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Peter L. Opmann

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Freitag, 18. Mai 2018, 07:51

Internationaler Comic Salon 2018

Nur noch etwa zwei Wochen bis zum Comic Salon in Erlnagen. Wer noch nicht da war: Das empfiehlt sich auf jeden Fall.

Ich habe eine Vorschau geschrieben: https://titel-kulturmagazin.net/2018/05/…salon-erlangen/

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Kim (18.05.2018)

Peter L. Opmann

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Donnerstag, 31. Mai 2018, 07:53

Ich mache mich dann auf den Weg zum Comic Salon; heute abend will ich hier mal erste Eindrücke schildern (wenn's nicht zu spät wird).

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Kim

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Donnerstag, 31. Mai 2018, 08:40

Bon voyage und ja: Eindrücke werden gern gelesen! :)

FrrFrr

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Donnerstag, 31. Mai 2018, 13:35

Besuchst du auch die Ausstellung im Kreuz & Quer, Peter? :)

Hate

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Donnerstag, 31. Mai 2018, 17:05

Comicsalon Erlangen auf Twitter

Entweder @Comic_Salon_ER
https://twitter.com/Comic_Salon_ER

oder #cse18
https://twitter.com/search?f=tweets&vert…3cse18&src=typd

Peter L. Opmann

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Donnerstag, 31. Mai 2018, 22:03

@ FrrFrr: Weiß ich noch nicht. Interessieren würden mich diese biografischen Comicreportagen schon, aber ich weiß noch nicht, ob und wann ich Zeit dazu habe.

Heute habe ich die Zeit auf dem Salon hauptäschlich damit verbracht, mir drei Vorträge/Diskussionen nacheinander anzuhören. Ich hatte danach noch eine weitere Diskussion geplant und wollte auch noch zur Verleihung des ICOM Independent Comic Preises, aber nach dem dritten Vortrag war ich in ein Gespräch mit dem Referenten verwickelt, so daß mein zeitplan durcheinander geriet. Und mit der Preisverleihung wurde es mir dann auch zu viel.

Zum Salon selbst: Ich habe mich hauptsächlich zunächst mal in den drei Zelten der Messe umgesehen. Ich hatte den Eindruck, es war heute mehr los, als an den Donnerstagen früherer Jahre, aber gerade durch die Zelte ist das schwer zu beurteilen. Die drei Zelte waren aber jedes eine Welt für sich. Das größte Zelt (A) mit den namhaftesten Ausstellern (Carlsen, Egmont, Panini, aber auch Zwerchfell, Schwarzter Turm oder Gringo) war sehr voll. Ich bin ein wenig durchgegangen, aber habe mir einige der Gänge gespart und bin nicht an jedem Stand vorbeigelaufen. Im mittleren Zelt (B) war es relativ leer; hier gibt es 20 Aussteller, alle nicht sehr bekannt, über die man sich auch schnell einen Überblick verschafft hat. Im dritten Zelt (C), das möglicherweise noch etwas größer ist als B, waren die Hochschulen, die Comicklassen haben, und die Kleinstverlage, beziehungsweise Einzelaussteller. Da war wieder etwas mehr los, aber man konnte ohne Probleme hindurchgehen. Ich denke, bei den Hochschulständen gab es jeweils etwa drei Standbetreuer, aber es waren sicherlich 20 oder mehr Studenten mitgereist. Bei den Kleinverlagen fiel angenehm auf, daß sie alle einen gleich guten Platz hatten. In der Stadthalle sind sie meist in hinteren Gängen oder entfernten Balkonen untergebracht, so daß dort von vorneherein weniger Leute hinkamen.

Zu den Vorträgen:

Zuerst habe ich mir ein Interview mit vier Studenten zum Thema "Comic-Ausbildung an der Hochschule?" angehört. War interessant, klang aber nicht sehr vielversprechend. Es gibt in Deutschland heute 18 Hochschulen, an denen man Comiczeichnen studieren kann, aber es gibt wohl noch keinen eigenen Studiengang Comic.sondern man wird eigentlich hingeführt, seinen eigenen Zeichenstil zu entwickeln. Folgerichtig will keiner der vier Studenten später Comiczeichner werden. Es ist ja auch nach wie vor noch schwierig, davon wirklich leben zu können. Und wenn die Leute ihren eigenen Stil entwickelt haben, haben sie vielleicht auch keine große Lust, Comics für einen Markt zu produzieren, also sich nach dem Publikumsgeschmack zu richten.

