnes Eis begibt!
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Dienstag, 9. August 2016, 22:43

Wie bleibt man am Zeichnen, ohne sich durch Leistungsdruck selbst zu sabotieren? Heißes Thema für mich. Ich mache es jetzt folgendermaßen:

Habe mir ein schönes Skizzenbuch gekauft und taufrische Tuschestifte. Zeichnen möchte ich - Überraschung! - einen Western, naja, wird wohl eher einer der etwas skurrileren Art. Die Geschichte habe ich mir grob zurechtgelegt, aber ich zeichne jetzt ohne viel Planung los, einfach von Panel zu Panel, wie ich es als Kind gemacht habe. Ich feile nicht am Text oder am Seitenlayout und zeichne auch das, was ich eigentlich nicht zeichnen kann, ohne Bleistiftvorzeichnung und ohne vorher Studien zu betreiben, weil ich dazu keine Lust und auch nicht die Zeit habe. Bis jetzt zeichne ich zuerst mit ganz dünner Strichstärke und ziehe dann mit dickerer Stärke nach. Mein Stil darf ruhig zwischendurch wechseln. Bis jetzt habe ich mit Buntstiften koloriert, aber ich werde auch Aquarellfarben ausprobieren und vielleicht mal nur mit schwarzer Tusche und Pinsel zeichnen, wenn ich Lust habe. Zwischendurch blättere ich gerne in den beiden tollen Bänden von "Es war einmal in Amerika" (Disney-Taschenbücher / Zeichner fast immer: der geniale Massimo de Vita), denn da ist so ziemlich alles an Ambiente zu finden, wie man's für einen Western braucht. Habe nicht vor, konkret abzuzeichnen, aber ich brauche Bilder, um mir was vorstellen zu können. Auch für die Farbgebung habe ich mir ein paar Comics rausgelegt, die ich schön koloriert finde. Werde mich grob davon leiten lassen, wenn ich möchte.

Wie man an den ersten Seiten sieht, sind die Zeichnungen eher grottenschlecht, deshalb werde ich auch erst mal keine weiteren posten (nur falls mir mal was richtig gut gelingt :) ). Es geht mir ums Zeichnen selbst. Ich möchte mich der unbekümmerten Freude am Machen wieder annähern. Ich merke leider, wie schwer mir das bisher fällt. Immer ist da im Hinterkopf die Angst vor dem Ergebnis und noch mehr Angst vor der entmutigenden Stimme: "Streng dich an!" Aber seit ich mit dem Buch angefangen habe, kommt auch zaghaft wieder die Freude durch und die Ungeduld, wann ich endlich wieder weitermachen kann.

Wie geht ihr eigentlich mit Blockaden um (falls ihr welche habt)?


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Dienstag, 9. August 2016, 23:33

Ich habe sowas auch mal gemacht – ist natürlich schon viele Jahre her. Es war weder ein Fehlschlag noch ein Erfolg; ich habe diesen Comic nach – ich weiß nicht mehr genau – zehn Seiten abgebrochen. Kurioserweise habe ich genauso wie Du gezeichnet: ohne Vorzeichnungen, aber mit dünnem und dickem Filzstift. Also ich habe praktisch mit dem dünnen Filzer vorgezeichnet und dann die Linien, die richtig aussahen, hervorgehoben. Bei mir war aber alles schwarz-weiß (wenig überraschend).

Ich habe das aber nicht wegen einer Blockade gemacht, sondern nur als Experiment. Gescheitert ist die Sache letztlich an der Story – ich wußte einfach nicht, wohin ich damit überhaupt wollte. Mein Traum war immer, ein Setting zu erschaffen, in dem die Geschichte von selbst immer weitergeht (wie „Spider-Man“, aber ich wollte keine Superheldenklischees, sondern etwas aus dem Alltag).

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Freitag, 12. August 2016, 02:27

Western-Comic habe ich schon ganz lange nicht mehr gelesen :) Die Seiten sind soweit ansprechend, die Kolorierung ist gut, und die Zeichnungen lebendig. Grottenschlecht ist es wirklich nicht, es hat durchaus Charme ;-)

Freude ist das Wichtigste dabei. Ich persönlich lasse die Geschichte immer locker fliessen....klar, ich feile sie in Gedanken aus, aber wenn einmal der Stift in der Hand ist, folge ich meinem Instinkt. Kopfhörer, mein "Soundtrack" an, Telefon aus, und die BTW-Welt gehört mir. Manchmal tut eine Pause von ein paar Wochen gut, um Blockanden zu überwinden. Und wenn du dich dann nicht mehr vom Blatt halten kannst, ist es der richtige Zeitpunkt, um weiter zu machen :thumbup:
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Freitag, 12. August 2016, 20:00

Danke, tut mir gut, alles was du da schreibst. Sich selbst Druck machen, ist wirklich übel, denn was soll dann noch locker fließen können? Und Gott sei Dank muss ich ja nicht vom Zeichnen leben. :)

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kimo

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Freitag, 31. März 2017, 12:01

Knax

Hallo Frr Frr

Ist zwar schon etwas her als du das gepostet hast, aber der Comic über die motosensorische Einlage nach Knax ist klasse.

Wir habe uns auf Arbeit köstlich darüber amüsiert. (Wir bauen nämlich dieses Grauen). Die Chefin dachte sogar, das es ev eine Idee wäre einen Comic über unsere Abläufe für unsere Kunden anfertigen zu lassen.

Liebe grüße

kimo

FrrFrr

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Samstag, 1. April 2017, 15:20

Haha! Das ist witzig! :D Ich bau' die nämlich auch in unserer Firma (und mache das sogar recht gerne). Ich soll mir jetzt was für die Schaufenstergestaltung zu dem Thema einfallen lassen. Weia! (Ich hab's nicht so mit Dekorativem.) Aber dann habe ich auch an irgendwas Cartooniges gedacht, und schon erscheint mir die Aufgabe nicht mehr ganz so furchtbar. :)

arno

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Freitag, 5. Mai 2017, 16:59

Zu deinem Behinderten-Comic:

Seite 2, die Sache mit dem Helm versteh' ich nicht.

Soll der unsichtbar bleiben?

FrrFrr

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Freitag, 5. Mai 2017, 21:25

Danke, Arno, dass du nachfragst. Freut mich sehr. Also, bei der Sache mit dem Helm geht's darum, dass der Frau ein Schutzhelm aufgesetzt wurde, damit sie sich nicht mehr selbst verletzen kann, was ja auch richtig ist. Aber damit hat man ihr auch die Möglichkeit genommen, sich selbst zu spüren. Um ihr Berührung und schöne Sinneserfahrungen zu ermöglichen, ohne sich dabei zu verletzen, müsste man sich mit ihr beschäftigen, also Zeit und Zuwendung geben. Hat sie aber nicht bekommen. Nur diesen Scheißhelm. Ohne Sinnesempfindungen geht aber jeder Mensch ein. Wenn ein Mensch nicht selbst "losgehen" kann, um solche Sinneserfahrungen zu finden, kann man ihn nicht so behandeln. Vordergründig ist es eine Schutzmaßnahme, aber eigentlich ist es unmenschlich.

Schoenii

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Samstag, 6. Mai 2017, 14:55

Dein Western-Comic find ich super - gibt bzw wird es davon noch mehr zu sehen geben? :)

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