Kims Comiczeichenkurs Forum

Besser! Aber ich frage mich doch: Was fehlt bei dem Panel eigentlich noch?

Ja, viel eindeutiger.

Je nachdem wie heftig die "Spritzer" aus den Pflanzen sind, könntest du diese mit Strichen intensivieren.

Der Typ, der da stand, könnte natürlich inzwischen weggegangen sein.

Anbei eine Skizze.
Die Linien verwendet man auch wenn man eine hohe Geschwindigkeit / Wucht darstellen möchte.

Ja, jetzt ist Bewegung drin.

Sehr gut

Eine Gliederpuppe habe ich. Aber seit ich ein Smartphone habe mache ich lieber Fotos mit der entsprechenden Körperhaltung und zeichne es so dann ab.
Ich habe das Gefühl die Hände sind im Verhältnis zum Kopf zu klein dargestellt. Versuche einmal ein Selfie von dir mit der Hand auf Kopfhöhe zu machen.

Beim Händezeichnen verrenke ich mir auch öfter mal den Arm, um mir meine Hand in entsprechender Position anzugucken. Ein Handspiegel hilft auch oft weiter, vor allem bei Mimik. Und manchmal musst du dann eben vor einen großen Spiegel. Wegen der Proportionen schau dir einfach die Längenmaße an, also z.B. ist die Hand so lang wie das Gesicht? Was ist im Stehen auf Höhe der Hand bei locker herabhängendem Arm? Etc.
Aber bei allem, was nicht mit Figuren zu tun hat, benutze ich fast nur noch die Google-Bildersuche. Ich weiß manchmal gar nicht mehr, wie ich das früher ohne Computer gemacht habe. Doch ich weiß es: Meine alten Comics nach geeigneten Beispielen duchsucht, oder in die Bücherei gerannt, um mit dicken Bildbänden wieder rauszukommen...

Wir leben doch in einer richtigen Bilderwelt. Wir sind ständig umgeben von Bildern, auch von Fotos.

Erstmal finde ich es bemerkenswert, daß Du kein Smartphone hast - ich dachte so langsam schon, ich wäre der einzige, der noch übriggeblieben ist.

Und woher bekommt man die Bilder, wenn man kein Smartphone hat? FrrFrr hat ja schon einiges genannt. So ist es bei mir: Ich lese Zeitungen und Zeitschriften; schau Dir auch die Anzeigen an, nur der Bilder wegen natürlich. Ich habe einen großen Stapel Modeprospekte und Kataloge - hilfreich bei Faltenwürfen, aber auch bei Gesichtern. Buchcover, die Bilder an der Wand. Manchmal nehme ich auch einen kleinen Skizzenblock mit, wenn ich Freunde oder Bekannte treffe. Die müssen allerdings tolerant sein, denn ich bin kein Meisterporträtist. Und die Welt draußen ist auch voller Werbung: Plakatwände, Litfaßsäulen, Kinoplakate, Veranstaltungsplakate und so weiter. Nicht immer gibt's die Möglichkeit oder ergibt sich die Gelegenheit, sowas abzuzeichnen. Aber ich will mal alles mögliche aufzählen.

Das Wichtigste ist: Such' nicht nur speziell nach dem Bild, das Du gerade brauchst. Zeichne auch zur Übung. Wenn Du das eine Weile machst, dann brauchst Du die Vorlagen oft gar nicht mehr.

Zitat von »FrrFrr«

Beim Händezeichnen verrenke ich mir auch öfter mal den Arm, um mir meine Hand in entsprechender Position anzugucken.

Damit kann ich mich sehr gut identifizieren


Zur Skizze des aktuellen Panels: man sagt ja immer, dass Hände mit ausgestreckten Fingern etwa die Größe des Gesichts haben. Das gilt natürlich per se nicht für jeden Stil (bei meiner Figur kommt das ja auch nicht wirklich hin), aber da du ja meinst, du zielst eher für realistsiche Proportionen, sollten die Hände wohl noch etwas größer werden als in der Skizze.

Zum Thema rund um's Posen zeichnen: ich bin persönlich immer ein großer Verfechter davon, dass es enorm hilfreich ist, sich die Basics der menschlichen Anatomie anzueignen, um zu verstehen, wie der Körper funktioniert und wie sich die einzelnen Teile manipulieren lassen. Mit Basics meine ich natürlich nur die Teile, die zum Zeichnen relevant sind, m.E. also am ehesten Skelett und Muskeln (und das natürlich auch nicht bis ins kleinste Detail). Wenn man das besser versteht, ist es auch leichter, eigene stilisierte Versionen davon anzufertigen. Der Spruch "Know the rules, so you can break them" passt da immer ganz wunderbar.

Ich bin persönlich mit diesen Holzpuppen nie ganz warm geworden, in erster Linie deshalb, weil die in ihrer Bewegung ja doch im Vergleich zu einem echten Menschen stark eingeschränkt ist und die Zeichnungen dann oft in eher "steifen" Posen münden... Aber muss man vielleicht mal ausprobieren

Möglich ist ja auch, sich um richtig und falsch nicht so sehr zu kümmern, aber um eine konsequente Darstellungsweise. Also, wenn deine gezeichneten Hände in dem Comic grundsätzlich klein sind, dann ist das eben ziemlich schnell ein Charakteristikum. Bei deiner digitalen Arbeitsweise müsste es eigentlich einfacher sein, solche Standards konsequent durchzuziehen als bei frei von Hand gezeichneten Sachen. Bei mir jedenfalls schwanken Proportionen von Panel zu Panel. Manchmal sehe ich das erst, wenn alles fertig ist.