Das nächste Gespräch drehte sich um "30 Jahre Zwerchfell Verlag". Da bin ich aus alter Verbundenheit hingegangen, weil ich die Macher, Christian Heesch, Stefan Dinter und Christopher Tauber, schon lange kenne. Im Publikum saßen auch Leute wie Joachim Guhde oder Rudolph Perez, also etliche Fanzine-Größen aus den 80er und 90er Jahren. Zu meinem Erstaunen fiel der Name meines früheren Fanzines PLOP sehr häufig. Es zeigte sich wieder mal, für wie viele Leute das ein Einstieg in die Szene und das Mittel zum Knüpfen von Kontakten war (auch zwischen Heesch und Dinter).Zwerchfell hat sich von diesen Fanzine-Anfängen zu ganz ordentlichen Verkaufserfolgen entwickelt und hat mindestens zweimal Zeichner und Serien von Ehapa übernommen, die dort nicht liefen und bei Zwerchfell dann zum Erfolg wurden. Das Problem für Zwerchfell war, daß ein Wachstum zum richtig professionellen Verlag Kapital erfordert und somit ein Risiko bedeutet hätte, das die Drei lieber doch nicht übernehmen wollten. Schön dagegen ist, daß sie Comics machen, die ihnen gefallen und nicht solche, von denen sie sich gute Verkaufszahlen versprechen. Das kann man machen, wenn man von dem Verlag nicht leben muß.

Dann ging ich zu einem Vortrag über die Schlümpfe. Er ging von der Bwehauptung aus, diese "Spirou"-Serie von Delporte und Peyo sei ziemlich simpel und Kinderkram. Der Referent mente dagegen: Es sind zwar Comics für Kinder, aber sie sind sehr sorgfältig und kunstvoll gemacht. Er zeigte hauptsächlich (und am Beispiel des Albums "Schlumpfissimus"), daß bei den Schlümpfen Grundregeln einer Abenteuergeschichte befolgt werden. "Schlumpfissimus" folgt etwa dem Muster der Heldenreise. Es werden sehr überlegt Gags eingesetzt, die teilweise dann doch nur Erwachsene verstehen können und die häufig aufwendig entwickelt werden und sehr gut funktionieren. Grafisch hat es Peyo geschafft, immer ganz deutlich zu zeigen, was zu sehen ist. Franquin meinte, das auch aus fünf Meter Abstand zu erkennen. Es ist also ein sehr anschaulicher Zeichenstil, wenn auch vielleicht nicht so kunstvoll ausgearbeitet wie der von Franquin selbst. Fazit: Die Schlümpfe sind viel mehr als schnell hingeworfene Unterhaltung. Ich hatte am Ende an den Referenten noch einige Fragen, etwa, wie die Zusammenarbeit von Delporte und Peyo genau aussah und wie viel Zeit sie für ein Album hatten. Der Gang vor dem Vortragssaal war aber nicht der beste Ort für ein Gespräch, und so wollen wir uns morgen nochmal zusammensetzen.

Eigentlich wollte ich nach den Schlümpfen noch zu einem Gespräch über das Cinematic Universe von Marvel, aber das hatte inzwischen längst angefangen. Vielleicht ist das aber nicht so schlimm, denn der letzte Marvel-Film, der mir richtig gefallen hat, war "Iron Man 3" (2013), mit Abstrichen noch "Ant Man" (2015). Ich bin nicht sicher, ob da überhaupt noch etwas Gutes (für meine Ansprüche) kommt.

Ansonsten bemühe ich mich, morgen auch wieder etwass zu posten. Vielleicht sehen wir uns ja in Erlangen.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Peter L. Opmann« (31. Mai 2018, 22:09)


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Freitag, 1. Juni 2018, 22:35

Heute habe ich's ruhiger angehen lassen. Es gab einige Veranstaltungen zum Thema Reportage-Comics / Comicjournalismus, aber zum einen wollte ich nicht wieder Stunden dafür aufwenden, zum anderen war ich nicht sicher, ob diese Vorträge und Diskussionen wirklich interessant werden würden.

