Dazu fällt mir ein: Ich hatte mal eine nicht sehr angenehme Begegnung mit Howard Chaykin (das ist ein Vertreter von New Marvel; eine seiner ersten Arbeiten war die Comicversion von "Star Wars" 1977).
Er war Gast bei Panini beim Comic Salon Erlangen, und ich dachte, ich interviewe ihn mal. Ich habe am Stand mehrmals nach ihm gefragt, aber er war jedesmal nicht da oder hatte keine Zeit. Schließlich sagte mir ein Verlagsvertreter: "Da hinten sitzt er. Sie haben zehn Minuten Zeit, dann hat er einen anderen Termin."
Damit hatte ich nicht gerechnet; ich hatte dann schon etwas Bammel, mit einem Amerikaner Englisch zu reden, und Fragen überlegt hatte ich mir auch nicht. Über die späte Marvel-Phase ab Ende der 70er Jahre weiß ich nicht so viel. Und Chaykin hat mich dann voll auflaufen lassen. Ich fragte ihn, wie es gewesen sei, für mehr Freiheiten für die Zeichner bei Marvel zu kämpfen (davon hatte ich gehört, daß er da eine der Leitfiguren war), und er sagte trocken, ihm sei es beim Comiczeichnen immer nur ums Geldverdienen gegangen. Er belächelte mich und meinte, ich sei eben ein Fanboy und wisse nicht, wie das Geschäft funktioniert.
Irgendwie hat er sich aber wohl doch geschmeichelt gefühlt. Ich fragte dann noch, wie es ihm auf der Convention in Germany gefällt. Da wurde er plötzlich ganz persönlich und meinte, er sei sehr oft in Europa und überlege auch, ob er mit seiner Frau ganz herziehen solle, aber lieber nach Südfrankreich, denn hier sei es ihm zu kalt. Das war mir fast zu persönlich...
Jedenfalls gab es dann später noch eine Talkrunde mit ihm als Ehrengast, und als er reinkam, sah er mich (es waren wohl 200 Zuschauer da) und grüßte mich. Vielleicht hat er mich auch deshalb erkannt, weil ich für ihn der bescheuerte Fanboy war...
Ich sehe gerade, das Interview ist noch im Net:
http://titelmagazin.com/artikel/19/7554/howard-chaykin.html