Erstmal bin ich FrrFrrs Wunsch gefolgt und habe eine Führung durch die Ausstellung "Ach, so ist das" mitgemacht. Da zeichnet also eine Psychologin seit fünf Jahren nebenbei Comics über Gender-Themen. Diese Comics sind inzwischen in zwei Bänden beim Zwerchfell Verlag erschienen; es gibt die Ausstellung, die bisher an 200 Orten im In- und Ausland gezeigt wurde (auch in osteuropäischen Ländern, wo Homosexualität eigentlich nicht geduldet wird), dazu Workshops und Vorträge. Ein Verein namens "Trotzdem" unterstützt das Projekt ehrenamtlich. Die Comics basieren alle auf wahren Geschichten, sollten das Thema anfangs humorvoll aufarbeiten, aber seit die Zeichnerin von den Problemen repressiver Gesellschaften erfuhr, haben viele Comics auch einen ernsten Ton. Die Führung war nicht allzu informativ, die Ausstellung selbst ist auch recht klein (ich schätze, man sieht etwa 30 Comicseiten und Einzelbilder). Am Ende habe ich mich noch erkundigt, wie die Raktionen des Publikums auf die Ausstellung ausfallen. Da hieß es, fast alle Betrachter seien von den Comics begeistert. Einmal habe es einen kleinen Anschlag auf die Ausstellung gegeben (ein Plakat wurde zerstört). Sandra, die die Führung machte, meinte, das Projekt sei noch nicht groß genug, um in irgendeiner Form angegriffen zu werden. Was sie stark hervorhob, war, daß die Ausstellung hier beim Comic Salon in den Räumen einer freikirchlich-evangelischen Gemeinde stattfinden kann; daß die evangelische Kirche sehr tolerant ist, war mir aber bekannt. Wen der Comic näher interessiert: http://www.achsoistdas.com

Danach habe ich versucht, meine beiden Comichefte mit "Daphne erstarrt" an Ständen befreundeter Leute auszulegen, was schließlich beim ICOM klappte. Im Gegenzug habe ich auch einmal etwa eineinhalb Stunden lang den Stand betreut - in dieser Zeit konnte ich leider keines meiner Hefte verkaufen. Ein paar Leute haben sie aber mal in die Hand genommen und durchgeblättert, was ich schon positiv finde.

Am Nachmittag habe ich mit Uwe Zimmermann noch einmal ein Interview über seinen Schlümpfe-Vortrag geführt. Das hat etwas gedauert; wir wollten erst am Edition-Alfons-Stand, an dem er war, reden, dann zogen wir wegen des Trubels im Zelt in den Schloßpark und dann nochmal in ein Café am Rand des Parks, weil wir beide gern einen Milchkaffee trinken wollten. Dann haben wir erst einige Zeit über Schlümpfe-Zeichentrickfilme gesprochen, was ich fürs Interview nicht verwenden möchte. Aber alles in allem war das Interview dann doch informativ und interessant, und wir haben dann länger als eine Stunde dafür gebraucht. Aber er hatte anscheinend genug Zeit dafür. Ich hatte mit einer Dauer von etwa einer halben Stunde gerechnet.

Weiter habe ich mich mit Holger Bommer von Gringo Comics über das Geschäft von Kleinverlagen und mit einem Designstudenten namens Nicolas Dostal (einem Wiener) über das "Comic-Studium" (das es ja so nicht gibt) unterhalten. Bei der Edition Alfons habe ich ein Sekundärwerk über die Publikationsgeschichte des Magazins "Schwermetall" gekauft und mir vom einstigen Chefredakteur Achim Schnurrer signieren lassen (er schrieb: "Für Andreas in Erinnerung an PLOP"). Danach bin ich nochmal durch die Messezelte gezogen, auch um Sticker für das diesjährige Stickeralbum einzusammeln, und das war's dann auch schon soweit für heute. Ich habe die Zeit nicht so ganz effektiv genutzt, aber ich bin mit dem Tag nicht direkt unzufrieden. - Morgen mehr.

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Samstag, 2. Juni 2018, 14:29

Danke für Deine Schilderungen vom Salon, die Du hier mit uns teilst. Besonders interessant finde ich das mit den Schlümpfen. Das hätte ich mir auch gern angehört. Wie Asterix sind die Schlümpfe ein Beispiel für Comics, die in mehreren Ebenen funktionieren: Als Kindercomics, aber auch mit Inhalten für Erwachsene. Gerade der Band Schlumpfissimus, in dem es um Macht, Korruption und Größenwahn geht, ist ein gutes Beispiel dafür.

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Samstag, 2. Juni 2018, 16:45

Es war wirklich interessant. Ich kenne mich mit den Schlümpfen nicht besonders gut aus und habe nicht alle Alben (nicht mal alle von Peyo) gelesen. Aber mir ist die Geschichte "Schlumpfonie" in Erinnerung geblieben. Die fand ich immer schon - und auch heute noch - sehr spannend, obwohl sie für Kinder ist und in dieser seltsamen Ritter-Zauberer- Welt spielt (das ist natürlich eigentlich die Welt von "Johann und Pfiffikus"). Und das fand ich jetzt bestätigt: Die Schlümpfe sind zwar für Kinder gedacht, aber das bedeutet nicht, daß die Alben simpel, albern oder doof sind.

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Samstag, 2. Juni 2018, 21:39

Heute habe ich mich auf das große Thema dieses Salons konzentriert: Comic-Reportagen.

Zuerst habe ich einen desorientierten Bayreuther zur traditionellen Samstags-Comicbörse begleitet. Die war diesmal nicht im Einkaufszentrum gegenüber der Stadthalle, sondern im E-Werk. Er hatte sich offenbar nicht informiert und nur gemerkt, daß es im Einkaufszentrum keine alten Comics zu kaufen gab. Im E-Werk war's aber ziemlich eng und voll, so daß ich dort nicht lange geblieben bin.

Es gab dann zwei Vorträge. Zunächst einen zur Geschichte der journalistischen Bilderzählung. Da wurden Flugblätter der frühen Neuzeit einfach zu den Comics gezählt. Damals konnten die meisten Leute nicht lesen und schreiben, so daß die Information hauptsächlich durch Bilderfolgen vermittelt wurde. Ab etwa 1800 besuchten immer mehr Leute die Schule. Nun gab es Zeitungen, und Bildergeschichten wurden erst humoristisch und wurden dann in Beilagen verdrängt - das waren die ersten "richtigen" Comics. Zunehmend galten die Bildsequenzen dann als Lesestoff für Kinder.Die journalistischen Comics sind laut diesem Vortrag aus dem US-Underground hervorgegangen. Dann gab es noch einen Vortrag über rasende Comic-Reporter. Interessant: Das waren oft Frauen, und zwar ziemlich emanzipierte, wie "Jane Arden" oder "Brenda Starr". Später kam noch die Vampir-Reporterin "Becky Burdock". Es wurde auch darauf hingewiesen, daß Lois Lane die weitaus bessere Journalistin ist als Clark Kent ("Superman"). Aus dieser Ecke betrachtet, kamen die Comic-Reportagen dann dadurch ins Spiel, daß die Autoren selbst in die Geschichte einstiegen.

Anschließend habe ich die Ausstellung "Zeich(n)en der Zeit" besucht.Da gibt es nur einen relativ kurzen Verweis auf die Geschichte der Comic-Reportage, und dann wird hauptsächlich gezeigt, was es heute so gibt in Deutschland, in USA und im frankobelgischen und holländischen Bereich. Das war aber durchaus aufschlußreich, und ich war auch überrascht, wie viele Comiczeichner reportagehafte Comics zeichnen. Guy Delisle wird mit der Bemerkung zitiert: "Ich mache eine sehr langsame Form der Reportage." Es dauert natürlich Wochen und Monate, bis so eine Comic-Reportage fertig ist.

Noch ein allgemeines Zitat von Egon Erwin Kisch, das mir gefallen hat: "Journalisten sind Leute, die am Nachmittag über die Lösung eines Problems berichten, von dem sie am Vormittag noch nie gehört hatten." (nicht ganz wörtlich)

Am Nachmittag habe ich mir noch eine Podiumsdiskussion über Comic-Sekundärliteratur angesehen. Die Leute, die auf dem Podium saßen, sind alle Comicsammler. Das sind möglicherweise die einzigen Comicfans, die sich wirklich für Informationen über Comics, ihre Herstellung, ihre Entwicklung und ähnliche Umstände des Marktes interessieren. Es wurde nämlich beklagt, daß es allgemein nur lückenhafte Informationen gibt und Sekundärmedien wenig nachgefragt werden, was ja auch ein Grund für ihren zweifelhaften Zustand ist (in Deutschland - in anderen Ländern sieht es anders aus).

Zum Schluß habe ich noch ein paar Comics eingekauft, die ich nicht den ganzen Tag mit mir herumschleppen wollte. Im übrigen habe ich heute, aber auch schon an den beiden Tagen davor, eine Menge Bekannte getroffen oder auch mich mit Leuten unterhalten, die ich bisher nicht oder kaum kannte.

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Montag, 4. Juni 2018, 07:53

Gestern, am letzten Tag des Festivals, habe ich hauptsächlich versucht, mir noch all das anzusehen, was ich bis dahin nicht geschafft hatte, vor allem einige Ausstellungen. Man muß aber sagen, daß die Ausstellungen unter der Sondersituation doch etwas gelitten haben. Im Kongreßzentrum kann man dafür den Theatersaal nutzen. Etwas Vergleichbares gab es in diesem Jahr nicht. Auch der Redoutensaal, wo Jeff Lemire und Flix gezeigt wurden, ist deutlich kleiner.

Persönlich hatte ich ein schönes Erlebnis: Das Interesse für meine beiden "Daphne"-Comics hielt sich allgemein sehr in Grenzen. Auch Leute, die ich direkt ansprach, ob sie sich für die Hefte interessieren, winkten häufig ab. Gestern kam aber plötzlich Björn Laser (einst Mitarbeiter des legendären Magazins "SI-Kartuun") auf mich zu und rief: Halt, was hast du da? Nicht wegpacken! Gib her! Ich kaufe das!" Die beiden Hefte erinnerten ihn an PLOP, und er ist immer noch großer PLOP-Fan. Ach, wäre sowas doch häufiger vorgekommen...

Dann habe ich die Abschluß-Konferenz "Nach dem Salon ist vor dem Salon" besucht. Da wurde erstmals offiziell verkündet, daß die Zahl der Besucher beim Salon deutlich größer war als in früheren Jahren. Die Rede war von rund 30 000 Besuchern (genaue Zahlen gibt es nicht). Das lag sicherlich an den drei zentralen Zelten mitten in der Stadt. Da im Zelt der Hochschulen und der Einzelkünstler (C) freier Eintritt war, sind dort auch viele Erlanger Bürger hingegangen, die sonst nicht den Salon besuchen. Zelt C fiel auch durch ein ziemlich lebhaftes Bühnenprogramm auf (ich war dort allerdings nur bei einer Diskussionsveranstaltung). Es wurde berichtet, bei zwei Veranstaltungen zum Thema Feminismus habe es sogar "Krawall" gegeben, was sehr positiv bewertet wurde ("endlich mal was los"). Beinahe wäre es wieder zu einem Tumult gekommen, weil die Carlsen-Redakteurin, die einzige Frau auf dem Podium, kritisierte, daß hier schon wieder Männer über Themen redeten, die doch Frauen angingen.

Zum Schluß habe ich mich noch ein bißchen an den ICOM-Stand gesetzt und ein paar nette Gespräche mit Besuchern geführt. Fazit: Auch für mich ein rundum gelungener Salon. Sogar die Heimfahrt lief - trotz Ende der Pfingstferien - so gut wie reibungslos.
»Peter L. Opmann« hat folgendes Bild angehängt:
  • 032.jpg

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Dienstag, 5. Juni 2018, 08:24

Genau wie Björn Laser gehöre auch ich zur Zielgruppe für dein "Projekt Daphne". Wann komt also Band drei? :D
Deine Review vom Comicsalon ist echt klasse geworden. Schade, dass ich nicht dabei sein konnte. Aber so gabs ja ein paar gute Einblicke. Danke! :)

Peter L. Opmann

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Dienstag, 5. Juni 2018, 09:05

Erscheinungstermin wird Februar 2019 sein - wenn nichts dazwischenkommt. :rolleyes:

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Mittwoch, 6. Juni 2018, 07:59

Hier ist ein längerer Artikel von mir zum Comic Salon: http://titel-kulturmagazin.net/2018/06/0…-erlangen-2018/

Ich habe noch zwei weitere geschrieben; die kommen dann wohl nächste Woche.

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Mittwoch, 6. Juni 2018, 17:07


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Mittwoch, 13. Juni 2018, 09:35

Hier noch ein Interview, das ich beim Comic Salon geführt habe:

http://titel-kulturmagazin.net/2018/06/1…uwe-zimmermann/

Thema ist die klassische Serie "Die Schlümpfe".

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